Revolution am Flughafen: Größere Flüssigkeiten bald möglich?

Revolution am Flughafen: Größere Flüssigkeiten bald möglich?
Die Zeiten, in denen Reisende am Flughafen um jede Milliliter Flüssigkeit kämpfen mussten, könnten sich bald deutlich ändern. Einem aktuellen Bericht der Welt zufolge, hat die EU nun neue Scanner zugelassen, die flüssige Sprengstoffe erkennen können. Diese Technologie gibt den Hoffnungen Auftrieb, dass bald sogar größere Flüssigkeitsbehälter im Handgepäck mitgenommen werden könnten. Doch bis es so weit ist, gilt die derzeitige Regelung: Reisende dürfen nur Flüssigkeiten in Behältern bis maximal 100 Milliliter transportieren. Diese müssen in einem durchsichtigen, wiederverschließbaren Beutel mit höchstens einem Liter Fassungsvermögen verstaut sein.
Doch wie sieht es konkret an den deutschen Flughäfen aus? In Frankfurt sind bereits 40 von insgesamt 190 Kontrollspuren mit den neuen CT-Scannern ausgestattet. Ein weiterer Schwung dieser Geräte steht in den Startlöchern, da 40 zusätzliche Scanner bestellt wurden. Allerdings gibt es niemanden, der vorab sagen kann, welche Technologie bei den einzelnen Sicherheitskontrollen tatsächlich verwendet wird. An anderer Stelle, wie in München, wartet man noch auf die Anpassung der Software, was durch das hohe Fluggastaufkommen weiter verzögert wird.
Komfort für Passagiere und neue Technologien
„Ein großer Schritt für mehr Komfort und schnellere Abläufe“– so beschreibt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen, die neuen CT-Scanner, die in naher Zukunft an noch mehr Sicherheitskontrollen zum Einsatz kommen sollen. Aktuell sind nur Flüssigkeitsbehälter über 100 Millilitern in Deutschland nicht erlaubt. Mit dieser Richtlinie hatte die EU einen Strich durch die Rechnung der Reisenden gemacht, seit sie 2006 zur Verhinderung möglicher Terroranschläge eingeführt wurde.
Die neue Technik, die von den Scanner-Herstellern als sicher und zuverlässig beschrieben wird, könnte dazu beitragen, die Kontrollen zu erleichtern und die Mitnahme von Flüssigkeiten zu entspannen. In Ländern wie Großbritannien war zwar vorgesehen, bis zu zwei Liter Flüssigkeiten zu erlauben, jedoch wurde diese Umsetzung bislang aufgeschoben.
In einer interimistischen Regelung belassen die europäischen Behörden die maximale Obergrenze der erlaubten Flüssigkeit auf 100 Milliliter, die in einem Beutel verstaut und bei der Sicherheitskontrolle vorgelegt werden müssen. Im kritischen Umfeld der Flugsicherheit gilt es, diese umfangreiche Umstellung auf neue Technologien ohne Komplikationen zu gestalten, was zusätzliche Kosten und bauliche Anpassungen an den Kontrollstellen mit sich bringt. Flughafenbetreiber sind verärgert über diese neuerlichen Regelungen, haben sie doch bereits erhebliche Investitionen in CT-Technologie getätigt, die in der Anschaffung teurer ist als die klassischen Sicherheitsscanner.
Ein Ausblick auf zukünftige Regelungen
Die neuen Scanner sind jedoch nicht ohne Kontroversen. Im vergangenen Jahr gab es Debatten über die Zuverlässigkeit der Gepäckscanner, was dazu führte, dass die EU zusätzliche Überprüfungen ansetzte. Der Hintergrund ist klar: Die Überprüfung und Zulassung der neuen Geräte zieht sich teilweise über ein Jahr hin, was für die anvisierte Frist von der EU-Kommission und den Bundesbehörden eine Herausforderung darstellt.
Frankfurtflyer berichtet, dass nach Einführung der neuen Regelung zum 1. September 2024 auch im Handgepäck dann erheblich größere Flüssigkeitsbehälter mitgenommen werden dürfen, vorausgesetzt, die Sicherheitskontrolle wird durch die neuen Scanner unterstützt. Derzeit ist jedoch absehbar, dass die vollständige Umstellung auf die neuen Technologien einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Bis dahin heißt es für alle Reisenden: Geduld haben und sich genau an die bestehenden Vorgaben halten!