Cottbus startet erstes duales Musikstudium in Deutschland – Jetzt bewerben!
BTU Cottbus-Senftenberg startet 2026 das erste duale Musikstudium in Deutschland zur Ausbildung von Musikpädagogen.

Cottbus startet erstes duales Musikstudium in Deutschland – Jetzt bewerben!
In Cottbus tut sich etwas ganz Besonderes: Die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg startet in Kooperations mit der Stadt Cottbus ein bahnbrechendes duales Studium im Bereich der Instrumental- und Gesangspädagogik. Dieses deutschlandweit einzigartige Studienangebot wird am 4. November 2025 von Oberbürgermeister Tobias Schick und Vizepräsident Prof. Dr. Peer Schmidt im Cottbuser Konservatorium offiziell vorgestellt. Die Studierenden können sich auf einen Studienstart im Wintersemester 2026/27 freuen, wobei die ersten zwei Praxisplätze im Rahmen eines Pilotprojektes zur Verfügung stehen. Bewerbungen hierfür sind ab November 2025 möglich, was als ein echter Lichtblick für die Region gewertet wird.
Die Ausbildung findet an zwei Lernorten statt: der BTU, wo die theoretischen Grundlagen vermittelt werden, und den örtlichen Musikschulen, die praxisnahe Inhalte anbieten. Ziel des Studiengangs ist es, junge Erwachsene auf eine sozial verantwortliche und künstlerisch-pädagogische Karriere vorzubereiten. Das Studium umfasst acht Semester und deckt verschiedene Studienrichtungen wie Klassik, Jazz, Rock, Pop sowie elementare Musikpädagogik ab. Im Gegensatz zu klassischen Studiengängen ermöglicht es den Studierenden, von Anfang an ein monatliches Einkommen zu beziehen und gleichzeitig umfassende pädagogische Fähigkeiten zu erwerben.
Fachkräftebedarf in der Musikschule
Ein interessanter Aspekt ist der hohe Fachkräftebedarf in den Musikschulen der Region und darüber hinaus. Die Nachfrage nach qualifizierten Musikpädagogen ist enorm, besonders vor dem Hintergrund einer Studie von Prof. Dr. Klaus Klemm, der prognostiziert, dass bis 2035 nur 33 % der benötigten Stellen im Schulfach Musik mit ausgebildeten Fachlehrkräften besetzt werden können. Diese alarmierende Situation macht das duale Studienangebot in Cottbus umso bedeutender. Es könnte dabei helfen, dem drohenden Mangel an Musiklehrkräften entgegenzuwirken und die Ausbildungsqualität im Fach Musik zu sichern.
Oberbürgermeister Tobias Schick sieht in diesem Modell eine echte Chance zur Fachkräftesicherung, während BTU-Vizepräsident Prof. Dr. Peer Schmidt und Studiengangsleiter Prof. Dr. Gregor Fuhrmann das Projekt als innovativen Beitrag zur musischen Bildung in der Lausitz betonen. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis wird als Schlüssel zu einer erfolgreichen Ausbildung hervorgehoben, die den Absolventen zahlreiche berufliche Türen öffnen sollte.
Zukunft der Musikpädagogik
Die Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen für Musiklehrkräfte wird dringend empfohlen. Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrates, weist beispielsweise auf den Mangel an qualifizierter Musikvermittlung in der Grundschule hin, der sich auch in höheren Klassen fortsetzt. Dies könnte zu einem Rückgang der Studienbewerbungen für das Lehramt Musik führen. Ein Masterplan Musikalische Bildung könnte hier einen bundesweiten Aufbruch im Fach Musik fördern, was für die Entwicklung einer nachhaltig musisch-pädagogischen Landschaft entscheidend wäre.
Dieses duale Studium an der BTU bietet nicht nur eine Lehrerausbildung, sondern auch eine Antwort auf akute Herausforderungen in der Musikausbildung. In einer Zeit, in der der Bedarf an qualifizierten Musikpädagogen immer drängender wird, könnte dieses innovative Konzept eine Wende in der Ausbildung und Rekrutierung von Lehrkräften in der Weiterbildung schaffen.
Für weitere Informationen: Cottbus.de, Cottbus Daily, Musikschulwelt.