900 Millionen Euro für Holzdorf: Bundeswehr rüstet auf!

900 Millionen Euro für Holzdorf: Bundeswehr rüstet auf!

Holzdorf, Deutschland - In den letzten Wochen hat sich am Fliegerhorst Holzdorf viel bewegt. Am 16. Mai besuchte Elbe-Elster-Landrat Christian Jaschinski (CDU) den Standort, wo in den kommenden Jahren Investitionen von satten 900 Millionen Euro geplant sind. Diese Aufwendungen sind Teil einer umfassenden Aufrüstung der Bundeswehr, die auch die Stationierung von 47 neuen Transporthubschraubern ab 2027 umfasst. Die Pläne sehen darüber hinaus die Installation des fortschrittlichen Raketenabwehrsystems Arrow 3 vor, das eine Schlüsselrolle für die Luftverteidigung Deutschlands spielen soll.

Die Investitionen am Fliegerhorst bringen nicht nur eine Aufstockung der militärischen Präsenz mit sich – derzeit sind dort rund 2200 Soldaten stationiert – sondern auch wirtschaftliche Impulse in Form von 1000 neuen Dienstposten und 100 zusätzlichen Arbeitsplätzen bei Airbus Helicopters. Besonders bemerkenswert: Die Lieferung des Arrow 3-Systems aus Israel hat bereits begonnen. Der dazugehörige Vertrag mit einem Wert von 3,6 Milliarden Euro wurde im November 2023 unterzeichnet. Finanziert wird das Geld aus einem Sondervermögen für die Aufrüstung, das infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine eingerichtet wurde.

Technologie und Reichweite

Was macht das Arrow 3-System so besonders? Entwickelt von Israel in Zusammenarbeit mit den USA, zielt das System darauf ab, Mittel- bis Langstreckenraketen abzufangen, die sogar außerhalb der Erdatmosphäre operieren können. Die Entwicklung dieses Raketenabwehrsystems wurde ordentlich unterstützt, über 4,5 Milliarden Dollar flossen dafür aus den USA. Bei der Einsatzhöhe von bis zu 100 Kilometern ist Arrow 3 in der Lage, seine Abfangraketen durch direkten Aufprall einzusetzen, eine Technik, die das Risiko von Trümmerschäden minimiert.

• Reichweite: bis zu 2400 Kilometer
• Abfanghöhen: bis zu 100 Kilometer
• Technologie: Hit-to-Kill (direkter Aufprall)

Zur Einordnung: Moskau liegt rund 1900 Kilometer entfernt von Holzdorf. Das macht das System zu einem strategischen Element, nicht nur für die Luftverteidigung Deutschlands, sondern auch für die gesamte Region. Holzdorf wird dabei als erster von drei Standorten für Arrow 3 ausgewählt, mit einer vollständigen Einsatzbereitschaft, die bis 2030 erwartet wird.

Politische Dimensionen

Die Pläne für Holzdorf sind nicht ohne Kontroversen. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Innenstaatssekretär Frank Stolper haben sich jüngst mit Oberstleutnant André Megow, dem neuen Kommandeur des Führungsdienstes der Luftwaffe, getroffen. Über die Inhalte des Treffens wurde jedoch Stillschweigen bewahrt. Interessant ist, dass die Koalition aus SPD und BSW nur eine knappe Mehrheit von zwei Stimmen im Landtag hat. Kritische Stimmen, wie die von Landtagsabgeordnetem Sven Hornauf (BSW), äußerten Bedenken gegen die Unterstützung des Arrow 3-Systems, konnten jedoch nicht verhindern, dass ein Bekenntnis zum Bundeswehrstandort im Koalitionsvertrag verankert wurde.

Der Ausbau des Bundeswehrstandorts Holzdorf wird als Schlüsselvorhaben der Landesregierung betrachtet. Die laufenden Entwicklungen zeigen, dass die Rüstungszusammenarbeit zwischen Israel und Deutschland nicht nur historisch gewachsen ist, sondern auch durch starke politische Lobbyarbeit kontinuierlich ausgeweitet wird. Projekte wie das Lenkwaffensystem EuroSpike haben bereits gezeigt, wie eng diese Kooperation ist, und markieren einen Wendepunkt im deutschen Rüstungssektor.

Die strategische Zusammenarbeit zwischen Israel und Deutschland bündelt nicht nur technische Expertise, sondern stärkt auch deren gemeinsames Sicherheitsinteresse in einer sich rasant verändernden geopolitischen Landschaft.