Potsdam wählt: Wer wird der neue Oberbürgermeister im Korruptionssumpf?
Potsdam wählt: Wer wird der neue Oberbürgermeister im Korruptionssumpf?
Potsdam, Deutschland - Die Uhr tickt in Potsdam: Am 21. September 2025 wird ein neuer Oberbürgermeister gewählt, und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Für einen frischen Wind möchte Dirk Harder sorgen, der als parteiloser Kandidat für Die Linke ins Rennen geht. Am vergangenen Samstag wurde er bei einer Mitgliederversammlung des Kreisverbands offiziell nominiert. Harder, 1967 in Potsdam geboren, bringt eine beeindruckende Karriere in der Jugend- und Sozialarbeit mit. Seine bisherige Tätigkeit umfasst unter anderem die Leitung des Stadtjugendrings sowie die Verantwortung im Jugendkulturzentrum Freiland. Aktuell engagiert er sich beim Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Potsdam und ist Mitglied im Jugendhilfeausschuss der Stadt.
Doch warum ist diese Wahl so wichtig? Der bisherige Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) wurde am 25. Mai dieses Jahres abgewählt. Die Gründe waren Kritik an seinem Führungsstil und eine heftige Korruptionsaffäre. Diese Situation bringt für die Kandidat:innen nicht nur enorme Herausforderungen mit sich, sondern auch einen enormen Druck. Parteien wie SPD, CDU, Grüne und Linke kämpfen darum, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Genau bis zum 17. Juli müssen die Kandidaturen beim Wahlleiter eingereicht werden, und bereits fünf Kandidaten und eine Kandidatin stehen in den Startlöchern.
Kandidaten im Überblick
Die Liste der bereits bekannten Bewerber für das Amt in Potsdam liest sich wie folgt:
- Dirk Harder (Die Linke, parteilos)
- Severin Fischer (SPD, Berliner Wirtschaftsstaatssekretär)
- Chaled-Uwe Said (AfD, Vorsitzender der AfD-Stadtfraktion)
- Willo Göpel (CDU, Fraktionsvorsitzender im Stadtparlament)
- Noosha Aubel (parteilos, frühere Beigeordnete, unterstützt von den Grünen)
- Jörn Karlipp (Einzelbewerber)
Die Wahlthemen sind breit gefächert: Bildung, bezahlbares Wohnen und eine funktionierende Verwaltung stehen ganz oben auf der Agenda. Die neue Oberbürgermeisterin oder der neue Oberbürgermeister muss sich zudem den Herausforderungen annehmen, die durch die Abwahl von Schubert entstanden sind, einschließlich der finanziellen Engpässe – für die Jahre 2025 und 2026 sind jeweils rund 30 Millionen Euro an neuen Schulden nötig.
Korruption und politische Herausforderungen
Die Probleme, die die Stadt plagen, sind nicht nur historischer Natur. Der Umgang mit Korruption in der kommunalen Politik hat in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. So zeigt eine Untersuchung, dass die Beziehungen zwischen Lokalpolitikern und der Wirtschaft oft von problematischen Einflüssen geprägt sind. Gefährliche Konzepte, wie sie im Regensburger Korruptionsskandal sichtbar wurden, werfen ein schlechtes Licht auf die Integrität der politischen Landschaft. Immerhin müssen lokale Politiker für konkurrenzfähige Wahlkämpfe oft auf Spenden angewiesen sein, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. „Wie kann man die Integrität in der Kommunalpolitik sichern?“ fragt das Team rund um die Dokumentationsreihe „DokThema“ in Bezug auf diese komplexen Themen der Korruptionsprävention und der Aufklärung, die nach wie vor einen hohen Stellenwert in der politischen Diskussion haben.
Wie auch immer die Wahl ausgeht, Potsdam steht vor einer wegweisenden Entscheidung. Die kommenden Wochen bis zur Frist zur Aufstellung der Kandidaten am 17. Juli werden entscheidend sein. Ein gutes Händchen bei der Wahl des richtigen Kandidaten könnte für die Stadt eine neue Ära einläuten.
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Ort | Potsdam, Deutschland |
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