ÖPNV in der Prignitz: Bürger kritisieren miserable Anbindung!

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Die Umfrage zur ÖPNV-Zufriedenheit in Bad Wilsnack zeigt Defizite in der Mobilität und fordert Verbesserungen für 2025.

Die Umfrage zur ÖPNV-Zufriedenheit in Bad Wilsnack zeigt Defizite in der Mobilität und fordert Verbesserungen für 2025.
Die Umfrage zur ÖPNV-Zufriedenheit in Bad Wilsnack zeigt Defizite in der Mobilität und fordert Verbesserungen für 2025.

ÖPNV in der Prignitz: Bürger kritisieren miserable Anbindung!

Der öffentliche Nahverkehr in der Prignitz ist ein heißes Thema, das die Gemüter vieler Einwohner bewegt. Eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass die Zufriedenheit mit dem ÖPNV im Landkreis katastrophale 4,95 von 10 möglichen Punkten erzielt hat. Diese Bewertung verdeutlicht die massiven Probleme bei der Anbindung vieler Wohnorte an den Nahverkehr. Während die Bürgerinnen und Bürger sich nach einer besseren Mobilitätslösung sehnen, heben sie die Missstände in ihren Gemeinden eindringlich hervor: „Der ÖPNV ist miserabel, die Mobilität für Nicht-Autofahrer eingeschränkt“, bringt es ein Anwohner aus Perleberg auf den Punkt. Auch aus Lenzen wird Klage geführt: „Die Anbindung zur Arbeit in Perleberg ist unzureichend bis unmöglich“, so ein betroffener Bewohner.

Die Umfrage, an der über 16.000 Personen teilgenommen haben, ließ keinen Zweifel daran, dass hier dringend Nachbesserungen gefragt sind. In Putlitz wird ein Ausbau des ÖPNV nach Perleberg, Karstädt und Meyenburg gefordert, während in Pritzwalk die öffentliche Anreise zur Arbeit als „fast wie ein Tagesausflug“ bezeichnet wird. Ein höherer Stundentakt, mehr Taxis und eine Verbesserung der Rufbusse stehen ganz oben auf der Wunschliste der Bürger. Ideen wie Mitfahrbänke und Carsharing-Autos werden ebenso diskutiert, um die Mobilität in der Region zu erhöhen.

Der Nahverkehrsplan für die Zukunft

Im Zuge dieser Herausforderungen hat der Landkreis Prignitz einen Nahverkehrsplan für die Zeit ab 2024 in Vorbereitung. Der Entwurf dieses Plans wird bis zum 16. März 2024 auf der Homepage des Landkreises veröffentlicht, und die Bürger sind eingeladen, ihre Meinungen einzubringen. Bernd Atzenroth vom Büro des Landrates informiert über den Prozess und ermutigt alle, aktiv am Entwurf mitzuarbeiten. Anregungen können sogar per E-Mail an nvp-prignitz@iges.com gesendet werden. Das Beteiligungsverfahren ist eine gute Gelegenheit für die Bürger, ihre Vorstellungen und Bedürfnisse kundzutun, um den ÖPNV in der Prignitz nachhaltig zu verbessern. Informationen aus der Umfrage könnten hier einen wertvollen Beitrag leisten.

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die anmerken, dass der hohe Auto-Besitz in der Region möglicherweise durch den unzureichend ausgebauten öffentlichen Nahverkehr bedingt ist. Ein Gutachten zur Prignitzer Taxiverordnung kommt zu dem Schluss, dass die Bürger in der Prignitz weniger auf den ÖPNV angewiesen sind als in anderen Landkreisen, was durch einen höheren Autobesitz untermauert wird. Dies wirft die Frage auf, ob nicht vielmehr der ÖPNV verbessert werden sollte, um eine echte Alternativlösung für die Prignitzer zu schaffen.

Notwendige Verbesserungen für Rad und Straße

Weiterhin gibt es einen klaren Wunsch nach Verbesserungen beim Radwegenetz und den Gehwegen in der Region. Die Zufriedenheit ist hier gering, und die Stimmen der Bürger fordern einen Ausbau der Radwege sowie mehr Reitmöglichkeiten. Darüber hinaus plädieren sie für eine schnellere A14 und die Sanierung bestehender Straßen. In Sachen Lärmbelastung hat die Prignitz insgesamt eine Bewertung von 5,71 von 10 Punkten erhalten. Groß Pankow hat die besten Werte mit 7,38 Punkten, während Karstädt und Lenzen ebenfalls positiv abschneiden.

Die nächsten Schritte zur Verbesserung der Verkehrsanbindung in der Prignitz stehen also an. Wie gut der Landkreis die Herausforderungen angehen kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Eines ist sicher: Die Stimmen der Menschen müssen gehört werden, um ein Mobilitätsangebot zu schaffen, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Für tiefergehende Informationen über die Umfrageergebnisse und den Nahverkehrsplan empfehlen wir den Artikel von Uckermark Kurier und den Beitrag der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Die Bürger der Prignitz haben die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung ihrer Mobilität mitzuwirken. Da liegt was an – packen wir es an!