Geburtenrückgang in Bad Belzig: Betreuung gefährdet – was jetzt?

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Rückgang der Kinderzahlen in Bad Belzig führt zu Personalreduktionen und Veränderungen in der Betreuung. Bürgermeister plant neue Lösungen.

Rückgang der Kinderzahlen in Bad Belzig führt zu Personalreduktionen und Veränderungen in der Betreuung. Bürgermeister plant neue Lösungen.
Rückgang der Kinderzahlen in Bad Belzig führt zu Personalreduktionen und Veränderungen in der Betreuung. Bürgermeister plant neue Lösungen.

Geburtenrückgang in Bad Belzig: Betreuung gefährdet – was jetzt?

In Bad Belzig sorgt der Rückgang der Kinderzahlen für besorgniserregende Entwicklungen im Betreuungsbereich. Laut maz-online.de müssen deshalb insgesamt sechs Mitarbeiter des Kinderfördervereins „Wir“ abgezogen werden, nachdem dieser als Träger des Hortes der Kleinen Grundschule in Dippmannsdorf abgesetzt wird. Von dieser Entscheidung sind die Lehrer, Erzieher, Eltern und Kinder sichtlich betroffen. Auch Bad Belzigs Bürgermeister Robert Pulz sieht die Situation kritisch und schwebt eine Rekommunalisation der Betreuung vor, um die Qualität zu sichern.

Die neuen Sparzwänge im Kreis Potsdam-Mittelmark machten eine Neuausrichtung der Betreuung notwendig. Das zeigt sich auch in den aktuellen Prognosen: Während zum Schuljahresbeginn 2025/26 voraussichtlich nur noch 491 Kinder betreut werden, waren es zuvor 555. Angesichts dieser Entwicklung weichen die Stadtverordneten von ihrer Zustimmung zur Entscheidung ab und zeigen Bedarf an Klärung. Die Übergangs-Frist für den Wechsel des Trägers muss dabei ebenfalls einkalkuliert werden.

Die Sorgen der Betroffenen

Die Situation bringt nicht nur die Erzieher um ihre Stellen, sondern lässt auch die Eltern in Sorge um die Betreuung ihrer Kinder zurück. Gitta Wilzer, die pädagogische Leiterin des „Wir“-Vereins, warnt vor dem Verlust gewohnter Ansprechpartner, die den Kindern Sicherheit bieten. Der Verein, der als erster Naturparkhort Deutschlands ausgezeichnet wurde, steht aufgrund seiner hohen Akzeptanz zwischen den Fronten der Entscheidungsträger. Laut Katrin Hertel, ebenfalls vom „Wir“-Verein, besteht die Möglichkeit, auch die Kita zu übernehmen, was allerdings nicht ohne Herausforderungen bleibt.

Gabriele Stockhoff vom „Wir vom Dorf/Gewerbeverein“ hebt die Verantwortung für die städtischen Beschäftigten hervor. Um den Fällen von Betreuungsausfällen zu begegnen, wird auch die Unterstützung durch Erzieher der benachbarten Kita „Waldwichtel“ in Betracht gezogen. Diese effektiven Maßnahmen könnten helfen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Übergreifende Trends in der Region

Im größeren Kontext ist Bad Belzig keineswegs allein mit seinem Betreuungsdilemma. Wie tagesspiegel.de berichtet, sinkt insgesamt die Zahl der Kita-Kinder in Berlin – am 1. März 2025 waren es rund 171.000, was einem Rückgang von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Tendenz könnte in weiteren Schließungen resultieren, sollten die Kitas nicht mehr dauerhaft ausgelastet sein. Der Betreuungsschlüssel im U3-Bereich wurde zwar verbessert, doch die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Anzahl der betreuten Kinder ging auch hier in erheblichem Maße zurück, besonders in der Kindertagespflege.

Die Herausforderungen in der frühkindlichen Betreuung bilden somit ein flächendeckendes Problem, das von den zuständigen Stellen dringend angegangen werden muss. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Bad Belzig und darüber hinaus entwickeln wird, und ob die Vorschläge zur Rekommunalisation der Betreuung fruchten werden. Die Sorgen der Eltern und Kinder stehen dabei zu Recht im Mittelpunkt der Überlegungen – denn hier liegt wirklich viel auf dem Spiel.