Angriff auf trans Frauen in Neukölln: Polizei fasst Verdächtige!

Angriff auf trans Frauen in Berlin-Neukölln: Polizeidurchsuchungen in Oder-Spree – Hintergrund, Tatverdächtige und Statistiken zur Gewalt.
Angriff auf trans Frauen in Berlin-Neukölln: Polizeidurchsuchungen in Oder-Spree – Hintergrund, Tatverdächtige und Statistiken zur Gewalt. (Symbolbild/MB)

Angriff auf trans Frauen in Neukölln: Polizei fasst Verdächtige!

Adlershof, Deutschland - Ein schockierender Vorfall erschütterte Berlin-Neukölln, als Ende Mai zwei trans Frauen Opfer eines brutalen Angriffs wurden. Der Vorfall ereignete sich am U-Bahnhof Hermannplatz, wo die Frauen von einem Mann bespuckt und übergossen wurden. Es kam zu einer Verfolgungsjagd zur Reuterstraße, an deren Ende die Frauen von dem Angreifer und einem Begleiter attackiert wurden. Dabei erlitt eine der Frauen schwere Kopfverletzungen, die eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich machten, während die andere vor Ort versorgt wurde. Die Polizei hat mittlerweile vier Tatverdächtige im Alter von 18 bis 21 Jahren identifiziert und führt in mehreren Wohnungen in Berlin und Brandenburg umfangreiche Durchsuchungen durch, wie rbb24 berichtet.

Das Motiv hinter diesem gewalttätigen Übergriff wird als transfeindlich eingestuft, eine Problematik, die in der Hauptstadt vor allem seit 2014 an Bedeutung gewonnen hat. Ein aktueller Monitoringbericht, veröffentlicht von der Senatsverwaltung für Justiz, belegt einen besorgniserregenden Anstieg polizeilich registrierter LSBTIQ*-feindlicher Straftaten in Berlin. Allein 2021 wurden 456 solcher Taten erfasst, mit Beleidigungen, die 48,5 % der Fälle ausmachten, gefolgt von Körperverletzungen. Diese Entwicklungen wurden von Senatorin Dr. Lena Kreck hervorgehoben, die die Notwendigkeit betont, das öffentliche Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen und die Meldung von Vorfällen zu fördern, wie es in einer Pressemitteilung von berlin.de heißt.

Ein besorgniserregendes Phänomen

Die Umstände rund um diese Gewaltakte sind keineswegs isoliert. Laut dem Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) ist Hasskriminalität eine der massivsten Ausdrucksformen von Queerfeindlichkeit. LSBTIQ*-Personen sind im öffentlichen Raum häufig gefährdet, und sichtbare Identitäten können Gewalttäter dazu anstiften, im Vorfeld von ganz unterschiedlichen Delikten aktiv zu werden. Es ist alarmierend zu wissen, dass Dunkelziffern für nicht gemeldete Straftaten auf 80 bis 90 Prozent geschätzt werden, da viele Betroffene aus Scham oder Angst gegenüber der Polizei keine Anzeige erstatten. Diese Problematik wurde in einem umfassenden Bericht thematisiert, der auch auf gesundheitliche Folgen wie Angst und Depressionen eingeht, die nach Übergriffen häufig auftreten. 38 % der Betroffenen berichten von psychischen Problemen nach solchen Erlebnissen, so lsvd.de.

Der aktuelle Vorfall in Neukölln reiht sich also ein in eine bedrohliche Realität, die LSBTIQ*-Personen in Deutschland leider oft begegnet. Die Polizei nutzt mittlerweile spezielle Ermittlungstechniken wie sogenannte Super Recognizer zur Unterstützung bei der Aufklärung solcher Verbrechen. Die verstärkten Anstrengungen, gegen diese Form der Gewalt vorzugehen, sind überfällig und müssen kontinuierlich unterstützt werden, um die Freiheit und Sicherheit aller Menschen in der Gesellschaft zu gewährleisten.

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OrtAdlershof, Deutschland
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