Cottbus wird smart: 3D-Messfahrzeuge schaffen digitalen Zwillingsraum!

In Cottbus beginnen am 3. Juli 2025 spezielle Messfahrzeuge die 3D-Vermessung des öffentlichen Raums für einen digitalen Zwilling.
In Cottbus beginnen am 3. Juli 2025 spezielle Messfahrzeuge die 3D-Vermessung des öffentlichen Raums für einen digitalen Zwilling. (Symbolbild/MB)

Cottbus wird smart: 3D-Messfahrzeuge schaffen digitalen Zwillingsraum!

Cottbus, Deutschland - In Cottbus wird frischer Wind in die Stadtentwicklung gebracht. Seit dem 3. Juli 2025 sind spezielle Messfahrzeuge unterwegs, um ein umfassendes digitales Modell der Stadt zu erstellen. Mit hochmodernen 3D-Kameras ausgestattet, wird der gesamte öffentliche Verkehrsraum erfasst – dazu gehören Straßen, Wege, Ampeln, Straßenschilder, Straßenmobiliar und sogar Pflanzen. Ziel dieser Initiative ist es, einen “digitalen Zwilling” von Cottbus zu erschaffen, der die Verwaltungsarbeit erheblich erleichtern und beschleunigen soll. Der Berliner Rundfunk berichtet über diese innovative Maßnahme, die komplizierte Verwaltungsprozesse in der Stadtplanung transformieren könnte und damit den Grundstein für eine moderne Urbanentwicklung legt.

Doch was steckt genau hinter dem „digitalen Zwilling“? Laut Informationen von der Website “Smart City Dialog” handelt es sich um eine visuelle und materielle Repräsentation von Städten oder Stadtvierteln. Diese virtuellen Modelle bieten nicht nur einen Überblick über aktuelle Gegebenheiten, sondern auch über vergangene und zukünftige Entwicklungen. Digitale Zwillinge können auch dazu genutzt werden, um Simulationen zu erstellen, Prognosen zu treffen und Analysen durchzuführen. Ein guter Aufhänger für die Stadt Cottbus, um den kommenden Herausforderungen in der Stadtplanung zu begegnen.

Ein innovativer Ansatz mit vielfältigen Anwendungen

Die Daten, die während der vierwöchigen Befahrung gesammelt werden, sind nicht nur für die interne Nutzung der Verwaltung gedacht. Sie bieten auch die Grundlage für verschiedene Anwendungen innerhalb der Stadtentwicklung. Die gewonnene Datenbasis wird helfen, zukünftige Projekte besser zu planen und die Entscheidungsfindung in der Stadtplanung zu optimieren. Die Anonymisierung der gesammelten Daten, um Personen- und Fahrzeugkennzeichen unkenntlich zu machen, sichert zudem den Datenschutz der Bürger.

Das Projekt hat einen Preis von etwa 160.000 Euro, wobei die Stadt Cottbus 10 Prozent der Kosten trägt. Der Rest wird aus dem geförderten “Smart City”-Programm finanziert. Spannend ist, dass ein ähnliches Vorhaben zur Vermessung des Straßennetzes auch in Berlin ansteht. Dies unterstreicht die Relevanz und das Interesse an der Schaffung digitaler Zwillinge in deutschen Städten.

Die Rolle des digitalen Zwillings in der Stadtplanung

Die Initiative in Cottbus steht nicht allein da. Innerhalb der Bundesrepublik setzen bereits viele Städte auf digitale Zwillinge als Erfolgsgarant in der Stadtplanung. Wie die Seite “WhereNext” anmerkt, bieten digitale Zwillinge eine klare Grundlage für eine „Urban Data Platform“, die essenziell für die Umsetzung von Smart City-Zielen ist. Sie helfen nicht nur, bestehende städtische Infrastrukturen zu analysieren, sondern fördern auch die Kommunikation zwischen Planern und Bürgern.

Mit Systemen wie ArcGIS können Planer dreidimensionale Modellierungen nutzen, um die Auswirkungen von Bauprojekten besser zu visualisieren und zu berechnen. Das ermöglicht nicht nur eine bessere Planung, sondern auch eine höhere Bürgerbeteiligung durch interaktive 3D-Visualisierungen. Dieser Fortschritt in der Urbanplanung zeigt, dass die Zukunft bereits jetzt vor der Tür steht, und die Innovatoren in Cottbus tragen ihren Teil zu dieser vielversprechenden Entwicklung bei.

In der Gemeinde Kirchheim bei München wird beispielsweise ein digitaler Zwilling genutzt, um Bauleitplanungen und Baugenehmigungen zu unterstützen. Auch Mönchengladbach testet ein ähnliches Konzept, um konkrete Anwendungsfälle in der Stadtverwaltung zu erarbeiten. Damit wird deutlich: Die Digitalisierung macht auch vor der Stadtentwicklung nicht Halt.

Das Projekt in Cottbus eröffnet neue Perspektiven und Chancen, um den urbanen Raum effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Der digitale Zwilling könnte nicht nur ein Werkzeug für die Verwaltung sein, sondern auch ein wichtiger Baustein zur Steigerung der Lebensqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohner.

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OrtCottbus, Deutschland
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