Zentralasiatische Sci-Fi-Komödien begeistern beim Filmfestival Cottbus
Das Filmfestival Cottbus 2025 endete mit zwei zentralasiatischen Sci-Fi-Komödien und dem Hauptpreis für Ivona Juka.

Zentralasiatische Sci-Fi-Komödien begeistern beim Filmfestival Cottbus
Das 35. FilmFestival Cottbus, das am 9. November 2025 mit einer bunten Mischung aus Filmpremieren und anregenden Diskussionen endete, brachte nicht nur internationale Filme auf die Leinwand, sondern auch die witzigen und nachdenklichen Science-Fiction-Komödien „Kyrgyz on Mars“ und „Sasyq“ aus Zentralasien ins Rampenlicht. Diese beiden Regiedebüts stießen bei den Besucher:innen auf große Begeisterung und sorgten für einen spannenden Austausch über gesellschaftliche Themen.
„Kyrgyz on Mars“, das Debüt des kirgisischen Regisseurs Nurlanbek Kamchybekov, erzählt die Geschichte von Jyldysbek, einem leidenschaftlichen Hobbyastronomen und Lehrer. Als ihm die drohende Bedrohung durch einen Meteoroiden bewusst wird, steht er vor der Herausforderung, eine Rakete in der Scheune seines Vaters zu bauen. Trotz aller Rückschläge, welche zu Stromausfällen und Konflikten mit den Dorfbewohner:innen führen, gibt Jyldysbek nicht auf und plant einen letzten Versuch, um die Erde zu retten. Unterstützt von seinem Vater, seinen Freunden und der charmanten Aidai, hebt die Rakete schließlich ab und bringt die Protagonisten auf einen unerwarteten und humorvollen Abenteuertrip zum Mars.
Einblick in „Sasyq“
Der zweite Film, „Sasyq“, stammt von Yerden Telemissov und thematisiert die skurrilen Erlebnisse des obdachlosen Alkoholkonsumenten Sadyk Ospanovich, als ein Außerirdischer auf der Erde landet. Hierbei trifft Sadyk auf viele Herausforderungen – sowohl intergalaktische als auch persönliche. Gemeinsam mit Nadya, der müden Besitzerin eines Kiosks, und den naiven Polizisten Baur, kämpft er nicht nur um seine eigene Existenz, sondern auch um die Verbindung zu anderen. Dieser Film thematisiert nicht nur soziale und familiäre Probleme, sondern fordert das Publikum auch auf, Offenheit und Empathie für das „Andere“ zu entwickeln, was in der heutigen Gesellschaft besonders relevant ist.
Beide Filme kombinieren Humor mit scharfer Gesellschaftskritik und beleuchten Themen wie patriarchale Strukturen und Korruption. Während „Kyrgyz on Mars“ vor allem durch seinen Dialogwitz besticht, setzt „Sasyq“ auf subtileren Humor, der die Figuren tiefgründiger erscheinen lässt. Die Macher beider Filme hatten auch mit Herausforderungen in der Filmproduktion zu kämpfen und bemühten sich, die Grenzen zwischen Science-Fiction und Realität zu verwischen. Dabei wollten sie insbesondere der Darstellung des Aliens durch emotionale Augen einen empathischen Charakter verleihen.
Ein Festival für starke Stimmen
Besonders spannend war auch die Preisverleihung des Filmfestivals. Die kroatische Regisseurin Ivona Juka wurde mit dem Hauptpreis ausgezeichnet, welcher mit 15.000 Euro dotiert ist, für ihren Film „Beautiful Evening, Beautiful Day“. Die Jury würdigte den Mut des Films, unerzählte Geschichten anzusprechen und einen Dialog zu eröffnen. Es ist bemerkenswert, dass der Samstag des Festivals dem Thema Ukraine gewidmet war, um auf die tragischen Folgen des Krieges aufmerksam zu machen.
Insgesamt war das 35. FilmFestival Cottbus nicht nur ein Schaufenster für unabhängiges Kino, sondern auch ein Ort des Austauschs und des Nachdenkens. Der Dialog über wichtige gesellschaftliche Themen wird weiterhin im Fokus stehen, und die neue Generation von Filmschaffenden aus Zentralasien wird ohne Zweifel eine bedeutende Rolle in diesem Diskurs spielen. Um mehr über das Festival und seine zukünftigen Veranstaltungen zu erfahren, besuchen Sie die offizielle Website des Filmfestival Cottbus.
Für filmbegeisterte Zuschauer:innen bietet sich somit eine inspirierende Plattform, die auch die interkulturelle Kommunikation fördert. Mit jeder neuen Geschichte, die erzählt wird, entsteht die Chance, das Verständnis und die Akzeptanz in der Gesellschaft zu stärken. Ein gutes Händchen für das Unbekannte, gepaart mit dem notwendigen Humor – das ist, was die Filme aus Zentralasien so einzigartig macht.