Bundeswehr sucht Frauen – Milena aus Königs Wusterhausen packt an!

Bundeswehr sucht Frauen – Milena aus Königs Wusterhausen packt an!

Königs Wusterhausen, Deutschland - Die Bundeswehr hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Anstieg an Rekrutierungen verzeichnet, und das nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Sicherheitslage in Europa. In Königs Wusterhausen hat sich eine junge Soldatin, die 20-jährige Milena, für einen Dienst bei der Bundeswehr entschieden. Als eine von zwei Frauen in ihrer Kompanie im IT-Bataillon 381 hat sie sich auf die Herausforderungen und Möglichkeiten vorbereitet, die diese Entscheidung mit sich bringt. „Ich möchte Feldwebel werden“, erzählt sie, während sie sich mitten in den Vorbereitungen auf ihren bevorstehenden Dienst befindet.

Milena hat im Mai 2025 einen vierjährigen Vertrag unterschrieben, nachdem sie zunächst 2023 ihren freiwilligen Wehrdienst für 11 Monate begann, den sie später auf 23 Monate verlängerte. Ihr Entschluss, kein Studium anzufangen, sondern praktische Aufgaben zu übernehmen, ist für viele möglicherweise unverständlich, aber für sie zählt die Möglichkeit, aktiv an der technologischen Weiterentwicklung der Bundeswehr mitzuarbeiten. Sie betont, dass die politische Lage, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, nicht ihre Hauptmotivation war. Für sie stehen berufliche Möglichkeiten und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Truppe im Vordergrund.

Herausforderungen für Frauen in der Bundeswehr

Mit einem Frauenanteil von nur 13% in der Bundeswehr ist Milena Teil einer Minderheit. Viele Frauen sehen sich in dieser traditionell männlich dominierten Umgebung Herausforderungen gegenüber, doch sie schätzt die Kameradschaft und das Gefühl der Zugehörigkeit in der Kaserne. „Es ist wichtig, dass wir Frauen in der Bundeswehr sichtbarer werden“, meint sie. Ihre Kompanie übt regelmäßig, um auf Stresssituationen, etwa durch simulierte Drohnenalarme, vorbereitet zu sein.

Im Jahr 2024 stieg die Zahl der Bewerbungen für die Bundeswehr um knapp 20% im Vergleich zum Vorjahr, berichtet ZDF. Rund 51.200 Menschen haben sich 2024 für einen militärischen Dienst beworben, was zeigt, dass das Interesse am Dienst nach wie vor hoch ist. Dabei gab es auch einen Anstieg unter weiblichen Bewerberinnen von etwa 14%, wodurch 8.200 Frauen sich für einen Dienst interessierten.

  • 2023: 43.195 Bewerbungen
  • 2024: 51.200 Bewerbungen
  • Frauenanteil an den Bewerbungen: 16%

Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Im Jahr 2023 brachen rund 5.100 der 18.810 neuen Soldatinnen und Soldaten ihre Ausbildung während der sechsmonatigen Probezeit ab. Dies geschah, wie die Daten zeigen, fast ausschließlich auf eigenen Wunsch. Das Verteidigungsministerium plant, bis 2025 ein neues Wehrdienst-Modell einzuführen, welches auf freiwilliger Basis starten soll, um die Personalstärke von 203.000 bis 2031 zu erreichen. Dies könnte neue Perspektiven für junge Menschen bieten, die sich für die Bundeswehr interessieren.

Die Zukunft des Militärs

Obwohl die Wettkampfsituation um Stellen bei der Bundeswehr intensiver wird, sind die Rekrutierungszahlen erfreulich. Das Ergebnis der gezielten Ansprache junger Menschen über soziale Medien und personalisierte Werbemaßnahmen ist spürbar, und der Krieg in der Ukraine hat den Fokus auf die Wichtigkeit einer schlagkräftigen Bundeswehr verstärkt. Milena und ihre Kameraden der Bundeswehr erleben dies hautnah, vor allem während der Übungen, die auf reale Bedrohungen vorbereitet sind.

Letztlich ist es klar: Die Bundeswehr befindet sich in einem Prozess der Wandlung und Aufwertung, besonders im Hinblick auf die Einbeziehung von Frauen. Die Geschichten von Soldatinnen wie Milena sind dabei ein wichtiges Puzzlestück, um die Perspektive auf den Dienst und dessen Rolle in der Gesellschaft neu zu gestalten. „Ich fühle mich hier wohl und mache etwas Sinnvolles“, erklärt sie mit Überzeugung.

In einem sich wandelnden Europa bleibt es abzuwarten, wie sich die Rekrutierungsstrategie der Bundeswehr weiterentwickeln wird. Das aktuelle Gespräch über eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht könnte dabei ebenfalls eine Rolle spielen, wie aus den Informationen von Spiegel hervorgeht.

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OrtKönigs Wusterhausen, Deutschland
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