Entdecken Sie die Kunst der Industrie: Führung im Ruhr Museum!

Entdecken Sie die Kunst der Industrie: Führung im Ruhr Museum!
In einem besonderen Licht erscheint das Ruhrgebiet am Sonntag, den 17. August 2025, wenn das Ruhr Museum zur öffentlichen Führung durch die Sonderausstellung „Das Land der tausend Feuer“ einlädt. Um 12 Uhr geht es los, und das Interesse an den Themen der Ausstellung könnte nicht höher sein. Gezeigt werden Außen- und Innenansichten von Industriebetrieben, Landschafts- und Arbeiterdarstellungen sowie die industrielle Infrastruktur, die das Bild des Ruhrgebiets maßgeblich geprägt hat.
Die Ausstellung beleuchtet die subjektiven Wahrnehmungen der Schwerindustrie des 19. Jahrhunderts und bietet mit rund 250 Werken aus der Sammlung Ludwig Schönefeld einen abwechslungsreichen Blick auf die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Folgen der Industrialisierung. Diese Begeisterung für die Kunst wird durch die kritischen und romantischen Sichtweisen auf die Industrie ergänzt, die den Besuchern unterschiedliche Perspektiven auf die vergangenen Zeiten eröffnet.
Die Entwicklung des Ruhrgebiets
Das Ruhrgebiet ist nicht nur ein Schauplatz eindrucksvoller künstlerischer Einblicke, sondern auch ein historisches Zentrum der Industrialisierung. Seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts befindet sich die Region im tiefen Strukturwandel. Einst der Motor der Industrialisierung, gilt es als Vorreiter der Industriekultur. Doch trotz dieser historischen Bedeutungen fehlt bisher eine umfassende geschichtswissenschaftliche Gesamtdarstellung, wie ISB feststellt.
Der Aufstieg des Ruhrgebiets begann mit der Kohleförderung im 19. Jahrhundert, und die Entwicklung des Ballungsraums, der etwa 150 Jahre alt ist, ist eng mit den Steinkohlevorkommen und der Montanindustrie verknüpft. Die ersten Kohlefunde im Raum Dortmund wurden bereits im 13. Jahrhundert dokumentiert, jedoch gewannen die kleinen Dörfer erst durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert an Bedeutung. Die St. Antony-Hütte in Oberhausen (1756) und die Schaffung des ersten Kokshochofens (1850) waren entscheidende Schritte, die das Ruhrgebiet zur industriellen Hochburg machten.
Kulturelles Erbe und soziale Veränderungen
Die Ausstellung im Ruhr Museum greift nicht nur die industrielle Vergangenheit auf, sondern thematisiert auch die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Menschen und die Umwelt. Als das Ruhrgebiet im 20. Jahrhundert zur „Waffenschmiede Deutschlands“ wurde undorts oft mit großer Anstrengung Arbeitsplätze geschaffen wurden, hinterließ dies auch tiefe Spuren in der Erinnerungskultur. Die heute gängigen Narrative müssen kritisch hinterfragt werden, um ein umfassenderes Bild der Geschichte zu erhalten.
Die Führung in der Sonderausstellung dauert etwa 1,5 Stunden und kostet für Erwachsene 5 € zuzüglich Eintritt, Kinder zahlen 3 €. Der Eintritt für alle unter 18 Jahren ist frei. Interessierte können ihre Tickets unkompliziert unter www.tickets-ruhrmuseum.de buchen oder stehen für Fragen gerne per E-Mail an besucherdienst@ruhrmuseum.de zur Verfügung, telefonisch erreichbar von Montag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr unter 0201.24681 444.
Die Entwicklung des Ruhrgebiets liefert nicht nur spannende historische Einblicke, sondern zeigt auch, wie der Strukturwandel Einfluss auf die dargestellten Themen in der Kunst hatte. Das Ruhrgebiet ist und bleibt ein faszinierendes Beispiel für die Verbindung von industrieller Vergangenheit und kulturellem Erbe, ein Grund mehr, die Ausstellung „Das Land der tausend Feuer“ zu besuchen.