Friederike Benda: Neue BSW-Chefin fordert Umdenken im Umgang mit der AfD!
In Kleinmachnow wurde Friederike Benda zur neuen BSW-Landesvorsitzenden gewählt und kritisierte die Russland-Sanktionen.

Friederike Benda: Neue BSW-Chefin fordert Umdenken im Umgang mit der AfD!
Auf dem jüngsten Parteitag des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) in Kleinmachnow wurde ein neues Kapitel für die Brandenburger Parteiführung aufgeschlagen. Friederike Benda, eine Juristin aus Oberhavel, wurde mit überwältigender Mehrheit zur neuen Landesvorsitzenden gewählt. Von 136 Stimmen gingen 106 an sie, während ihr Gegenkandidat Vinzenz Lorenz lediglich 30 Stimmen erhielt. „Diese Wahl zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärte Benda in ihrer ersten Ansprache nach dem Sieg. Sie übernimmt die Partei in einer Zeit, in der das BSW bedauerlicherweise knapp am Einzug in den Bundestag gescheitert ist, jedoch ersichtliche Wahlerfolge auf lokaler Ebene verzeichnen konnte, insbesondere seit der Regierungsbildung mit der SPD in Brandenburg im letzten Dezember, wie RBB berichtet.
Ein zentrales Anliegen von Benda ist die politikstrategische Auseinandersetzung mit der AfD. Sie wies in ihrer Rede klar darauf hin, dass eine „Brandmauer“ gegen die AfD gescheitert sei und sprach sich entschieden gegen ein AfD-Verbotsverfahren aus. „Es ist notwendig, dass wir uns inhaltlich mit den Positionen der AfD auseinandersetzen“, so Benda. Dies ist kein isoliertes Phänomen; auch Thüringens BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf hat ähnliche Töne angeschlagen, indem sie nicht ausschloss, sich im Parlament mit AfD-Anträgen zu befassen. Es zeigt sich ein aufkommender Trend innerhalb der Partei, einen neuen Umgang mit der AfD zu finden, wie die Tagesschau berichtet.
Ein Blick auf Herausforderungen und Chancen
Benda thematisierte zudem die Sanktionspolitik der Bundesregierung, die ihrer Meinung nach gravierende wirtschaftliche Schäden verursacht hat, insbesondere hinsichtlich der PCK-Raffinerie in Schwedt. Sie forderte ein Umdenken in dieser Hinsicht und kritisierte die aktuelle Linie. „Die Sanktionen wirken sich direkt auf unsere Region aus – das dürfen wir nicht länger ignorieren“, appellierte sie an ihre Mitstreiter.
Die neue Vorsitzende kündigte auch an, die Zusammenarbeit mit der SPD kritisch zu begleiten. „Die Wählerinnen und Wähler haben hohe Erwartungen, und wir müssen sicherstellen, dass wir diese enttäuschen“, erklärte Benda, die als wichtiges Korrektiv innerhalb der Koalition auftreten möchte. Der abtretende BSW-Chef Robert Crumbach, der weiterhin als Finanzminister und Vize-Ministerpräsident im Amt bleibt, hatte aus persönlichen Gründen seinen Rückzug aus der Parteiführung erklärt.
Mit einer klaren Linie und einem frischen Wind geht das Bündnis nun in die politische Arena. Während Benda den Zusammenhalt innerhalb der Partei stärken möchte, setzen viele auf die Erneuerung der politischen Debatten, die auch die Stimmen innerhalb der Wählerschaft wieder einfangen könnten. Fakt ist, die Rolle der AfD in der politischen Landschaft Brandenburgs bleibt hochgradig umstritten, und die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie sich die BSW sowohl intern als auch im Verhältnis zu dieser gefährlichen politischen Realität positionieren wird.