Kampf um Familienzentren: Bürgermeister wehren sich gegen Schließungen!

Kampf um Familienzentren: Bürgermeister wehren sich gegen Schließungen!
Heute machen die Nachrichten aus Brandenburg auf die drohenden Schließungen der Familienzentren in Kyritz, Rheinsberg, Wittstock und Wusterhausen aufmerksam. Diese Entscheidung, die zum Jahresende in Kraft treten soll, sorgt für großen Unmut unter den Bürgermeistern der betroffenen Städte. Laut maz-online.de stellt Rheinsbergs Bürgermeister Frank-Rudi Schwochow die Frage in den Raum, wie Eltern und Kinder mobil Kontakt halten sollen, wenn die bisherigen Standorte geschlossen werden.
Die Familienzentren, die von verschiedenen Trägern wie der Arbeiterwohlfahrt (Awo), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Volkssolidarität betrieben werden, gelten bislang als Anlaufstellen für Familien und spielen eine zentrale Rolle bei der Unterstützung von Familien in der Region. „Das Familienzentrum ist ein Erfolgsmodell“, betont Wusterhausens Bürgermeister Philipp Schulz und hebt hervor, dass die Schließung auch Senioren betreffen würde, die auf diese Angebote angewiesen sind.
Der Perspektivwechsel des Landkreises
Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin plant einen „Perspektivwechsel“, bei dem familienunterstützende Hilfen künftig nur noch mobil angeboten werden sollen. Der Jugendhilfeausschuss in Neuruppin wird Mitte September über die Neuordnung beraten, während die weitere Unterstützung der Familienzentren in den nächsten zwei Jahren mit 450.000 Euro für 2025 und 460.000 Euro für 2026 angesetzt ist. rbb24.de berichtet, dass die Schließungen bereits aufgrund gestiegener Personalkosten und veränderter Förderbedingungen eingeleitet werden, da der Landkreis wenig Hoffnung auf eine Verlängerung der Förderungsverträge hat.
Die mobile Variante, die vorgesehen ist, um „Doppelstrukturen und Parallelangebote“ zu vermeiden, stößt auf Widerstand. Anke Wittmoser-Steinfurth aus Wittstock kritisiert, dass diese nicht gleichwertig sei und die Sorgen um benachteiligte Kinder überwiegen. Das DRK, welches das Familienzentrum in Rheinsberg betreibt, äußert ebenfalls Bedenken, während die Volkssolidarität befürchtet, dass die Schließung gravierende Folgen für viele Betroffene haben könnte.
Die Bedeutung von Familienzentren in Brandenburg
In Brandenburg sind Familienzentren stark verankert. Sie sind Teil eines großen Netzwerks, das viele Träger und Angebote umfasst, die Familien in schwierigen Lebenslagen unterstützen. Laut mgs.brandenburg.de bieten sie Hilfe und Beratung für Schwangere, Alleinerziehende sowie Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen an. Mobile Familienzentren in Form von Beratungsbussen sollen Familien in ländlichen Gebieten gezielt erreichen und den Alltag erleichtern.
Die Zukunft der Familienzentren in Ostprignitz-Ruppin bleibt also ungewiss, während sich die öffentliche Diskussion um die Wichtigkeit stabiler und erreichbarer Angebote intensiviert. Der Austausch zwischen Eltern in den bestehenden Zentren ist laut den skeptischen Stimmen unersetzlich und könnte durch die geplanten Veränderungen stark beeinträchtigt werden. Bleibt abzuwarten, welche Lösung der Landkreis nach der Sitzung des Jugendhilfeausschusses präsentieren wird.