Neonazi-Angriff auf Vielfalt-Fest: Festnahmen nach brutalen Überfall!

Nach einem Überfall auf das Vielfalt-Fest in Bad Freienwalde ermittelt die Polizei gegen einen 21-Jährigen aus Bliesdorf, der mit Neonazis in Verbindung stehen soll.
Nach einem Überfall auf das Vielfalt-Fest in Bad Freienwalde ermittelt die Polizei gegen einen 21-Jährigen aus Bliesdorf, der mit Neonazis in Verbindung stehen soll. (Symbolbild/MB)

Neonazi-Angriff auf Vielfalt-Fest: Festnahmen nach brutalen Überfall!

Bad Freienwalde, Deutschland - Im beschaulichen Bad Freienwalde in Märkisch-Oderland musste am vergangenen Sonntag ein Schockmoment verarbeitet werden: Ein Überfall auf Teilnehmer des Vielfalt-Festes „Bad Freienwalde ist bunt“ sorgte für Aufregung und Verletzte. Laut rbb24 hat die Polizei mittlerweile einen 21-jährigen Beschuldigten aus Bliesdorf identifiziert, der mutmaßlich Teil einer Gruppe von zehn bis fünfzehn vermummten Angreifern war. Min­des­tens zwei Personen wurden bei dem Angriff verletzt.

Der Verdächtige ist kein Unbekannter – er hat sich offen zur neonazistischen Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ bekannt und steht im Verdacht, bereits in der Vergangenheit an ähnlichen Aktionen beteiligt gewesen zu sein. Im Jahr 2024 versuchte er, das Vielfalt-Fest gewaltsam zu stören, wurde jedoch von den Festbesuchern daran gehindert. Auch beim „Christopher Street Day“ in Berlin stellte er, nach Informationen von berliner-zeitung, bereits eine Bedrohung dar.

Ein wachsendes Problem

Die jüngsten Ereignisse sind Teil eines besorgniserregenden Trends. In Brandenburg, wie auch in anderen Teilen Deutschlands, steigen rechtsextremistische Vorfälle merklich an. Im Jahr 2024 gab es laut dem Bericht des Verfassungsschutzes verfassungsschutz 37.835 rechtsextremistische Straftaten, was einen Anstieg um 47,4 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Zahl der gewalttätigen Übergriffe ist ebenfalls gestiegen, mit 1.281 Fällen im Jahr 2024 – ein Anstieg um 11,6 %.

Der Zusammenhang zwischen solchen Gewalttaten und den zunehmenden rechtsextremen Agitationen wird nicht nur von der Polizei, sondern auch von der Brandenburgischen Landesregierung sehr ernst genommen. Diese zeigt sich bestürzt über die Vorfälle und fordert eine rasche Aufklärung des Übergriffs. Der Staatsschutz hat ebenfalls Ermittlungen aufgenommen, um sicherzustellen, dass solcherlei Vorfälle nicht alltäglich werden.

Solidarität und Zivilcourage

Die Festveranstaltung in Bad Freienwalde wurde trotz des Vorfalls fortgesetzt – begleitet von einer erhöhten Polizeipräsenz. Das Bündnis „Brandenburg zeigt Haltung“ hat zu den Angriffen Stellung bezogen und betont, wie wichtig es ist, bürgerschaftliches Engagement und Vielfalt aktiv zu schützen. Dies zeigt, dass trotz der Herausforderungen, die sich durch extremistische Gruppen ergeben, eine starke Zivilgesellschaft existiert, die für ein buntes und lebenswertes Brandenburg einsteht.

Es bleibt zu hoffen, dass die Ermittlungen der Polizei zügig und gründlich verlaufen und solche Übergriffe in Zukunft verhindert werden können. Die Schaffung eines solidarischen Miteinanders ist dabei von großer Bedeutung.

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OrtBad Freienwalde, Deutschland
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