Takeda in Oranienburg: Mitarbeiter bangen um ihre Jobs trotz Freiwilligenprogramm

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Takeda in Oranienburg startet ein Freiwilligenprogramm zur Mitarbeitendenanpassung aufgrund von Digitalisierung und Automatisierung.

Takeda in Oranienburg startet ein Freiwilligenprogramm zur Mitarbeitendenanpassung aufgrund von Digitalisierung und Automatisierung.
Takeda in Oranienburg startet ein Freiwilligenprogramm zur Mitarbeitendenanpassung aufgrund von Digitalisierung und Automatisierung.

Takeda in Oranienburg: Mitarbeiter bangen um ihre Jobs trotz Freiwilligenprogramm

In Oranienburg hat der japanische Pharmakonzern Takeda kürzlich ein Freiwilligenprogramm zur „sozialverträglichen Anpassung des Personalbestands“ ins Leben gerufen. Dieses Programm soll Mitarbeitenden, die sich beruflich neu orientieren möchten, die Möglichkeit bieten, den Unternehmenswechsel aktiv zu gestalten. Diskutiert und geregelt wurde das Programm in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat, was zu einer gewissen Hoffnung auf eine faire Lösung unter den Beschäftigten führt. Dennoch sorgt die Unsicherheit über die Anzahl der Teilnehmenden und die konkreten Auswirkungen des Programms für großes Unbehagen in der Belegschaft. Ein Mitarbeiter berichtete anonym von diesen Entwicklungen, was die ohnehin geladene Stimmung noch weiter verstärkt hat. Details zur Zielzahl des Programms sind keine bekannt; es bleibt also abzuwarten, wie viele Mitarbeiter das Angebot annehmen werden.

Die Gründe für die Einführung des Programms sind eindeutig: Digitalisierung und Automatisierung treiben die Veränderungen in einem sich schnell entwickeltenden Markt voran. Bei Takeda wird deshalb eine strategische Neuausrichtung des Produktportfolios angestrebt, um den Anschluss an die moderne Technologie nicht zu verlieren. Und während der Standort Oranienburg weiterhin ein zentraler Bestandteil des globalen Produktionsnetzwerks bleibt, machen die Mitarbeitenden sich Sorgen um ihre Jobs. Der Standort beschäftigt derzeit etwa 700 Personen aus 18 verschiedenen Nationen und gehört damit zu den fünf größten Arbeitgebern in Oranienburg, die insgesamt knapp 5000 Menschen beschäftigen.

Auswirkungen des Standorts und weltweite Präsenz

Das Oranienburger Werk hat eine lange Tradition und wurde 1885 von Heinrich Byk gegründet. Heute werden hier jährlich rund 4,6 Milliarden Tabletten und Kapseln produziert, die in 66 Länder weltweit geliefert werden. Takeda übernahm 2011 die Firma Nycomed und damit auch den Standort in Oranienburg. Doch die aktuellen Umstellungen sind nicht nur lokal von Bedeutung. Der Konzern verfolgt auch eine umfassendere Strategie in Deutschland: Der bisherige Standort in Konstanz wird aufgegeben, wobei die gesamte Deutschlandtochter Takeda GmbH bis Ende 2028 nach Berlin verlagert wird.

Ingeborg Borgheim, die Deutschland-Chefin von Takeda, bezeichnet diesen Schritt als „Bekenntnis zu Deutschland“. Der Umzug betrifft rund 60 Mitarbeiter am bisherigen Standort in Konstanz, wo zurzeit sämtliche Verwaltungs- und Servicefunktionen für die DACH-Region angesiedelt sind. Die Anspannung unter den Mitarbeitenden ist verständlich, gerade in Anbetracht der Veränderungen, die in Konstanz bereits seit 2012 im Gange sind. Damals wurden nämlich die Marktaktivitäten von Berlin aus gesteuert, was die Auswirkungen auf die dortige Belegschaft sicher nicht leichter machte.

Nachdem in der Vergangenheit bereits 120 Arbeitsplätze am Hauptsitz in Opfikon in der Schweiz abgebaut wurden, bleibt abzuwarten, wie sich die neue Struktur auf die bereits angespannten Personalressourcen auswirken wird. Die Verantwortlichen von Takeda sind sich der Schwierigkeiten bewusst, vor denen ihre Mitarbeiter stehen. Trotzdem bleibt die Frage offen, wie viele von ihnen die Chancen des neuen Programms nutzen können, um einen reibungslosen Übergang in neue berufliche Herausforderungen zu schaffen oder ob die Unsicherheit und Angst vor einem möglichen Stellenabbau überwiegen wird.