Krise in Brandenburg: Beratungsstellen für Schwangere vor dem Aus!

Krise in Brandenburg: Beratungsstellen für Schwangere vor dem Aus!
Strausberg, Deutschland - In Brandenburg stehen mehrere Schwangerschaftsberatungsstellen vor dem Aus, wenn nicht rasch finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Besonders betroffen sind die Standorte in Strausberg, Bernau, Oranienburg, Hennigsdorf und Gransee. Dies berichten die RBB. Die Situation ist alarmierend, da die Liga der freien Wohlfahrtspflege Brandenburg vor einer schwerwiegenden Unterversorgung warnt. Etwa 66 Fachberatungsstellen wären nötig, doch aktuell stehen nur 63,5 zur Verfügung.
Unter den verschiedenen Beratungsangeboten, die von diesen Stellen bereitgestellt werden, sind Themen wie Schwangerschaftsabbruch, Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung von zentraler Bedeutung. Diese Beratungen sind nicht nur wichtig, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben, da es eine vollzeitbeschäftigte Beraterin oder einen Berater je 40.000 Einwohner geben sollte.
Finanzierungsproblem anpacken
Brandenburgs Sozialministerin Britta Müller hat in diesem Zusammenhang betont, dass die Versorgung unbedingt gesichert werden muss. Vorschläge zur Lösung der finanziellen Engpässe beinhalten die Überlegung, digitale Schwangerschaftskonfliktberatung als eine neue Möglichkeit anzubieten. Eine Erhöhung des Festbetrags für Beratungsstellen von derzeit 81.000 Euro auf 110.000 Euro pro Vollzeitäquivalent wird von Sozialverbänden gefordert.
Die finanzielle Lage ist jedoch kritisch: Der Gesamterhöhungsbedarf für den Haushaltsplan beläuft sich auf 1,6 Millionen Euro, wobei der geplante Betrag von 5 Millionen auf 6,6 Millionen Euro angehoben werden müsste, um die Beratungsstellen am Laufen zu halten. Bislang sind für das kommende Jahr 5,3 Millionen Euro veranschlagt, wobei eine Erhöhung durch Tarifsteigerungen auf 5,6 Millionen Euro in Aussicht steht.
Recht auf umfassende Beratung
Der Zugang zu qualitativ hochwertiger Schwangerschaftsberatung ist unerlässlich. Jeder Mensch hat ein Recht auf kostenlose Informationen und Unterstützung in Fragen rund um Schwangerschaft, Verhütung und Familienplanung. Die Beratungsstellen spielen eine entscheidende Rolle, besonders in Zeiten unerfüllten Kinderwunsches oder ungeplanter Schwangerschaften. Wie die Liga Sachsen erläutert, sollten die Rahmenbedingungen für den Zugang zu diesen Angeboten unbedingt verbessert werden.
Die Diskussion um die Finanzierung macht deutlich, dass die Problematik weitreichende gesellschaftliche Folgen haben kann. Eine unzureichende Beratung kann nicht nur die individuelle Lebenssituation beeinflussen, sondern auch Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben. Hier müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um die notwendige Unterstützung für Schwangere und Familien sicherzustellen.
In einer Zeit, in der Diskussionen über Fortpflanzungsrechte und soziale Hilfsangebote hoch im Kurs stehen, ist es an der Zeit, dass Brandenburg für einen starken und verlässlichen Beratungsdienst sorgt. Denn hier gilt: Unser aller Zukunft beginnt mit den richtigen Entscheidungen im Hier und Jetzt.
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Ort | Strausberg, Deutschland |
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