Verborgene Geschichte: Frühere Kaserne in Prenzlau erwacht zu neuem Leben!

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Prenzlau: UEG erwirbt verwilderte Kasernen an der B109 und plant städtebauliche Aufwertung trotz Widerstand der Bevölkerung.

Prenzlau: UEG erwirbt verwilderte Kasernen an der B109 und plant städtebauliche Aufwertung trotz Widerstand der Bevölkerung.
Prenzlau: UEG erwirbt verwilderte Kasernen an der B109 und plant städtebauliche Aufwertung trotz Widerstand der Bevölkerung.

Verborgene Geschichte: Frühere Kaserne in Prenzlau erwacht zu neuem Leben!

In Prenzlau tut sich was: Ein beeindruckendes Kasernenareal an der Berliner Straße (B109) hat einen neuen Eigentümer. Wie der Nordkurier berichtet, hat die Uckermärkische Entwicklungsgesellschaft (UEG) rund 37.000 Quadratmeter erworben, auf denen sich vier Kasernengebäude befinden. Diese Fläche war bis jetzt verwildert und erinnert an die Zeit, als dort sowjetische Streitkräfte stationiert waren. Seit dem Abzug der GUS-Truppen fristeten die Gebäude ein trauriges Dasein.

Mika Förster, Geschäftsführer der UEG, hat große Pläne für das Areal. Er kündigte an, mit Räumungs- und Sicherungsarbeiten zu beginnen, um das vordere Kasernengebäude von Wildwuchs zu befreien. „Die Gebäudesubstanz ist solide“, so Förster optimistisch. Die Kasernen selbst wurden bereits in den Jahren 1936/37 erbaut und hatten im Laufe ihrer Geschichte viele Gesichter: von einer Beobachtungsabteilung der Deutschen Wehrmacht bis hin zu einem Kriegsgefangenenlager während des Zweiten Weltkriegs.

Eine bewegte Geschichte

Die Nutzung des Geländes spiegelt die Geschichte Deutschlands wider. Von 1945 bis 1991 waren es sowjetische Soldaten, die hier lebten und arbeiteten. In den 90er Jahren hat sich das Bild nochmals gewandelt, als in einer der sanierten Kasernen ein Asylbewerberheim eingerichtet wurde. Der Platzbedarf stieg aufgrund der Asylpolitik und den weltweiten Flüchtlingsbewegungen, was zur Aufstellung von Wohncontainern führte. Die Pläne für temporäre Flüchtlingsunterkünfte stießen jedoch sowohl in der Bevölkerung als auch bei Stadtpolitikern auf breiten Unmut, was letztlich zur Abkehr von diesen Vorhaben führte.

Die UEG hat vor, das Kasernenareal städtebaulich aufzuwerten und in Verbindung mit dem bestehenden Asylheim auszubauen. Konkrete Pläne dazu stehen allerdings noch aus. Der Erhalt der Gebäude ist in dieser Phase von zentraler Bedeutung, und der UEG-Geschäftsführer ist entschlossen, den Verfall zu stoppen und die historischen Strukturen zu sichern.

Ein Blick hinter die Kulissen

Faszinierend ist auch die Geschichte der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, die im Museum Berlin-Karlshorst dokumentiert wird. Hier werden die verschiedenen Epochen, die von den sowjetischen Besatzungstruppen bis zur Westgruppe der Truppen reichen, aufgearbeitet. Die Dokumentationen umfassen unter anderem die Liegenschaften der Militärs sowie deren Einsätze und Operationsgebiete. So wird beispielsweise in der Datenbank des Museums auf insgesamt 1115 Liegenschaften der Westgruppe verwiesen, die von 1989 bis 1994 dokumentiert sind. Diese stellt eine wichtige Informationsquelle zur Geschichte der sowjetischen und russischen Truppen dar, wie auch die Seite des Museumsservers zeigt.

Die UEG und die Stadt stehen jetzt vor der Herausforderung, diese historischen Stätten einer neuen Nutzung zuzuführen und gleichzeitig der Vergangenheit Rechnung zu tragen. Es bleibt abzuwarten, welche Ideen im Rahmen der städtebaulichen Aufwertung des Kasernenareals umgesetzt werden können. Eines ist gewiss: Es ist im Prenzlau einiges an Bewegung zu beobachten.