Uckermark in Alarm: Gasfackelung bereitet Wasserstoff-Pipeline vor!
Uckermark in Alarm: Gasfackelung bereitet Wasserstoff-Pipeline vor!
Angermünde, Deutschland - In den vergangenen Tagen haben die Anwohner in der Uckermark bei Angermünde aufhorchen müssen: Betreiber Gascade hat mit der Abfackelung von Erdgas-Resten begonnen, um die „Opal“-Pipeline für den bevorstehenden Einsatz von Wasserstoff auszurüsten. Dabei sorgte die Aktion zunächst für Verwirrung und Alarmstimmung, da Feuerwehr und Anwohner dachten, es könnte ein Brand eines Getreidefeldes oder eines Mähdreschers gegeben haben. Doch wie die rbb24 berichtet, ist das Abfackeln eine gängige und sichere betriebliche Praxis. Die zuständigen Ämter wurden im Vorfeld informiert.
Die Umstellung auf Wasserstoff ist Teil des Plans von Gascade, die Opal-Pipeline in ein Netzwerk für nachhaltige Energieversorgung zu integrieren. Die Pipeline wird Bestandteil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes sein, das langfristig auf eine beeindruckende Länge von 9.000 Kilometern ausgebaut werden soll. Der Betriebsstart ist für 2032 vorgesehen, doch ein erstes Teilstück zwischen der Küste und Mitteldeutschland sollen bereits 2025 in Betrieb gehen. In Brandenburg begannen die Arbeiten an der Pipeline bereits im Februar, mit dem Ziel, 400 Kilometer für die Wasserstoffnutzung vorzubereiten.
Fortschritte beim Wasserstoffnetz
Die ersten Abschnitte der Pipeline wurden schon erfolgreich mit Wasserstoff begast, und diesen Monat sind mehr als 100 Kilometer der Leitung in der Uckermark an der Reihe. Gascade betont, dass die Arbeiten in großer Höhe und fernab von Wäldern und Wohngebieten organisiert sind, um die Sicherheit sowohl für die Anwohner als auch für die Natur zu gewährleisten. Die Arbeiten bei Angermünde sollen bereits am kommenden Mittwoch abgeschlossen werden.
Doch das ist nur ein Teil des größeren Ganzen: Gascade ist auch Mitglied beim European Hydrogen Backbone (EHB), einer Initiative von 33 Fernleitungsnetzbetreibern. Das Ziel dieser Initiative ist die Entwicklung eines integrierten europäischen Wasserstoffnetzes, das auch zur Dekarbonisierung in der EU beiträgt. Damit wird gleichzeitig der Markthochlauf für Wasserstoff beschleunigt, was für die künftige Energieversorgung in Europa von entscheidender Bedeutung sein könnte. Laut der Gascade Webseite wird auf Basis von länderübergreifenden Erkenntnissen an der Umsetzung einer Wasserstoffwirtschaft gearbeitet.
Der EHB hat bereits eine umfassende Studie veröffentlicht, die Einblicke in den Status bestehender Wasserstoffprojekte gibt und künftige Marktentwicklungen beleuchtet. Wichtige Aspekte wie die Modellierungen zu den Kosten der Umstellung bestehender Netze stehen dabei im Mittelpunkt. Eine aktualisierte Implementation Roadmap, die im November 2023 erschien, hebt 40 konkrete Projekte hervor, die von EHB-Mitgliedern verwaltet werden und voraussichtlich vor 2030 in Betrieb gehen sollen.
Die Umstellung auf Wasserstoff könnte eine Schlüsselrolle bei der Energiewende in Brandenburg und darüber hinaus spielen. Gascade beweist, dass sie ein gutes Händchen haben, um die Herausforderungen in der Energieversorgung zu meistern und gleichzeitig die Sicherheitsstandards für die Anwohner hochzuhalten.
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Ort | Angermünde, Deutschland |
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