Familie Boldt kämpft gegen die Dunkelheit: Hoffnung für Mariella und Milane
Familie Boldt aus Prenzlau kämpft gegen schwere Krankheiten, unterstützt durch den Verein Kolibri und engagierte Einzelpersonen.

Familie Boldt kämpft gegen die Dunkelheit: Hoffnung für Mariella und Milane
Die Familie Boldt aus Prenzlau steht momentan vor enormen Herausforderungen. Fast schon tragisch, dass diese sorgsame Familie in den letzten Jahren gleich mehrfach von schweren Krankheiten betroffen war. Am 18. Juli 2025 berichtet der Uckermarkkurier, dass die jüngste Tochter, Mariella, im Jahr 2022 an Leukämie erkrankte. Dies riss sie nicht nur aus ihrem Alltag, sondern stellte das gesamte Familienleben auf den Kopf. Die langen Therapien bestimmten plötzlich die Tage der Familie.
Um Mariella in der schweren Zeit zu unterstützen, stellte der Verein Kolibri einen Lernroboter zur Verfügung. Dieses kleine Wunderwerk der Technik hilft Mariella, trotz ihrer gesundheitlichen Rückschläge am Unterricht teilzunehmen. Doch auch die sicheren, bewährten Rituale der Kindheit wurden durch die Krankheit erschüttert – ihre Jugendweihe fiel zum Beispiel aus, was ebenfalls den ersehnten Geldregen für ein neues iPhone verhinderte. Doch die Familie gab nicht auf: Die 23-jährige Schwester Milane wandte sich an den Verein Kolibri mit dem Herzenswunsch für ihre kleine Schwester.
Ein lokaler Unternehmer, Mario Ruder, hörte von der Situation und zeigte großes Herz. Er absolvierte einen beeindruckenden Lauf über 72 Kilometer, um Geld zu sammeln, und übergab schließlich ein iPhone 16 an Milane, die es im Namen von Mariella entgegennehmen konnte. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Mariella das Handy aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht persönlich entgegennehmen konnte. Die Dankbarkeit der Familie Boldt ist riesig. Vater Marko spricht über die zahlreichen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, während ihre Tochter nach vier Chemotherapien nun endlich entlastet scheint – die Ärzte geben Hoffnung auf Genesung.
Familienunterstützung und psychosoziale Hilfe
Nicht nur für die Boldts, auch für viele andere Familien bedeutet der Umgang mit einer Krebserkrankung eine immense Herausforderung. Laut dem Krebsinformationsdienst kann der Druck, der durch die Erkrankung eines Kindes entsteht, auch den Alltag der Geschwister beeinträchtigen. Deshalb sind Betreuungs- und Beschäftigungsangebote für Geschwister von krebskranken Kindern besonders wichtig. Hierzu zählt unter anderem ein Spielzimmer für kranke Kinder und der „Kinderplanet“ für gesunde Geschwister, der auch als Frühförderungseinrichtung fungiert.
Familien wie die Boldts sollten sich nicht scheuen, den Sozialdienst ihrer Klinik zu kontaktieren, um bürokratische Fragen zu klären. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass das Recht auf Kinderpflege-Krankengeld, das für Eltern von krebskranken Kindern zur Verfügung steht, oft nicht ausreicht, um den enormen Druck zu bewältigen. Zusätzlich kann es für Eltern notwendig sein, flexible Arbeitsbedingungen mit ihren Arbeitgebern auszuhandeln, um den Spagat zwischen Arbeit und Pflege leisten zu können.
Engagierte Familien und Anteilnahme in der Gemeinschaft
Die Boldts zeigen nicht nur Stärke, sondern auch Großzügigkeit. Sie haben bereits zur Verbesserung der Bedingungen in der Kinderonkologie spenden können, wie ein Kopfwaschbecken und eine Zahnarztlampe. Diese Gesten sind von unschätzbarem Wert für die Betroffenen und tragen zur Verbesserung des Wohlbefindens in schwierigen Zeiten bei. Die Signalwirkung solch einer Tat ist enorm – sie zeigt andere Familien, dass man nicht allein ist und dass Unterstützung von anderen oft in greifbarer Nähe ist.
Die Belastungen der Familie gehen jedoch über die körperlichen Einschränkungen hinaus. Milane hat, nachdem sie zwei Lungenembolien nach einer Coronaimpfung erlitten hat, ihre beruflichen Perspektiven verloren. In solchen Momenten ist es wichtig, offen und ehrlich mit dem Arbeitgeber zu kommunizieren, um Verständnis und Unterstützung zu gewinnen – eine Herausforderung, die nicht jeder Mensch unbeschadet bewältigen kann. Der Blick auf psychosoziale Unterstützung ist in diesem Zusammenhang unerlässlich, da er zeigt, dass individuelle Lösungen notwendig sind, gerade wenn eine Familie mit einer solchen Diagnose kämpft.
Die Familie Boldt hat einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zur Genesung gemacht und plant, in der Charité eine „Genesen“-Glocke läuten zu lassen. Die nächsten Wochen und Monate werden entscheidend sein. In der Hoffnung, dass die Sonne bald wieder über den Boldts scheint, bleibt uns nur, den Mut und die Kraft dieser Familie zu bewundern.