
Am 14. März 2025 präsentiert rbb die „30 Favoriten“, eine Sendung, die Berlins schönste Hinterhöfe in den Fokus rückt. Hinterhöfe sind nicht nur versteckte Orte der Erholung, sondern bieten auch eine Vielzahl an Lebensräumen wie Restaurants, Cafés, Galerien und Werkstätten. Diese versteckten Juwelen der Hauptstadt haben sich zu urbanen Oasen entwickelt, die Tradition und Moderne vereinen.
Ein besonderes Highlight der Sendung ist die gläserne Backstube von Katharina Rottmann in der Neuköllner Elsenstraße. Hier können Besucher das beeindruckende Kunsthandwerk aus Mehl und Butter bestaunen und die frisch gebackenen Köstlichkeiten im angrenzenden Hofcafé verkosten. In der Anklamer Straße im Bezirk Mitte haben Nikolai Coerper und Mike Krause ein Restaurant im zweiten Hinterhof eröffnet. Ziel ist es, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen, die zum Verweilen einlädt.
Hinterhöfe als kulturelle Hotspots
Der Stadtspaziergang der Sendung führt zudem nach Spandau, wo der Brose-Hof mit einer Galerie und Goldschmieden wartet. Ein weiteres Beispiel für die kreative Umnutzung von Hinterhöfen findet sich in Rixdorf, Neukölln, wo eine alte Huf-Schmiede zur beliebten Bar umgestaltet wurde. Michael Hinze hat in der Görschstraße in Pankow einen Hinterhof in eine grüne Oase verwandelt, die den Anwohnern als Rückzugsort dient.
Zusätzlich zu den Orten und deren Geschichten kommen in der Sendung viele Berliner zu Wort, die von ihren persönlichen Hinterhof-Erlebnissen erzählen. Unter den Mitwirkenden sind namhafte Persönlichkeiten wie die Schauspielerin Gesine Cukrowski, die Sängerin Nadja Benaissa, die Rapperin Aziza A., die Radio-Moderatorin Fanny Tanck, der Journalist Jacek Slaski und der Autor Wolfgang Feyerabend.
Vergangenheit und Gegenwart der Hinterhöfe
Historisch betrachtet waren viele Hinterhöfe im frühen 20. Jahrhundert dunkle Mietskasernen, in denen Arbeiter*innen lebten und oft auch arbeiteten. Das bekannteste Beispiel ist der Meyerhof. Im Kontrast dazu suchte das Bürgertum nach Licht und Luft, was sich im Reformwohnungsbau der 1920er Jahre niederschlug. Aktuell erleben die Berliner Hinterhöfe eine Renaissance. Nach der Wende wurden alte Fabrikhöfe und Wohnkomplexe saniert und aufgewertet, was zwar zur Gentrifizierung führt, aber auch neue kulturelle Ausdrucksformen hervorbringt.
Die Sendung spiegelt nicht nur die gegenwärtige kulturelle Bedeutung der Hinterhöfe wider, sondern thematisiert auch die Herausforderungen und Chancen, die mit ihrer Neugestaltung verbunden sind. In Workshops und Seminaren, wie dem, das in Kooperation mit der Volkshochschule Neukölln veranstaltet wird, werden Fragen zur sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung dieser urbanen Räume erörtert. Hierin spiegelt sich das vielfältige Leben in Berlin wider.
Das Gesamtbild zeigt, dass die Hinterhöfe Berlins mehr sind als nur verborgene Ecken. Sie sind lebendige und kreative Räume, die eng mit der Geschichte der Stadt und ihrer Entwicklung verbunden sind. Die ARD Mediathek zeigt, wie Hinterhöfe zu Orten wurden, an denen Kunst und Kulinarik aufeinandertreffen.
Die Erstausstrahlung der Dokumentation fand am 7. Oktober 2022 statt und hat mit der Zeit immer mehr Zuschauer für die städtische Kultur Berlins begeistert. Mit ihrem Mix aus Geschichte, Charme und aktuellem urbanen Leben sind Berlins Hinterhöfe ein lebendiges Zeugnis der sich fortwährend verändernden Hauptstadt.