Bürger wehren sich: Petition gegen Fluglärm und Kurzstarts am BER!

Bürgermeister aus Eichwalde, Schulzendorf und Zeuthen fordern mit einer Petition Maßnahmen gegen Fluglärm am BER. Unterschriften bis September.
Bürgermeister aus Eichwalde, Schulzendorf und Zeuthen fordern mit einer Petition Maßnahmen gegen Fluglärm am BER. Unterschriften bis September. (Symbolbild/MB)

Bürger wehren sich: Petition gegen Fluglärm und Kurzstarts am BER!

Schönefeld, Deutschland - In den letzten Wochen hat sich in der Region rund um den Flughafen Berlin Brandenburg (BER) eine beachtliche Initiative formiert. Die Bürgermeister von Eichwalde, Schulzendorf und Zeuthen haben eine Petition ins Leben gerufen, die sich gegen den Fluglärm im Zusammenhang mit den sogenannten „Kurzstarts“ am BER richtet. Wie die MAZ berichtet, soll diese Petition Maßnahmen zur Reduzierung des übermäßigen Lärms fordern, der für die Anwohner ein erheblicher Belastungsfaktor ist.

Die Initiative wird von der Schutzgemeinschaft gegen Fluglärm getragen, die aus acht Nachbargemeinden des BER besteht. Klar ist: Das Ziel ist nicht die Schließung des Flughafens, sondern die Minimierung des unnötigen Fluglärms. Die Initiatoren setzen sich insbesondere für die Reduktion der „Intersection Take Offs“ ein, die nachweislich die Lärmbelastung in umliegenden Wohngebieten stark erhöhen. Laut Openpetition leiden die Anwohner unter den negativen Auswirkungen des Fluglärms, vor allem während der Sommermonate, wenn die Menschen vermehrt Zeit im Freien verbringen.

Ein Aufruf zur Unterstützung

Die Petition richtet sich an den brandenburgischen Landtag. Die Forderung ist klar: Der Landtag soll die Landesregierung als Gesellschafter des BER auffordern, die Kurzstarts zu minimieren. Bürgermeister Jörg Jenoch äußerte seine Frustration über das Schweigen der Verantwortlichen und hofft auf rege Unterstützung aus der Bevölkerung. Bis Anfang September kann online oder in den Rathäusern unterschrieben werden. Erste Unterstützer haben sich bereits versammelt, und Plakate in den Nachbargemeinden weisen mit Slogans wie „Lauter Stimmen für leise Nächte“ auf das Anliegen hin.

Die Forderungen sind nicht nur lokal relevant. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Fluglärm das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen erhöhen kann. Eine Appell an den Landtag und die Landesregierung, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, wurde laut Openpetition lautstark formuliert. Zur Unterstützung dieser Anliegen wird auch auf mögliche Veränderungen bei den Umweltstandards im Luftverkehr hingewiesen.

Ein Blick auf die Umweltstandards

In einem weiteren Kontext stehen die aktuellen Bestrebungen des Deutschen Bundestages, die Umweltstandards im Luftverkehr zu verändern. Geplant ist, diese der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) zu übergeben. Kritiker befürchten, dass dies zu einer Absenkung der Standards und somit einer Verschlechterung der Umweltsituation führen könnte. Stimmen wie die von Ralf Geißner, einem Anwohner am Frankfurter Flughafen, schlagen Alarm, wie Change.org berichtet. Er hebt hervor, dass die Luftverkehrsindustrie mehr Einfluss auf die Festlegung der Umweltschutzstandards gewinnen könnte, was den Anwohnern schadet.

Die Petition gegen den Fluglärm wird somit nicht nur zu einem lokalen Anliegen, sondern kann auch als Teil eines größeren Kampfes um die Wahrung der Umweltstandards im gesamten deutschen Luftverkehr gesehen werden. Politische Entscheidungsträger sind nun gefragt, Verantwortung zu übernehmen und das Ohr für die Anliegen der Bürger zu öffnen. Wer sich engagieren möchte, hat die Möglichkeit, sich aktiv an der Unterschriftensammlung zu beteiligen und so ein Zeichen für leise Nächte zu setzen.

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OrtSchönefeld, Deutschland
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