Protest in Schönefeld: Baustopp für umstrittenes Asylzentrum gefordert!
Protest in Schönefeld: Baustopp für umstrittenes Asylzentrum gefordert!
Schönefeld, Deutschland - Am Flughafen BER in Schönefeld, Brandenburg, brodelt es: Ein neuer Baustopp für das geplante Ein- und Ausreisezentrum für Migranten steht im Fokus zahlreicher Proteste. Die Initiative „Abschiebezentrum BER verhindern“ mobilisierte am Sonntag Demonstranten, die gegen den Bau des Zentrums protestierten und mit Slogans wie „Schluss mit Abschiebehaft und Asylverfahren direkt am Flughafen“ aufhorchen ließen. Die Polizei war in Verstärkung vor Ort, um den Protest zu begleiten. Berichtet die MAZ, soll das Zentrum frühestens 2028 in Betrieb genommen werden, obwohl ursprünglich ein privater Investor den Bau bereits bis 2026 abschließen wollte.
Das Innenministerium in Potsdam hat die Informationen bezüglich des Zentrums, das als eine Art Behördenzentrum konzipiert ist, bestätigt. Dabei sollen die Funktionen für Ein- und Ausreise von Migranten zentralisiert werden. Für viele Kritiker, insbesondere Flüchtlingsorganisationen, ist dieses Vorhaben jedoch undenkbar, und sie warnen vor einer Gefährdung der Menschenwürde. Sie bezeichnen das geplante Zentrum als „Abschiebezentrum“ und rechtfertigen damit die Proteste, die unter dem Motto der Menschenrechte stehen. Laut dem Berliner Kurier konnten die Demonstranten am Sonntag erneut auf die Missstände im Asylsystem hinweisen.
Die politischen Rahmenbedingungen
An diesem Mittwochabend findet eine Sitzung der Gemeindevertretung in Schönefeld statt, auf der die Initiative eine Stellungnahme abgeben möchte. Sie appelliert an die Vertreter, den Bebauungsplan für das umstrittene Asylzentrum abzulehnen. Vor dem Rathaus wollen sie eine Mahnwache abhalten, um den Druck auf die Entscheidungsträger zu erhöhen. Im Hintergrund steht nicht nur der Bau des Zentrums, sondern auch die Angst vor möglichen zurückweisenden Praktiken, die gegen geltendes EU-Recht und menschenrechtliche Vorgaben verstoßen könnten. Das Institut für Menschenrechte weist darauf hin, dass dauerhafte Zurückweisungen von Asylsuchenden unzulässig sind, was die Diskussion um das Zentrum zusätzlich erhitzt.
Die Bundesregierung hat bereits den Plan annonciert, Büroflächen in dem neuen Zentrum zu mieten. Die Kritik an der fehlenden öffentlichen Ausschreibung des Projekts ist laut verschiedenen Berichten ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Das geplante Zentrum könnte nicht nur ein Ort für Ein- und Ausreisen sein, sondern auch die Debatte um eine humanitäre Behandlung von Migranten neu entflammen.
Die Situation am Flughafen BER ist somit nicht nur eine Frage der Baupolitik, sondern wirft tiefere ethische und rechtliche Fragestellungen auf. Die Proteste zeigen, dass die Themen Asyl und Migration weiterhin hochaktuell und emotional geladen sind. Die Initiative fordert nicht nur einen Stopp des Baus, sondern auch ein Überdenken der Asylverfahren in Deutschland, um die Rechte der Migranten zu wahren.
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Ort | Schönefeld, Deutschland |
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