CSD Bernau trotzt Regen und Rechten – Ein Fest für Vielfalt!
CSD Bernau trotzt Regen und Rechten – Ein Fest für Vielfalt!
Bernau bei Berlin, Deutschland - Am Samstag, dem 12. Juli 2025, verwandelte sich die Stadt Bernau, nordöstlich von Berlin, in ein buntes Zentrum der Vielfalt beim dritten Christopher Street Day (CSD). Unter dem Motto „Queer bleibt hier“ versammelten sich etwa 600 bis 700 Menschen, um für die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft zu demonstrieren. Die Veranstaltung startete am Bahnhof und zog durch die Straßen der Stadt, begleitet von einer fröhlichen Stimmung, trotz des durchgehenden Regens.
Bürgermeister André Stahl von der Linkspartei begrüßte den friedlichen Verlauf der Demonstration und zeigte sich erfreut über die hohe Anzahl der Teilnehmenden. „Die Unterstützung ist großartig“, äußerte er sich, während die Polizei von keinerlei Auseinandersetzungen zwischen den Demonstrierenden berichtete. Es war ein gutes Zeichen in einer Zeit, in der CSD-Veranstaltungen bundesweit zunehmend von rechtsextremen Provokationen bedroht sind.
Gegenproteste und Sicherheit
Doch die Freude wurde durch eine rechtsextreme Gegendemonstration getrübt. Ungefähr 40 Personen der Gruppe „Deutsche Jugend Voran“ hielten ein Transparent mit der Aufschrift „Deutsche Jugend voran“. Die Polizei hatte jedoch vorgesorgt und die beiden Gruppen räumlich getrennt. Laut Polizeisprecher Roland Kamenz verlief alles störungsfrei, auch wenn die Atmosphäre durch den Hintergrund des Protests angespannt war. Die Teilnehmer des CSD bemerkten von der Gegendemonstration nicht viel, und dennoch schwang ein Gefühl der Bedrohung mit, das den Festcharakter etwas dämpfte.
Die Polizei hat nun Ermittlungen gegen zwei Angehörige des rechtsextremen Gegenprotests eingeleitet, aufgrund des Verwendens von „verbotener Symbolik“, unter anderem SS-Runen an einem Gürtel. Der Druck auf die LGBTQ+-Bewegung steigt – nicht nur in Bernau, sondern auch in anderen Städten wie Bad Freienwalde, wo kürzlich ein Fest für Vielfalt durch eine gewaltsame Attacke gestört wurde, oder in Gelsenkirchen, wo eine CSD-Veranstaltung kurz vor dem Start wegen drohender Gewalt abgesagt wurde.
Ein bundesweites Phänomen
Die zunehmenden Angriffe auf CSD-Paraden sind Teil eines besorgniserregenden Trends in Deutschland. Kai Bölle, ein Vorstandsmitglied des Vereins CSD Deutschland, äußerte, dass es eine massive Zunahme von Online-Bedrohungen gebe. Junge, rechtsextreme Gruppen fordern verstärkt zu Gegenaktionen auf, was die Sicherheitslage für solche Veranstaltungen zusätzlich belastet. Berichte bestätigen, dass dieser Druck auch lokale CSDs in Städten wie Regensburg und Emden betrifft, wo sogar Strecken aufgrund abstrakter Bedrohungslagen verkürzt wurden.
Dennoch bleibt der CSD in Bernau ein Symbol für Widerstandskraft und Gemeinschaft. Trotz der Herausforderungen bereicherten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diesen Tag und setzten ein Zeichen für Akzeptanz und Vielfalt. Der Einsatz der Polizei und die positive Reaktion der lokalen Behörden trugen dazu bei, dass die Veranstaltung weitestgehend friedlich bleiben konnte, was für alle Beteiligten ein kleines Licht in einer oft trüben Realität darstellt.
Um mehr über den CSD in Bernau zu erfahren, können Sie rbb24 und Tagesspiegel besuchen. Für einen tiefergehenden Kontext zu den aktuellen Sicherheitslagen an CSD-Paraden lesen Sie auch die Süddeutsche.
Details | |
---|---|
Ort | Bernau bei Berlin, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)