US-Sanktionen gefährden Berlins Benzinquelle: Was jetzt für Schwedt?

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Neue US-Sanktionen bedrohen die PCK-Raffinerie in Schwedt, die entscheidend für die Treibstoffversorgung Berlins ist.

Neue US-Sanktionen bedrohen die PCK-Raffinerie in Schwedt, die entscheidend für die Treibstoffversorgung Berlins ist.
Neue US-Sanktionen bedrohen die PCK-Raffinerie in Schwedt, die entscheidend für die Treibstoffversorgung Berlins ist.

US-Sanktionen gefährden Berlins Benzinquelle: Was jetzt für Schwedt?

In der kleinen Stadt Schwedt, die mit etwa 30.000 Einwohnern beschaulich wirkt, bahnt sich eine große Krise an. Die PCK-Raffinerie, eine zentrale Lebensader für die Treibstoffversorgung Berlins, steht aufgrund neuer US-Sanktionen gegen Russland vor einer ungewissen Zukunft. Business Punk berichtet, dass die Raffinerie, die von der deutschen Treuhandverwaltung gemanagt wird und mehrheitlich im Besitz des russischen Konzerns Rosneft ist, möglicherweise in einen Stillstand versetzt wird, was dramatische Folgen für die Benzinversorgung der Hauptstadt hätte.

Die aktuellen Sanctions der USA richten sich zwar nicht direkt gegen die Treuhandgesellschaften von Rosneft in Deutschland, dennoch halten die Befürchtungen an, dass die Raffinerie ohne eine Ausnahme aus den Restriktionen in arge Schwierigkeiten geraten könnte. Das Bundeswirtschaftsministerium ist bereits im Austausch mit den zuständigen Stellen in Washington, um die Betriebssituation aufrechtzuerhalten, berichtet rbb24.

Die Raffinerie in der Krise

Der Bund hat die Kontrolle über die Raffinerie seit 2022 und steht in der Verantwortung, die operative Leitung zu gewährleisten. Die PCK-Raffinerie versorgt rund 95% der Hauptstadt mit Benzin, Diesel, Heizöl und Kerosin. Das wirtschaftliche Überleben von Schwedt hängt in hohem Maße von dieser Einrichtung ab. Der Betriebsratsvorsitzende Dany Ruthenburg warnt: „Wir brauchen Unterstützung – die ersten Unternehmen ziehen sich zurück, um sich vor den Sanktionen zu schützen. Das könnte unseren Betrieb zum Erliegen bringen.“

Die derzeitige Situation verschärft sich weiter: Ein Ausbau der Pipeline von Rostock nach Schwedt für 400 Millionen Euro wird vorgenommen, um jährlich zwischen 5 und 6,8 Millionen Tonnen Rohöl zu transportieren. Dennoch wird betont, dass die wirtschaftliche Entkopplung von Russland durch die Treuhandkonstruktion kompliziert ist. Sollte die Raffinerie aufgrund der Sanktionen in eine Notlage geraten, könnte auch der Flughafen BER in Schwierigkeiten kommen und alternative Kerosinlieferungen anfordern müssen.

Maßnahmen der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat die Beschäftigungszusicherung bis Ende 2025 verlängert, in der Hoffnung, die Arbeitsplätze in der Raffinerie zu sichern. Derzeit fließt jedoch kein Geld mehr nach Russland – ein wichtiges Signal, das von rbb24 unterstrichen wird. Die Treuhandverwaltung der Rosneft-Töchter wurde zuletzt im September 2025 erneuert, um eine bessere Kontrolle zu gewährleisten.

Die Bundesregierung steht jedoch vor weiteren Herausforderungen. Unternehmer und Investoren zeigten sich zunehmend besorgt über die eigenen Engagements und fürchten, dass diese aufgrund der geopolitischen Situation gefährdet sind. Auch Brancheninsider sind sich einig: Ein Produktionsstopp könnte drohen, sollte die politische Lage nicht schnellstens geklärt werden.

Ob mit einem gutem Händchen eine Lösung herbeigeführt werden kann, bleibt abzuwarten. Doch die Gespräche zwischen Bundeskanzler Friedrich Merz und dem britischen Premier Keir Starmer könnten den Inhalt einer möglichen Ausnahme von den US-Sanktionen beherbergen. Für Schwedt und die PCK-Raffinerie wird jede Stunde zur Bewährungsprobe.