Perleberg führt neue Hundesteuersatzung ein: 50 % Rabatt für Hundeführer!

Perleberg führt neue Hundesteuersatzung ein: 50 % Rabatt für Hundeführer!
Perleberg, Deutschland - Perleberg hat frische Wind in die Hundesteuerpolitik gebracht. In der letzten Sitzung hat die Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich eine neue Hundesteuersatzung beschlossen. Damit folgt sie der Neufassung der Hundehalterverordnung des Landes Brandenburg, die am 1. Juli 2022 in Kraft trat. Diese neuen Regelungen bringen eine entscheidende Änderung: Die bisherige Rasseliste wird abgeschafft.
Fortan wird die Gefährlichkeit von Hunden nicht mehr pauschal nach Rasse, sondern individuell von der örtlichen Ordnungsbehörde festgestellt. Dieser Schritt markiert einen Paradigmenwechsel, da frühere Rasseneinstufungen wie beim American Pitbull Terrier oder Rottweiler nun der Vergangenheit angehören. Hunde gelten als gefährlich, wenn sie durch besondere Ausbildung oder Abrichtung gefährdende Eigenschaften zeigen. Auch das Beißen eines Menschen oder Tieres, ohne dass eine Provokation vorangegangen ist, führt zur Einstufung als gefährlich.
Steuererleichterungen für verantwortungsvolle Halter
Besonders interessant für Hundebesitzer in Perleberg: Hundehalter können künftig eine Ermäßigung von 50 Prozent der Hundesteuer beantragen, wenn ihr Hund den Hundeführerschein erfolgreich absolviert hat. Die entsprechenden Steuersätze bleiben dabei unverändert: 40 Euro für den ersten Hund, 75 Euro für den zweiten und 100 Euro für den dritten sowie jeden weiteren Hund. Für als gefährlich eingestufte Hunde wird eine Steuer von 320 Euro fällig, bleibt jedoch im individuell festgelegten Rahmen.
Ein solcher Hundeführerschein ist auch ein Thema, das über Perleberg hinaus an Bedeutung gewinnt. Der Berliner Senat plant ebenfalls, eine Rasseliste abzuschaffen und stattdessen einen Hundeführerschein einzuführen. Eigentümer könnten somit in Zukunft verpflichtet sein, theoretische und praktische Prüfungen abzulegen, um die Kenntnisse über Hundeerziehung und -verhalten zu demonstrieren. Experten sehen diese Veränderungen als längst überfällig und plädieren dafür, den Fokus auf das Verhalten der Tiere und die Verantwortung der Halter zu legen, statt auf bestimmte Rassen, die kaum wissenschaftlich belegt sind.
Neuregelungen in Brandenburg
Die neuen Vorschriften in Brandenburg, die am 1. Juli 2024 in Kraft treten, ersetzen die alte Hundehalterverordnung. Innenminister Michael Stübgen hebt hervor, dass die Verordnung benutzerfreundlich gestaltet ist und klare Unterscheidungen zwischen allgemeinen und gefährlichen Hunden macht. Halter müssen zudem eine Anzeige- und Kennzeichnungspflicht für ihre Tiere beachten, die ab einem Alter von acht Wochen gilt und die Identifikation von Hunden erleichtern soll.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Perleberg mit diesen Änderungen einen Schritt in die richtige Richtung macht. Auch wenn die Rasseliste nun Geschichte ist, bleibt die Verantwortung bei den Haltern, die sich künftig intensiver mit der Erziehung ihrer Vierbeiner auseinander setzen müssen. So wird nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch ein positiver Umgang mit Hunden gefördert. Ein Umdenken, das an vielerorts auf der Agenda steht – nicht nur in der Prignitz. Dennoch bleibt abzuwarten, wie diese neuen Regelungen in der Praxis umgesetzt werden und ob auch andere Städte folgen werden.
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Ort | Perleberg, Deutschland |
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