Eltern in Templin in Alarmbereitschaft: Kitas droht die Schließung!
Eltern in Templin sind besorgt über mögliche Kita-Schließungen aufgrund unzureichender Finanzierung durch den JuS.

Eltern in Templin in Alarmbereitschaft: Kitas droht die Schließung!
In Templin herrscht große Sorge unter den Eltern. Der Träger von drei Kindertagesstätten, das Jugend- und Sozialwerk (JuS) Oranienburg, hat Pläne geäußert, die Standorte „Spatzennest“, „Egelpfuhlfrösche“ und „Käthe Kollwitz“ möglicherweise aufzugeben. Laut einem Bericht des Uckermark Kurier haben betroffene Eltern zahlreiche Fragen, etwa ob es Unstimmigkeiten zwischen dem JuS und der Stadt Templin gibt und was dies für die Zukunft ihrer Kinder bedeutet.
Die Kita „Käthe Kollwitz“ wurde erst im April 2023 eröffnet und erfreute sich bereits beim Tag der offenen Tür eines großartigen Besucherandrangs. Dennoch sieht sich das Jugend- und Sozialwerk mit ernsthaften finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Im jüngsten Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung fordert die JuS-Geschäftsleitung dringend Unterstützung. Diese erläutert, dass die Betriebskosten nicht ausreichend finanziert werden, sodass der Standort Templin womöglich aufgegeben werden muss.
Finanzielle Bedenken
Besonders problematisch ist, dass das JuS seit zwei Jahrzehnten gleichbleibende Pauschalbeträge pro Kind erhält, ohne die Inflation zu berücksichtigen. Am 8. Dezember 2023 fand ein Treffen mit der Stadt Templin statt, bei dem alle Beteiligten einig waren, dass der Betriebsüberlassungsvertrag überarbeitet werden muss. Renate Ulbricht, die Geschäftsführerin des JuS, betont die Dringlichkeit einer neuen Kitafinanzierungsrichtlinie. Andernfalls droht eine Rückführung der Einrichtungen zum 30. September 2026.
In diesem Zusammenhang fordert Harald Engler, der Vorsitzende der Fraktion UBW, eine zeitnahe Klärung der Situation und hat Anfragen an Bürgermeister Christian Hartphiel gerichtet. Letzterer erkennt die Besorgnis der Eltern an, äußert sich jedoch aufgrund eines laufenden Gerichtsverfahrens nicht zu den Details des Konflikts. Angesichts dieser Situation ist ein Gespräch mit Henryk Wiechmann, dem Beigeordneten des Landkreises Uckermark, für Anfang Januar geplant, um die Lage zu erörtern.
Gesetzesnovelle in Sicht
Der Landkreis wird sich beratend einbringen und erinnert an die geplante Kita-Gesetzesnovelle in Brandenburg, die die Finanzierungsströme für Kitas beeinflussen soll. Laut einem Bericht des Tagesspiegels plant das Land, bis Anfang 2027 eine Neuregelung der Finanzierung von Kindertagesstätten einzuführen. Im ersten Quartal 2026 soll dazu ein Gesetzgebungsverfahren starten. Bildungsminister Steffen Freiberg betont die Notwendigkeit einer klaren finanziellen Übersicht und will Gespräche mit kommunalen Spitzenverbänden führen.
Die Diskussion um die Kitafinanzierung zieht sich bereits über Jahre. Die vorherige Ministerin, Britta Ernst, hatte die Vorbereitungen zur Reform im Jahr 2022 gestoppt. In der Zwischenzeit gibt es auch Bedenken seitens der CDU-Bildungspolitikerin Kristy Augustin, die befürchtet, dass die angestrebte Reform nicht den Bedürfnissen der Eltern und Träger gerecht wird.
Die Lage ist angespannt. Die Eltern der Kitas in Templin sind besorgt über die Zukunft ihrer Kinder, während sich die politischen Entscheidungen über die Kitafinanzierung als ungewiss erweisen. In der Stadt herrscht die Hoffnung auf eine schnelle Klärung.