Schloss Skaby in Flammen: Brand hinterlässt Millionen-Schaden!

Schloss Skaby in Flammen: Brand hinterlässt Millionen-Schaden!

Spreenhagen, Deutschland - In einem dramatischen Vorfall ist das historische Schloss Skaby in Spreenhagen (Oder-Spree) am Samstagmorgen in Flammen aufgegangen. Laut der Polizei beläuft sich der Schadensbetrag auf über eine Million Euro. Der Dachstuhl des eindrucksvollen Bauwerks, das auf Geheiß von Friedrich dem Großen um 1780 errichtet wurde, brannte vollständig aus. Das Feuer war um die Mittagszeit gelöscht, aber die Einsatzkräfte von 13 Feuerwehren hatten bis zum Mittag mit den Löscharbeiten zu tun. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, während die Brandursache weiterhin unklar bleibt.

Schloss Skaby hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ursprünglich von der Königlichen Hofkammer als Gutshaus in Auftrag gegeben, erlebte es zahlreiche Transformationen. In den 1920er Jahren wurde es beispielsweise als Jagdsitz genutzt. Später, um das Jahr 1925, übernahm der Franziskanerorden das Areal und richtete ein Erziehungsheim ein, wo auch jüdische Jugendliche auf ihre zukünftigen Auswanderungen vorbereitet wurden. Während des Zweiten Weltkriegs diente das Schloss als Lazarett, bevor es nach dem Krieg von der Stasi übernommen wurde und bis zur Wende als Sperrgebiet galt. Seitdem steht es leer und ist dem Verfall preisgegeben.

Ein Stück Geschichte

Das Schloss wurde nicht nur als Wohnsitz, sondern auch für verschiedene soziale Zwecke genutzt. In den 1930er Jahren wurde die Hachschara-Bewegung hier aktiv, um jüdische Jugendliche auf eine Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Diese Ausbildung, die formal als „Tauglichmachung“ bekannt ist, umfasste praktische Fähigkeiten im landwirtschaftlichen und handwerklichen Bereich, ein wichtiger Bestandteil der jüdischen Mobilisierung in dieser Zeit. Das Hachschara-Gut Skaby war von Mai 1939 bis zur Auflösung im Februar 1943 aktiv und half Jugendlichen, sich auf ihr neues Leben vorzubereiten.

Ein bedeutender Name, der untrennbar mit der Geschichte von Schloss Skaby verbunden ist, ist der des Walter Aschenbrenner. Geboren 1913 in der Tschechoslowakei, war er ein Teil der Hachschara-Gruppe in diesem Gut. Aschenbrenner und viele seiner Mitstreiter haben innerhalb von Schloss Skaby einen Ort gefunden, der sowohl Zuflucht als auch Hoffnung bot. Bis zur Auflösung der Hachschara-Lager im Jahr 1943 wurden Emigrationsanträge nach Paraguay gestellt und einige machten sich tatsächlich auf den Weg, wobei andere tragischerweise in den Strudel der Verhaftungen und Deportationen gerieten.

Das Schloss ist damit nicht nur ein architektonisches Relikt, sondern auch ein wichtiger Zeuge der Geschichte, die mit den Schicksalen jener Menschen verbunden ist, die hier lebten und arbeiteten. Der akute Brand und die einsturzgefährdete Struktur werfen nun Schatten auf die Bemühungen um Erhalt und mögliche Wiederbelebung dieses historischen Ortes, dessen Zerstörung immer näher rückt.

Die kommenden Tage werden zeigen, welche Maßnahmen ergriffen werden, um das Schloss Skaby zu sichern und möglicherweise seine Geschichte in irgendeiner Form zu bewahren. Wie es scheint, ist es an der Zeit, dieser Geschichte und den Erinnerungen, die sie birgt, ein neues Kapitel zu widmen.

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OrtSpreenhagen, Deutschland
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