Cottbus kämpft gegen Ärztemangel: Neuer Plan für Hausarztpraxen!
Cottbus kämpft gegen Ärztemangel mit einem neuen Förderpaket für Hausärzte und Unterstützung durch die Medizinische Universität.

Cottbus kämpft gegen Ärztemangel: Neuer Plan für Hausarztpraxen!
Cottbus kämpft aktiv gegen Ärztemangel
In Cottbus steht die medizinische Versorgung auf der Kippe. Der Mangel an Hausärzten wird immer drängender, nicht zuletzt durch zahlreiche bevorstehende Ruhestände. Der Bereich wird stark belastet, denn über 50% der Hausärzte hier sind älter als 60 Jahre, und das Durchschnittsalter liegt bei 63 Jahren. Dies wurde von rbb24 zur aktuellen Situation in Brandenburg berichtet. Die Stadt hat deswegen ein Förderpaket geschnürt, um die medizinische Versorgung in der Region zu verbessern.
Ein Ungleichgewicht ist entstanden: Während Mitte 2023 rund 320 Hausarztsitze in Brandenburg unbesetzt waren, hat sich die Zahl gegenüber 2018 mehr als verdoppelt. Das Gesundheitsministerium hat auf eine Anfrage von Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht geantwortet und bestätigt, dass es nun auch in ländlichen Gebieten und für ältere Menschen problematisch wird, wenn der Zugang zu medizinischer Versorgung immer schwieriger wird, wie Ärzteblatt berichtet.
Neues Förderpaket für Ärzte
Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Cottbus gemeinsam mit der Medizinischen Universität Lausitz Carl Thiem (MUL-CT) und der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) ein Maßnahmenbündel entwickelt. Oberbürgermeister Tobias Schick hat Gespräche mit verschiedenen Partnern geführt, um ein Förderpaket zu schnüren, dass ansiedlungswillige sowie bereits niedergelassene Ärztinnen und Ärzte unterstützen soll. In den Jahren 2023 und 2024 stehen zunächst 100.000 Euro, gefolgt von 200.000 Euro, für die Ausstattung und Modernisierung der Arztpraxen zur Verfügung, wie Niederlausitz Aktuell berichtet.
Die Stadtverordneten müssen dem Plan, der eine Zustimmung für die Versammlung am 22. Oktober erfordert, noch zustimmen. Fernziel ist es, die Praxisübernahmen durch Anreize wie bis zu 55.000 Euro Förderung attraktiver zu machen. Bereits drei Praxen haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht.
Ein neues Weiterbildungskonzept
Um jungen Medizinern eine Perspektive zu bieten, wird die Medizinische Universität Lausitz im Wintersemester 2026/2027 mit 36 Studierenden starten und plant spezielle Weiterbildungsangebote für Ärzte. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die Region langfristig über genügend Fachkräfte verfügt. Ein Bündnis aus Medizin, Politik, Landkreis und Wirtschaft wurde initiiert, um die Niederlassung von Medizinern in Cottbus schmackhaft zu machen.
Aktuell sind in Cottbus 86 Hausärzte aktiv. Im Schnitt versorgen sie 1.430 Patienten pro Praxis, was im bundesweiten Vergleich hoch ist. In Deutschland ist die Situation alarmierend: Von über 66.000 Hausarztpraxen sind mehr als 41% von Ärzten über 60 Jahren geführt. Brandenburg könnte noch tiefer in die Schlinge geraten, wenn diese Tendenz nicht gestoppt wird.
Der Weg in die Zukunft
Die Herausforderungen sind gewaltig, doch die Stadt hat ein klares Ziel vor Augen: Die medizinische Versorgung in Cottbus langfristig zu sichern und den Ärztinnen und Ärzten das Leben leichter zu machen. Die Kooperationsbereitschaft der Partner sowie die Unterstützung durch Projekte wie die der Sparkasse Spree-Neiße, die ein Rundumpaket für Ärzte und Heilberufe anbietet, sind Schritte in die richtige Richtung.
Der Ärztemangel ist nicht nur eine Brancheangelegenheit, sondern betrifft alle Bürger. Daher heißt es für Cottbus: zusammenhalten und gemeinsam Lösungen finden. Die nächsten Schritte sind entscheidend, damit die wachsende Bevölkerung gut versorgt werden kann.