Passow feiert Slawen-Erbe: Neue Tafel und Tanzabend im Juli!

Passow feiert Slawen-Erbe: Neue Tafel und Tanzabend im Juli!

Passow, Deutschland - Im kleinen Ort Passow wird Geschichte lebendig! Am westlichen Ortseingang ziert seit kurzem eine neue Hinweistafel den Anblick der vorbeikommenden Spaziergänger und Autofahrer. Diese Tafel gibt einen informativen Überblick über den slawischen Ringwall, der bereits seit den 1950er Jahren unter Denkmalschutz steht. Das Engagement von Freddie K., einer talentierten Sängerin und ehrenamtlichen Denkmalpflegerin aus Passow, hat maßgeblich zur Wiederentdeckung dieses historischen Objekts beigetragen. Sie bemerkte den Ringwall im Jahr 2020 und setzte alles daran, dessen Bedeutung ans Licht zu bringen. Dabei sichtete sie alte Unterlagen im Heimatmuseum Schwedt und beim Landesamt für Denkmalschutz.

Die Tafel wurde am 12. Juni 2025 aufgestellt, und die offizielle Einweihung ist für den 20. Juni 2025 geplant. Freddie K. verfasste den Text und ihr Mann kümmerte sich um das Layout, während die Stadt Schwedt den Druck übernahm. Diese Initiative hat nicht nur das Augenmerk auf die slawische Geschichte gelenkt, sondern auch auf die große Bedeutung, die solche Stätten für das kulturelle Erbe der Region darstellen.

Zusammenarbeit für die Geschichte

Freddie K. erhielt wertvolle Unterstützung von Fachleuten, darunter Archäologin Kerstin Görlich sowie Mitarbeiter verschiedener Museen, die ihre Expertise einbrachten. Der örtliche Unternehmer Udo Jung merkte an, dass der Wall einst größer war und durch landwirtschaftliche Maßnahmen abgetragen wurde. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen historische Stätten oft stehen.

In nächster Zeit plant Freddie K. weitere spannende Projekte, wie ein Sichtfenster am Fundort eines germanischen Urnenfeldes. Auch eine geheimnisvolle Kultstätte an der B 166 mit Steinreihen, die auf einen zentralen Punkt zulaufen, wird genauer untersucht. Es gibt viel zu entdecken!

Bald geht’s los!

Ein weiteres Highlight wird die Veranstaltung „Die Slawen kommen“ sein, die vom 11. bis 13. Juli auf dem Gelände des „Kulturpalastes“ an der Schwedter Chaussee stattfinden wird. Dabei unterstützen Darsteller des Slawendorfs Neustrelitz und die Musikgruppe „Svantopolk“ die kulturellen Darbietungen. Höhepunkt des Wochenendes wird ein Tanzabend am 12. Juli sein, an dem slawische Livemusik für gute Stimmung sorgen wird. Für das kommende Jahr sind bereits weitere Themen eingeplant, darunter die alte germanische Kultur in Passow.

Doch nicht nur in Passow kam die slawische Geschichte zu neuer Blüte. Auch außerhalb der Uckermark gibt es faszinierende archäologische Stätten wie das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden, wo von 1950 bis 1980 unter der Leitung von Prof. Ewald Schuldt zahlreiche slawische Burganlagen und Siedlungen ausgegraben wurden. Zu den bedeutendsten Projekten zählt der „Slawische Tempelort mit Wallanlage“, der dazu beitrug, ein Bild vom Leben der alten Slawen in Mecklenburg zu schaffen.

Die Erkenntnisse von damaligen Ausgrabungen zeigen, dass die in den 9. und 10. Jahrhunderten erbauten Slawenburgen wesentlich komplexer waren, als man früher annahm. Diese Bauten, oft in Kreisen angeordnet mit Holzrost-Erd-Wällen, dienen bis heute als Beleg für die beeindruckende Bauweise der Slawen.

Die slawische Besiedlung in Deutschland hat eine lange Geschichte, die bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht, als etwa ein Drittel des Landes slawisch geprägt war. Die Überbleibsel dieser Kultur in Form von Wallanlagen und Rundlingsdörfern sind wichtige Bausteine unseres historischen Erbes im heutigen Deutschland. Slawische Ortsnamen wie Berlin oder Chemnitz sind bis heute an diese Zeit erinnert und sorgen dafür, dass die slawische Kultur weiterhin hoch im Kurs steht.

Freddie K. und das gesamte Team in Passow haben ein gutes Händchen dafür, das Interesse an der slawischen Geschichte zu wecken. Es bleibt spannend, was die Zukunft für die in der Region lebenden Kulturen bereithält.