Park Sanssouci vor Eintritt: Potsdam spart 800.000 Euro ab 2026!

Park Sanssouci vor Eintritt: Potsdam spart 800.000 Euro ab 2026!
Potsdam, Deutschland - Am 4. Juli 2025 wurde für den UNESCO-Weltkulturerbe-Park Sanssouci in Potsdam eine wichtige Entscheidung getroffen. Das Stadtparlament hat beschlossen, sich aus der jährlichen Finanzierung der Parkpflege zurückzuziehen. Diese Maßnahme ist Teil eines größeren Plans, ab dem Haushaltsjahr 2026 jährlich 800.000 Euro einzusparen. Damit könnte der Eintritt für den Park, der seit seiner Eröffnung durch Friedrich den Großen im Jahr 1743 etwa 300 Hektar groß ist, erstmals kostenpflichtig werden. Dies folgt einer Debatte über die Eintrittspreise, die bereits seit über einem Jahrzehnt geführt wird, und die im Juni von dem Stiftungsrat der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten (SPSG) weiter beurteilt wird. Deutschlandfunk berichtet, dass es dazu geplante Preise von 3 Euro für einen Tageseintritt sowie 20 Euro für eine Jahreskarte geben könnte.
Kulturministerin Schüle hat zugesichert, dass das Land ab 2026 die fehlenden finanziellen Mittel übernehmen wird, um den Fortbestand der Parkpflege zu gewährleisten. „Parks und Gärten müssen für alle offen bleiben“, so Schüle. Dies unterstreicht die gemeinsame Verantwortung für das Weltkulturerbe, die sowohl von der Stadt Potsdam als auch von dem Land wahrgenommen werden sollte. Aktuell stellt das Land seit 2020 in Kooperation mit dem Bund und Berlin jährlich zusätzlich 3,5 Millionen Euro zur Verfügung, um die Pflege der historischen Gärten und Parks zu unterstützen.
Finanzierung und Pflege der Parkanlagen
Die Stadt Potsdam hat in den letzten zehn Jahren die Pflege der Parkanlage mit bis zu einer Million Euro jährlich unterstützt. Der Ausstieg aus der Finanzierung kommt in einem kritischen Moment, angesichts der hohen finanziellen Lasten, die viele Kommunen gerade tragen müssen. Bei der Diskussion über Gebühren ist es wichtig zu wissen, dass kein Schrankensystem an den Parkeingängen geplant ist; stattdessen werden verstärkte Kontrollen durchgeführt, und die Besuchenden werden gebeten, ihre Eintrittskarten vorzuzeigen. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre bleibt der Eintritt weiterhin kostenfrei, was als positiver Schritt in Richtung einer breiten Zugänglichkeit angesehen wird.
Bemerkenswert ist auch, dass das Kulturministerium in den Jahren 2023 und 2024 mehr als drei Millionen Euro in Energieeffizienz-Maßnahmen investiert hat und seit 2024 zusätzlich mehr als drei Millionen Euro für Klimaanpassungsmaßnahmen in den Parks bereitgestellt wurden. Dies zeigt, dass die finanzielle Unterstützung für die Erhaltung dieser historischen Stätten nicht nur eine Frage der Pflege, sondern auch ein bedeutendes Anliegen im Hinblick auf den Klimawandel ist.
Klimafaktor für historische Parks
Der Klimawandel hinterlässt zunehmend seine Spuren in den deutschen Parks. Laut den Ergebnissen eines Klimaparkschadensberichts von der TU Berlin sind 59 % aller untersuchten Bäume in den Parks von Schäden betroffen – ein besorgniserregender Zustand, der die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und Pflege der historischen Grünanlagen unterstreicht. Stichproben aus 62 Parkanlagen in 11 Bundesländern zeigen, dass fällen von Bäumen und die allgemeine Vitalität der Bäume abnehmen. Besonders in stark beanspruchten Parks sind diese Schäden alarmierend. DBU hebt hervor, dass eine regelmäßige Analyse der Parkzustände notwendig ist, um die Biodiversität und die Funktion der Parks in der Anpassung an den Klimawandel zu sichern.
Mit diesen Herausforderungen vor der Brust gestaltet sich die Zukunft des Parks Sanssouci und seiner Pflege als komplex. Umso wichtiger, dass sowohl lokale als auch nationale Verantwortungsträger bereit sind, die finanziellen Mittel und die entsprechenden Maßnahmen zu priorisieren, die erforderlich sind, um diese historischen Herausforderungen zu meistern.
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Ort | Potsdam, Deutschland |
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