Unterschriften gegen Schließung: Wusterhausener Familienzentrum in Gefahr!

Unterschriften gegen Schließung: Wusterhausener Familienzentrum in Gefahr!
In Wusterhausen und Kyritz wird derzeit ein eindrucksvoller Widerstand gegen die drohende Schließung der örtlichen Familienzentren organisiert. Diese Einrichtungen sind nicht nur ein wichtiger Treffpunkt für Familien, sondern auch zentrale Anlaufstellen für Eltern mit kleinen Kindern. Viele Stimmen erheben sich, um auf den Wert dieser Zentren hinzuweisen, die mit ihrem vielseitigen Angebot die Lebensqualität der Familien in der Region erheblich steigern.
Derzeit finden in Wusterhausen Unterschriftensammlungen statt. Wie die Märkische Allgemeine berichtet, haben bereits mehr als 60 Besorgte ihre Unterschrift geleistet. Unter den Initiatorinnen ist auch Emily, 35 Jahre alt, die die Bedeutung des Familienzentrums „Mittendrin“ betont. Die Einrichtung, die seit Februar 2016 besteht, bietet eine Vielzahl von Veranstaltungen und bringt Mütter und ihre Kinder in einer entspannten Atmosphäre zusammen. Hier können Eltern über Themen wie Bauchschmerzen, Zähnekriegen oder die neuesten Spielzeuge plaudern.
Ein Ort des Austauschs und des Wohlfühlens
Janine, 33, aus Neustadt (Dosse), nutzt regelmäßig das Angebot der Krabbelgruppe, um sich auszutauschen. Sie und andere Mütter schätzen das Ambiente im Zentrum, das durch Bettina Archut, die Koordinatorin, und ihre Kollegin Sandra Strunk gestaltet wird. „Hier entstehen Freundschaften und Netzwerke“, so Archut. Die wöchentlichen Veranstaltungen reichen von einem gesunden Familienfrühstück über Knirpsensport bis zu einem Seniorennachmittag mit Spielen. Diese Formate tragen dazu bei, dass Familien aus der Region sich begegnen und austauschen können.
Doch die Freude an diesen Angeboten könnte bald der Vergangenheit angehören. Der Landkreis hat beschlossen, ab 2026 nur noch mobile Hilfen für Familien zu finanzieren, was zur Schließung der stationären Familienzentren führt. Kritiker wie Janine sowie andere Mütter äußern Bedenken, dass die Mobilität der Angebote den wertvollen sozialen Austausch nicht ersetzen kann. „Was nutzt es, wenn die Angebote nicht mehr vor Ort sind?“ fragt eine andere besorgte Mutter.
Der Wert von Familienzentren
Die Bedeutung von Familienzentren zeigt sich auch in Zahlen. Im Jahr 2024 wurden in den Zentren in Kyritz und Wusterhausen über 5500 Besuche gezählt. Dies unterstreicht den Stellenwert dieser Einrichtungen. Familienzentren sind laut dem Bildungsserver Knotenpunkte, die Bildung, Erziehung und Betreuung zusammenführen. Sie bieten nicht nur Raum für Kinder, sondern auch Unterstützung für Eltern, was besonders in der ersten Phase des Elternseins wichtig ist.
Die Koordinatorin Bettina Archut hebt hervor, dass das Familienzentrum „Mittendrin“ nicht nur ein Ort für die Kleinsten ist, sondern eine wichtige Rolle im sozialen Gefüge der Gemeinde spielt. Dennoch steht dieses Engagement nun auf der Kippe. Der Jugendhilfeausschuss des Kreistages wird Mitte September über die geplante Neuausrichtung der familienunterstützenden Hilfen beraten. Es bleibt abzuwarten, ob die Stimmen der besorgten Eltern Gehör finden werden.
Der Verbleib der Einrichtungen hängt entscheidend von der Unterstützung der Bevölkerung ab. Die Unterschriftenaktionen sind ein erster Schritt, um den Entscheidern zu zeigen, wie wichtig die Familienzentren für die Gemeinschaft sind. In Wusterhausen und Kyritz arbeiten die Menschen zusammen, um für ihre Kinder und Familien zu kämpfen. Denn hier wird deutlich: Ein starkes Netzwerk ist unerlässlich für ein gutes Miteinander, und die Familienzentren sind dessen Herzstück.