Feuerwehr rettet Biotop Kienpfuhl – Bürgermeister kündigt Maßnahmen an!

Bürgermeister Philipp Martens kündigt in Zeuthen eine Rettungsaktion für den Kienpfuhl an, um bedrohte Tierarten zu schützen.
Bürgermeister Philipp Martens kündigt in Zeuthen eine Rettungsaktion für den Kienpfuhl an, um bedrohte Tierarten zu schützen. (Symbolbild/MB)

Feuerwehr rettet Biotop Kienpfuhl – Bürgermeister kündigt Maßnahmen an!

Zeuthen, Deutschland - In Zeuthen sorgt die anhaltende Hitzeperiode aktuell für besorgniserregende Wasserstände im Biotop Kienpfuhl, einem wertvollen Lebensraum für viele bedrohte Tierarten. Bürgermeister Philipp Martens (Die Linke) hat prompt eine Rettungsaktion angekündigt, um die Tierwelt zu bewahren. Unterstützung erhielt er dabei von der Feuerwehr Zeuthen/Miersdorf, die bereitwillig ihre Hilfe anbot. Zunächst hatte der MAWV das Pumpen von Trinkwasser in das Biotop abgelehnt, doch die Feuerwehr handelte und pumpte schließlich 200 Kubikmeter Wasser aus einem Löschbrunnen, um das Biotop vorübergehend zu retten. Der NABU Dahmeland e.V. unter Leitung von Matthias Rackwitz lobte die erfolgreiche Zusammenarbeit von Gemeinde und Feuerwehr, die in dieser kritischen Situation unverzüglich einspringten. Anwohnerin Anke Vogt brachte ihre Dankbarkeit für die Aktion zum Ausdruck.

Wichtige Lebensräume im Kienpfuhl

Der Kienpfuhl, der einst weitläufiger war und früher eine Fläche von 20 Hektar einnahm, spielt eine bedeutende Rolle als Lebensraum für Molche und Wasserfrösche und dient vielen Vogelarten, wie Kranichen und Gänsen, als Rastplatz. Die Austrocknung dieses Flachmoores hat nicht nur Auswirkungen auf die Flora und Fauna, sondern führt auch zu einer gefährlichen Mineralisation des Moorkörpers. Besonders der Kammmolch, der hier das letzte Vorkommen in Zeuthen hat, steht unter strengen Schutz gemäß der FFH-Richtlinie und dem Bundesnaturschutzgesetz. Das Fehlen von ausreichend Wasser über mehrere Jahre könnte das Aussterben dieser empfindlichen Art zur Folge haben.

Um die Situation nachhaltig zu verbessern, sind zahlreiche Maßnahmen geplant. Dazu zählen die Instandsetzung des Zuflusses von der Parkstraße/Birkenallee, die Wiederbefüllung des Restgewässers sowie die Überarbeitung des Pflegekonzepts von 2002/2012. Zudem wird eine Solarpumpe angedacht, um die regelmäßige Wasserzufuhr künftig sicherzustellen. Langfristig soll ein Waldumbau nicht nur die Grundwasserneubildung fördern, sondern auch den ökologischen Zustand des Gebiets verbessern. Der Haushalt der Gemeinde für 2022 sieht bereits Untersuchungen für diese Maßnahmen vor.

Kollaboration für den Naturschutz

Ein Blick auf die Bedeutung von Naturschutz und Wasserwirtschaft zeigt: Beide Bereiche sind untrennbar miteinander verbunden und erfüllen wesentliche gesellschaftliche Aufgaben. Effektive Renaturierungsmaßnahmen, wie sie auch im Kienpfuhl nötig sind, können nicht nur zur Verbesserung der Wasserhaltung beitragen, sondern auch Lebensräume für bedrohte Arten fördern. Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Wasserwirtschaft zu positiven Effekten führt, die nicht nur der Natur, sondern auch der Bevölkerung zugutekommen.

Die Rettungsaktion am Kienpfuhl ist damit nicht nur ein kurzfristiger Eingriff, sondern Teil eines umfassenderen Plans zum Erhalt und zur Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts in der Region. Die fortlaufende Unterstützung von Verbänden wie dem NABU und der aktiven Teilnahme der Gemeinde sind entscheidend, um einen dauerhaften Schutz dieser einzigartigen Landschaft sicherzustellen.

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OrtZeuthen, Deutschland
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