Nutrias am Ruppiner See: Stadt greift ein – Fütterungsverbot ausgesprochen!

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Am 11.11.2025 werden Maßnahmen zur Eindämmung der Nutria-Population am Ruppiner See in Neuruppin vorgestellt, um ökologische Schäden zu verhindern.

Am 11.11.2025 werden Maßnahmen zur Eindämmung der Nutria-Population am Ruppiner See in Neuruppin vorgestellt, um ökologische Schäden zu verhindern.
Am 11.11.2025 werden Maßnahmen zur Eindämmung der Nutria-Population am Ruppiner See in Neuruppin vorgestellt, um ökologische Schäden zu verhindern.

Nutrias am Ruppiner See: Stadt greift ein – Fütterungsverbot ausgesprochen!

Am Ruppiner See wird derzeit ein ernsthaftes Problem angepackt: Die Invasion von Nutrias, einer aus Südamerika stammenden Nagetierart, sorgt für Besorgnis unter Fachleuten und Anwohnern. Im Seetorviertel „An der Seepromenade“ wurden diese Tiere nicht nur gesichtet, sondern zunehmend festgestellt. Laut einer Pressemitteilung der Stadt Neuruppin wird jetzt gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt gegen die Vermehrung dieser invasiven Art vorgegangen. Ein Bisamjäger wurde beauftragt, die Population der Nutrias zu dezimieren, um ihre Ausbreitung noch rechtzeitig einzudämmen. Damit soll sowohl die heimische Wildtiere als auch die gefährdeten Lebensräume geschützt werden, die durch die Nager ernsthaft bedroht sind, denn Nutrias haben in ihrer Fresslust das Potenzial, Deiche zu untergraben und Schilfrohrbestände zu schädigen.

Nutria und Bisam sind keine Einheimischen – im Gegenteil, sie verdrängen einheimische Tierarten und schädigen Ökosysteme. Diese Situation stellt nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein wirtschaftliches Problem dar. Schäden an Uferböschungen, in der Landwirtschaft sowie beim Hochwasserschutz sind bereits jetzt deutlich zu spüren. Es wird daher eindringlich darum gebeten, keine Nutrias oder Bisam zu füttern, da dies die Vermehrung dieser Tiere nur beschleunigt. So wird der Teufelskreis der Ausbreitung neu in Gang gesetzt.

Die Jagd auf Nutrias

Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Nutrias sind auch rechtlich geregelt. In Brandenburg dürfen die Tiere von Jagdscheininhabern ganzjährig getötet werden. Es besteht keine spezielle Verpflichtung zur Sachkundeschulung für Jäger, aber eine Jagdscheininhaberschaft ist erforderlich, um tierschutzgerecht vorzugehen. Diese Regelung gilt seit dem 29. Juni 2019 und hält bis zum 31. Mai 2024 an. Um die richtigen Methoden zu gewährleisten, müssen Jäger Kenntnisse über Tierschutz und Jagdpraxis mitbringen. Dies beinhaltet Anatomie und Physiologie sowie die korrekte Auswahl von Kaliber und optimalem Treffersitz, wie es das Tierschutzgesetz vorsieht.

In einer umfassenden Untersuchung wurde festgestellt, dass Nutrias sich in Deutschland rasant ausbreiten. Allein im Jahr 2023 kamen Nutrias in etwa 35 Prozent der untersuchten Jagdreviere vor. Zum Vergleich: 2015 waren es nur 17 Prozent. Vor allem in städtischen Gebieten, in denen das Füttern dieser Tiere keine Seltenheit ist, haben sie ideale Bedingungen vorgefunden, um sich noch weiter auszubreiten. So wurden in Bremen sogar 93 Prozent der Reviere mit Nutriabesatz verzeichnet, ein besorgniserregender Anstieg um das Sechsfache seit 2015.

Ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen

Der Schaden, den Nutrias anrichten, betrifft nicht nur die heimischen Fauna, sondern auch die wirtschaftlichen Interessen in der Region. Schilfgebiete, die für viele Tiere wie Insekten, Amphibien und Vögel lebenswichtig sind, werden durch die Fressgewohnheiten der Nutria massiv bedroht. Da es in Deutschland für invasive Arten wie die Nutria keine natürlichen Feinde gibt, ist die weitere Ausbreitung vorprogrammiert, wenn nicht aktiv eingegriffen wird. Die Deutsche Wildtier Stiftung und der Deutsche Jagdverband mahnen daher zur Eile, denn die wirtschaftlichen und ökologischen Schäden könnten immense Ausmaße annehmen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation am Ruppiner See eine klar bedrohliche Richtung nimmt. Umso wichtiger ist es, die Maßnahmen gegen die invasiven Nutrias zu unterstützen. Bürger sind gefordert, sich verantwortungsvoll zu verhalten und mit Fütterungen, die die Vermehrung begünstigen, Abstand zu nehmen. Nur so kann dieser Herausforderung begegnet werden, bevor es zu spät ist. Für weitere Informationen und Details zu den laufenden Maßnahmen lesen Sie mehr bei Neuruppin, MlEUV oder Tagesschau.