Herzliche Betreuung im Fridolins Regenbogenhof: Ein Blick hinter die Kulissen

Einblick in das Kinderhospiz „Fridolins Regenbogenhof“ in Radewege: Pflege, Unterstützung und Herausforderungen für schwerstkranke Kinder und ihre Familien.
Einblick in das Kinderhospiz „Fridolins Regenbogenhof“ in Radewege: Pflege, Unterstützung und Herausforderungen für schwerstkranke Kinder und ihre Familien. (Symbolbild/MB)

Herzliche Betreuung im Fridolins Regenbogenhof: Ein Blick hinter die Kulissen

Radewege, Deutschland - Ein hoch emotionaler Schichtwechsel im Kinder- und Jugendhospiz „Fridolins Regenbogenhof“ in Radewege ist heute Abend um 22 Uhr über die Bühne gegangen. Franziska Feller und Sina Lorenz haben nach einem fordernden achtstündigen Dienst das Ruder an Doreen Uhlig, die liebevoll „Lotti“ genannt wird, übergeben. Sie hat seit Jahresbeginn im Team gearbeitet und bringt eine Menge Erfahrung mit, vor allem als gelernte Krankenschwester und Heilerziehungspflegerin. Mit ihr neu im Team ist auch Julian Schwandt, der seit April dabei ist.

Was in einem Kinderhospiz wichtig ist, ist das Verständnis für die besonderen Herausforderungen, die diese Arbeit mit sich bringt. Doreen Uhlig betont die emotionalen Hürden, die sie insbesondere nach dem Verlust eines Kindes erlebt. Der „Fridolins Regenbogenhof“ bietet Platz für acht schwerstkranke Kinder und Jugendliche, die an sogenannten „lebenslimitierten Erkrankungen“ (LLE) leiden. Oft sind diese durch Schwangerschaftskomplikationen oder Frühgeburten bedingt. Hier bekommen die betroffenen Familien nicht nur Unterstützung, sondern auch den Raum, den sie dringend brauchen.

Unterstützung für Familien

Die Aufgaben im Hospiz sind vielschichtig. Die tägliche Pflege, wie die Verabreichung von Medikamenten und Sondenkost, sind ebenso wichtig wie das Vorlesen oder das Wäschewaschen. Die Arbeit im Hospiz soll den Eltern eine wertvolle Entlastung bieten und den Geschwisterkindern mehr Aufmerksamkeit ermöglichen. Doreen pendelt täglich 45 Minuten von Potsdam nach Radewege, um den Kindern ein Stück Lebensfreude zu geben und diese Abwechslung zu genießen. Sie plant zudem, eine Kontakt- und Beratungsstelle für Eltern aufzubauen und Letzte-Hilfe-Kurse anzubieten.

Die Unterstützung für betroffene Familien geht jedoch über die Arbeit in Einrichtungen wie dem „Regenbogenhof“ hinaus. Der Deutsche Kinderhospizverein e.V. bietet umfassende Begleitung ab der Diagnose, während des Lebens, im Sterben und auch über den Tod des Kindes hinaus. Sie stehen den Familien in schwierigen Zeiten bei und bieten Hilfe in Form von Informationen, persönlichen Treffen und praktischer Unterstützung.

Umfassende Betreuung für kranke Kinder

Die Versorgung erkrankter Kinder erfolgt in enger Abstimmung diverser Fachkräfte und Institutionen. Diese sind entscheidend, um den spezifischen Bedürfnissen der kleinen Patienten gerecht zu werden. Auch die angebotenen ambulanten Dienste sind eine bedeutende Unterstützung. Sie helfen Familien, die nach Diagnosen wie Mukopolysaccharidosen oder Krebserkrankungen nicht nur mit der Krankheit, sondern auch mit den emotionalen Herausforderungen des Alltags umgehen müssen.

Die Finanzierung solcher Dienste geschieht überwiegend durch Spenden. Somit bleibt die Unterstützung für die Familien kostenfrei und beeinflusst nicht andere soziale Leistungen. Der Deutsche Kinderhospizverein informiert über die vielen Möglichkeiten, die mittlerweile in Deutschland zur Verfügung stehen, um den betroffenen Familien das Leben ein klein wenig leichter zu machen.

Doreen Uhlig, die noch elf Jahre bis zur Rente im Hospiz arbeiten möchte, hat in ihrer Laufbahn viel erlebt. Ihr Ziel ist es, die Betroffenen nicht nur als kranke Kinder zu sehen, sondern sie in ihrer Individualität zu unterstützen und zu begleiten. „Es geht darum, das Leben zu leben, auch wenn es nur noch kurze Zeit ist“, so Uhlig. Sie sieht sich und ihr Team als „Helfer in der Not“ – und das macht sie zu einer wertvollen Stütze für die Familien im „Fridolins Regenbogenhof“.

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OrtRadewege, Deutschland
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