Dialog über Grenzerfahrungen: Ein Abend für Ost-West-Vernetzung in Frankfurt
Erfahren Sie alles über den Dialogabend in Frankfurt (Oder) am 3. November 2025 zu Grenzerfahrungen zwischen Ost und West.

Dialog über Grenzerfahrungen: Ein Abend für Ost-West-Vernetzung in Frankfurt
In Frankfurt (Oder steht ein spannender Dialogabend bevor, der am 3. November 2025 ab 17 Uhr im Rathaus stattfinden wird. Das Deutsch-Polnische Kooperationszentrum lädt alle Interessierten herzlich ein, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Unter dem Titel „Grenzerfahrungen“ möchten die Veranstalter aktuelle Spannungen in Europa beleuchten und miteinander ins Gespräch kommen.
Ein zentrales Thema des Abends wird die geopolitische Entwicklung im Kontext des Ukrainekriegs sein. Die unterschiedlichen Perspektiven von Ost- und Westdeutschland sowie die komplexen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen sollen ebenfalls erörtert werden. Dabei geht es um Fragen wie: „Wo stehen wir im neuen Ost-West-Konflikt?“ und „Welche Lehren ziehen wir aus der Geschichte für aktuelle Herausforderungen?“. Es wird erwartet, dass persönliche Geschichten und Erfahrungen der Teilnehmer dabei eine zentrale Rolle spielen.
Historische und aktuelle Bezüge
Die Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine sind über Jahrzehnte gewachsen und geprägt von teils gemeinsamen, teils konfliktbeladenen Erfahrungen. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 haben sich die beiden Nationen bemüht, ihre Beziehung zu verbessern. Wie bpb berichtet, haben historische Ereignisse, besonders der Zweite Weltkrieg, das Bild der Ukraine in Polen erheblich beeinflusst. Nach 1992 begannen Polen und Ukrainer, sich zunehmend als Nachbarn und Partner zu verstehen. Dabei waren die ersten direkten Kontakte oft informeller Natur, etwa auf Märkten oder bei Schwarzarbeit.
Besonders auffällig ist die Veränderung der Wahrnehmung. Während das wirtschaftliche Wachstum Polens nach 1992 in der Ukraine als Vorbild diente, hat die polnische Perspektive auch eine Überzeugung von der eigenen Überlegenheit hervorgebracht. Dies und die jüngsten Spannungen, die teils durch die polnische Innenpolitik überlagert werden, sind ebenfalls Teil der Diskussion, die in Frankfurt stattfinden wird.
Aufeinander zugehen
Laut Analysen haben sich die Sympathiewerte für Polen in der Ukraine seit dem russischen Angriffskrieg 2022 verbessert. Stolze 94% der Ukrainer sehen Polen mittlerweile als „freundliches Land“ an. Dennoch bleibt der Gedanke an historische Vergehen und die Forderung nach einer „Abrechnung“ in den Köpfen vieler präsent. Wie beide Nationen mit diesen unterschiedlichen Geschichtsauffassungen umgehen können, wird eine der Kernfragen des Abends sein.
Der Dialogabend in Frankfurt (Oder bietet die Möglichkeit, Ängste, Hoffnungen und Visionen für ein besseres Miteinander in Europa zu teilen. Ziel ist es, zuzuhören, zu verstehen und aus den Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen, um die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland sowie zwischen den Völkern in einem breiteren europäischen Kontext zu stärken.