Fussballfans feiern Vielfalt: Sommer-Events der Szene in Deutschland

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Cottbus und andere Fanszenen feierten im Sommer 2025 vielfältige Veranstaltungen und Turniere, die Fans und Familien zusammenbrachten.

Cottbus und andere Fanszenen feierten im Sommer 2025 vielfältige Veranstaltungen und Turniere, die Fans und Familien zusammenbrachten.
Cottbus und andere Fanszenen feierten im Sommer 2025 vielfältige Veranstaltungen und Turniere, die Fans und Familien zusammenbrachten.

Fussballfans feiern Vielfalt: Sommer-Events der Szene in Deutschland

Fußballfans in Deutschland haben diesen Sommer viel bewegt. Diverse Turniere und Veranstaltungen prägten die Sommerpause und zeigten die Lebendigkeit der Fanszenen. Besonders im Fokus stand das jährliche Antira-Turnier auf St. Pauli, das in diesem Jahr ein echtes Highlight war. In Zusammenarbeit mit der Unterstützergruppe USP kamen Besucher aus verschiedenen Ländern, darunter Italien und Frankreich, nach Hamburg, um sich für Antirassismus und gegen Diskriminierung einzusetzen. Laut Faszination Fankurve war das Event ein Treffpunkt für Fans von vielen Vereinen, die zusammen ein starkes Zeichen setzten.

Eröffnet wurde das Wochenende am Freitag, 30. Mai, mit einer deutsch- und englischsprachigen Hafenrundfahrt, die die dunkle NS-Geschichte und die Zwangsarbeit im Hamburger Hafen thematisierte. Abends ging es im Knust weiter, wo prominente Vertreter*innen über die staatliche Repression gegen Fußballfans diskutierten. Unter anderem waren Stimmen aus Hamburg, Bremen, Jena, Marseille und Tel Aviv vertreten, moderiert von der Vizepräsidentin Luise Gottberg. FC St. Pauli unterstützt diese wichtige Diskussion und regt den Austausch über Fußball und Gesellschaft an.

Vielfalt und Konkurrenz auf dem Platz

Sportlich wurde es am Samstag, wo im Rahmen des Antira-Turniers spannende Spiele stattfanden. Im Finale des FLINTA*-Turniers setzten sich die Spielerinnen von Discover Football aus Kreuzberg gegen den Roten Stern aus Leipzig durch. Zudem rivalisierten im Mixed-Teams-Finale Infamous Youth und das Black-Claw-Team mit einem Nachwuchsteam aus Filmstadt Youth, Giovanile und Ragazzi. Insgesamt zog das Turnier mehr als 2000 Besucher an, die nicht nur Fußball spielten, sondern auch in den Fanräumen des Millerntor-Stadions feierten.

Aber das war längst nicht alles, was die Sommerpause zu bieten hatte. Fanszenen aus Städten wie Frankfurt, Bochum und Dresden organisierten ebenfalls zahlreiche Events. In Frankfurt wurde das 25. Jubiläum der Freundschaft zu Bergamo mit Spruchbändern und einem gemeinsamen Graffiti gefeiert. Währenddessen fand im Albert-Schwarz-Bad Heidenau der „Kindertag im Dynamoland“ statt, bei dem über 700 Teilnehmer aus Familienzentren und Sportvereinen ein fröhliches Fest erlebten. In Bochum wurde der jährliche Sommercup der Ostkurve gefeiert, der mit verschiedenen Ständen und Aktivitäten aufwartete.

Ein Blick auf Rassismus im Fußball

Die Notwendigkeit für solch engagierte Veranstaltungen wird durch die gegenwärtigen Herausforderungen im Fußball untermauert. Die Diskussion über Rassismus im Sport ist bedeutender denn je. Laut bpb zeigt eine Studie, dass ethische Minderheiten in Führungspositionen im Fußball stark unterrepräsentiert sind und rassistische Stereotypen nach wie vor verbreitet sind. Ein Beispiel ist der Rückgang rassistischer Vorfälle, den der DFB 2023 meldete, während eine unabhängige Stelle steigende Zahlen dokumentierte.

Mit der Anti-Rassismus-Kampagne „Fußballzeit ist die beste Zeit gegen Rassismus“ versucht der DFB, ein Zeichen zu setzen, das über die Profispieler hinausgeht. Diese Kampagne richtet sich speziell an lokale Amateurmannschaften, die oft eine erste Anlaufstelle für junge Migrant:innen und Flüchtlinge sind. Es bleibt abzuwarten, ob diese Initiativen tatsächlich zu einem grundlegenden Umdenken in der Führungsstruktur des Fußballs führen werden.

Die Sommeraktivitäten der Fanszenen sind also nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich von großer Bedeutung. Sie stehen für mehr Demokratie, Vielfalt und ein Zeichen gegen Rassismus im Fußball. Die Bundesliga und EU-Fußballverbände haben die Verantwortung, diesen positiven Trend zu unterstützen und weiter voranzutreiben.