Flughafen BER: Anwohner wehren sich gegen Fluglärm und Kurzstarts!

Flughafen BER sorgt für Lärm in Zeuthen: Bürgermeister initiieren Petition gegen Kurzstarts. Mehr Info zu Flugbewegungen 2024.

Flughafen BER sorgt für Lärm in Zeuthen: Bürgermeister initiieren Petition gegen Kurzstarts. Mehr Info zu Flugbewegungen 2024.
Flughafen BER sorgt für Lärm in Zeuthen: Bürgermeister initiieren Petition gegen Kurzstarts. Mehr Info zu Flugbewegungen 2024.

Flughafen BER: Anwohner wehren sich gegen Fluglärm und Kurzstarts!

Die Bewohner von Schulzendorf, Eichwalde und Zeuthen stehen momentan unter Druck. Die Zahl der Starts auf der 15-Grad-Route des Flughafens BER hat im Jahr 2024 einen Sprung von 151 % gemacht und beläuft sich nun auf 1.037 Flüge. Dieses signifikante Wachstum hat nicht nur die Luftfahrtindustrie erfreut, sondern auch den Fluglärm in den betroffenen Gemeinden stark erhöht. Bürgermeister Markus Mücke äußerte bereits, dass dringend Maßnahmen gegen die Lärmbelästigung eingefordert werden müssen. Besonders kritisch sehen die Bürgermeister die als „Kurzstarts“ bekannten Abflüge, die nicht die gesamte Länge der Startbahn nutzen und aufgrund ihrer Einhaltung der Hoffmannkurve an Lärmschutz vorbei agieren. Laut dem Bericht von moz.de sollten die Flugzeuge vielmehr am westlichen Ende der Startbahn abheben, um Lärmbelästigungen besser zu vermeiden.

Die geschätzten 4.921 Unterschriften, die im Rahmen einer Petition gegen diese Kurzstarts gesammelt wurden, sprechen eine deutliche Sprache. Das Ziel von 7.921 Unterschriften rückt näher, doch bis zum Ende der Unterschriftensammlung am 5. September sind noch gut 3.000 Stimmen erforderlich, wie rbb24.de meldet. Die Unterstützung der Bürger ist nicht unbegründet: Anwohner berichten von gesundheitlichen Belastungen durch Fluglärm, vor allem in den Nachtstunden, die für Schlafstörungen und andere gesundheitliche Risiken verantwortlich gemacht werden. Wissenschaftliche Studien untermauern diese Bedenken, da sie einen Zusammenhang zwischen Fluglärm und erhöhten Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen aufzeigen.

Initiativen und Forderungen

Die Petition richtet sich nicht nur an die Flughafenbetreiber, sondern auch direkt an den Brandenburger Landtag. Sie fordert spezifische Maßnahmen zur Reduktion der „Intersection Take Offs“, die nicht nur zu mehr Lärm führen, sondern auch in vielen Fällen die Hoffmannkurve nicht einhalten. Tanja Frisch von der Deutschen Flugsicherung (DFS) erläutert, dass Kurzstarts aufgrund ihrer genauen Abflugpunkte zu einer effizienteren Abwicklung des Flugbetriebs führen. Doch die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden sind anderer Meinung. Bürgermeister Jörg Jenoch betont, dass längere Abflüge weniger störend für die Anwohner wären, und Philipp Martens von Zeuthen schließt sich dieser Meinung an.

Das Thema Luftverkehr zieht nicht nur örtliche Anwohner in den Bann, sondern hat auch einen rechtlichen Rahmen. Das Umweltbundesamt und das Bundesverwaltungsgericht haben den Staat bereits aufgefordert, Gesundheitsgefährdungen durch Lärm zu minimieren. Zudem macht der Bericht deutlich, dass eine grundlegende Änderung des Planfeststellungsbeschlusses nicht notwendig ist, da dieser nur die Abrollwege festlegt.

Die Suche nach einer Lösung

Obwohl die Deutsche Flugsicherung Kurzstarts nicht verbieten kann, bietet die angestrebte Einführung einer neuen „Performance Based Navigation“ Möglichkeiten, den Flugverkehr in der Region effizienter zu gestalten. Diese neue Technik könnte zukünftig eine spurtreuere Flugführung in der Hoffmannkurve ermöglichen, steht aber unter dem Vorzeichen, dass es auch weiterhin Flüge auf der umstrittenen 15-Grad-Route geben wird. Der BER betont zudem, dass auch hohe Temperaturen und schwere Flugzeuge das Steigverhalten der Maschinen beeinflussen können.

Die Anwohner sind über die Einführung von Lärmentgelten durch den Flughafen nicht erfreut, da sie diese Anreize als nicht spürbar empfinden. Die Schutzgemeinschaft Umlandgemeinden Flughafen Schönefeld, die aus acht Nachbargemeinden besteht, hat die Petition ins Leben gerufen und sieht dringen Handlungsbedarf. Die Unterschriftensammlung läuft, und die Hoffnungen der Anwohner auf eine Lärmminderung bleiben groß. Die kommenden Wochen könnten entscheidend dafür sein, ob es zu einer spürbaren Reduktion des Fluglärms kommen wird.