Rheinsberg: Rückbau des ersten DDR-Kernkraftwerks zieht sich bis zur 2040!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Der Rückbau des Kernkraftwerks Rheinsberg, dem ersten Atomkraftwerk der DDR, dauert an. Sicherheits- und Kostenfragen prägen die Entwicklung.

Der Rückbau des Kernkraftwerks Rheinsberg, dem ersten Atomkraftwerk der DDR, dauert an. Sicherheits- und Kostenfragen prägen die Entwicklung.
Der Rückbau des Kernkraftwerks Rheinsberg, dem ersten Atomkraftwerk der DDR, dauert an. Sicherheits- und Kostenfragen prägen die Entwicklung.

Rheinsberg: Rückbau des ersten DDR-Kernkraftwerks zieht sich bis zur 2040!

Das Kernkraftwerk Rheinsberg zählt zur Risikofamilie der ersten Atomkraftwerke der DDR und ist ein echtes Relikt aus vergangenen Zeiten. Inmitten eines Naturschutzgebiets gelegen, symbolisiert es sowohl technologische Ambitionen als auch Herausforderungen im Umgang mit Altlasten. Am 1. Juni 1990 wurde das Kraftwerk nach 24 Jahren Betriebszeit aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Das Stellenangebot war während seiner Blütezeit beachtlich, mit etwa 650 Beschäftigten, die hier bis zu 70 Megawatt Strom produzierten. Darüber hinaus wurden seit der Inbetriebnahme am 11. Oktober 1966 insgesamt rund 9.000 GWh Strom eingespeist, bevor das letzte Licht erlosch.

Obwohl der Rückbau des Kernkraftwerks 1995 in Angriff genommen wurde, zieht sich dieser Prozess mehr als geplant in die Länge. Initiiert wurde der Rückbau damals, weil Sicherheitsbedenken und der technologische Rückstand auf einen sachgerechten Umgang mit radioaktiven Materialien hinwiesen. Ursprünglich war der Rückbau bis 2014 abgeschlossen sein sollte, doch mittlerweile ist klar, dass dieser noch bis in die 2040er Jahre dauern kann. Hilfreiche Informationen darüber liefert RBB24, das auf die komplexen Herausforderungen in der Dekontamination und Überwachung hinweist. Mehr als 300 Räume sowie 70.000 Tonnen Beton müssen dabei begutachtet und auf Radioaktivität geprüft werden. Dabei wird jedes Bauteil genau unter die Lupe genommen, um Sicherheit zu gewährleisten.

Aufwand und Finanzierung

Die finanziellen Dimensionen des Rückbaus sind beträchtlich. Immerhin wurden bis zum heutigen Tag bereits 850 Millionen Euro aufgebracht, die vollständig durch den Bund gedeckt wurden. Die Gesamtkosten könnten sich sogar auf bis zu 1,5 Milliarden Euro summieren. Eine Anordnung des Brandenburger Umweltministeriums hatte den Rückbau zeitweise verzögert, doch eine Klage des Entsorgungsunternehmens brachte schließlich Klarheit. Aktuell sind 130 Fachkräfte beschäftigt, um effektive Rückbauarbeiten zu leisten, darunter Bauingenieure, Elektriker und Physiker. Jeder Schritt muss wohlüberlegt geplant werden, was die Sache nicht einfacher macht.

Jetzt und in der Zukunft

Was wird eigentlich aus dem Gelände, wenn der Rückbau einmal abgeschlossen ist? Aktuell ist die Zukunft des Areals ungewiss. Während sowohl die Rückführung zur „Grünen Wiese“ als auch eine industrielle Nachnutzung in Diskussion stehen, sind konkrete Pläne bislang jedoch noch nicht in Sicht. Ein genehmigtes Konzept für den Abriss der Gebäude ist laut Wiki noch bis 2020 unklar geblieben. Zudem haben die bisherigen Kontaminationen, wie etwa beim Grundwasser, die Situation zusätzlich verkompliziert.

Das Kernkraftwerk Rheinsberg, einst ein Zeichen technologischer Errungenschaften und Ingenieurskunst, steht heute vor den Herausforderungen des Rückbaus und der Sanierung. Die Geschehnisse rund um dieses historische Kraftwerk zeigen, wie wichtig ein verantwortlicher Umgang mit Vergangenheit und Zukunft ist. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie sich die Ära des Kernkraftwerks zu einem neuen Kapitel verwandeln wird, das den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und Altlasten in den Fokus rückt.