Abenteuer mit Iltschi: Anne Gänsicke auf ihrer Reise nach Südfrankreich
Jürgen Plößer besuchte eine Lesung von Anne Gänsicke in Templin, wo sie von einer abenteuerlichen Reise mit ihrem Pferd erzählte.

Abenteuer mit Iltschi: Anne Gänsicke auf ihrer Reise nach Südfrankreich
In Templin gab es kürzlich einen besonderen Abend, der die Herzen von Pferdefreunden höher schlagen ließ. Jürgen Plößer besuchte spontan eine Lesung von Anne Gänsicke, die auf Einladung von Susanne Korbel, einer Mitarbeiterin der Stadtbibliothek, stattfand. Vor rund 60 begeisterten Zuhörern stellte Gänsicke ihr Buch „Mit dem Pferd nach Südfrankreich – Von Mecklenburg nach Moussac“ vor. Dort erzählte sie von ihrer abenteuerlichen Reise, für die der benötigte Mut im Hintergrund stand – viel mehr war es der Drang zur Flucht aus dem Alltag als freiberufliche Filmautorin, der sie antrieb.
Wie Gänsicke erklärt, hatte sie keinerlei Französischkenntnisse und ging im wahrsten Sinne blauäugig an das Unterfangen heran. Die Wanderung mit ihrem Pferd „Iltschi“ ließ sich mit einer Pilgerreise vergleichen, die nicht nur durch verschiedene Landschaften, sondern auch durch die eigenen Ängste und Unsicherheiten führte. Ihre Erfahrungen waren so vielseitig, dass sie sogar einige Zwischenstopps, etwa bei einem ehemaligen Trucker in Thüringen, schilderte.
Ein Abenteuer voller Ungewissheit
Vier Jahre hat die Autorin bereits durch die Lande gestreift und dabei so manche Anekdote gesammelt. Ihre Erlebnisse waren nicht nur durch die physische Herausforderung geprägt, sondern auch von Begegnungen mit verschiedenen Menschen – Eindrücke, die ihr letztendlich dazu bewogen, ein Buch zu schreiben. Ursprünglich wollte sie den Titel „Die Menschen sind nicht so schlecht, wie ihr Ruf“ wählen, doch schließlich wurde es „Mit dem Pferd nach Südfrankreich“. Das Werk ist im Hinstorff Verlag Rostock erschienen und umfasst 256 Seiten.
Die Reise selbst dauerte neun Wochen und führte sie über die deutsche Grenze nach Frankreich. In Straßburg erlebte Gänsicke sowohl Licht- als auch Schattenseiten und fand unterwegs immer wieder Zeit für sich und ihr Pferd. Sie stellte fest, dass der Drang zur Reise und das Streben nach Freiheit oft weit wichtiger sind als das Gefühl von Mut.
Inspirierende Reisen mit Pferden
Aber nicht nur Gänsickes Geschichte zieht die Leser an. Auch die Autorinnen Tanja und Bettina machen mit ihrem Buch „Merci Liberté – Spontan unterwegs mit Pferden“ auf sich aufmerksam. In einem Zeitraum von 1,5 Monaten haben sie eine Reise durch Nordfrankreich unternommen und dabei das Leben mit ihren drei Pferden im Gepäck hautnah erlebt. Die beiden berichten von der Ungewissheit ihrer Übernachtungsorte, da sie jeden Morgen nicht wussten, wo sie abends schlafen würden. Ihr Buch ist eine Einladung an alle, die ihren Unternehmungsgeist und die Liebe zu Pferden entdecken möchten. Es schildert nicht nur Abenteuer und Begegnungen, sondern beleuchtet auch die Ausbildung der Wildpferde während der Reise.
Wer selbst ein wenig Fernweh verspürt oder neue Perspektiven für seine eigenen Ausflüge sucht, dem können diese Erzählungen durchaus Inspiration bieten. So bleibt die Frage offen: Welche Abenteuer warten auf uns, wenn wir uns nur trauen, einen Schritt weiterzugehen? Gänsicke selbst denkt über eine weitere Reise nach – ob sie aber tatsächlich dazu kommt, hängt von einem inneren Ruf ab.
Für Interessierte ist Gänsickes Buch im Buchhandel erhältlich, und die Geschichten aus Templin und Frankreich versprechen, die Leser in ihren Bann zu ziehen.