Eröffnung der S-Bahn-Zugänge: Ein Grund zum Feiern oder Frust?

Eröffnung der S-Bahn-Zugänge: Ein Grund zum Feiern oder Frust?

Zeuthen, Deutschland - Am 11. Juli 2025 war es so weit: Die neuen Zugänge zu den S-Bahnhöfen in Eichwalde und Zeuthen wurden eröffnet. Bei einer feierlichen Zeremonie, an der unter anderem der DB-Konzernbevollmächtigte Alexander Kaczmarek und lokale Politiker teilnahmen, wurden die roten Bändchen durchgeschnitten, gefolgt von einem Rundgang in Eichwalde und einer S-Bahn-Fahrt nach Zeuthen. Doch trotz des festlichen Anlasses gab es keinen Grund zum Jubeln, denn die tatsächliche Fertigstellung des Bauprojekts lässt noch auf sich warten, insbesondere in Zeuthen, wo die Bahnsteige nach über sieben Jahren Bauzeit noch immer nicht vollständig entwickelt sind, wie Schulzendorfer berichtet.

In Eichwalde kann der neuen barrierefreien Zugang seit dem 9. Juli 2025 genutzt werden. Die Eröffnungsfeier, die das Ende einer langwierigen Bauzeit markierte, wurde von Kaczmarek mit einer Dankesrede an die Geduld der Anwesenden eingerahmt. Dennoch bleiben einige Arbeiten, darunter die Problematik der immer brennenden Bahnsteigleuchten und der Anschluss der Wasserleitungen, noch unerledigt. Auch ein Versickerungsbecken für die Entwässerung steht noch aus. Diese Restarbeiten haben einen direkten Einfluss auf die Nutzerfreundlichkeit des Bahnhofs, wie die Märkische Allgemeine ausführlich beschreibt.

Auswirkungen auf die Gemeinde

Die Bauzeit in Zeuthen zog sich über sieben Jahre hin und war von zahlreichen Schwierigkeiten begleitet: Einstürze, Bodenabsackungen und Änderungen in der Bautechnologie sind nur einige der Probleme, die den Bauverlauf belasteten. Die Einschränkungen für den Verkehr und die Sperrungen des Tunnels hatten auch negative Auswirkungen auf die lokale Geschäftswelt. So mussten unter anderem der Taxibetrieb Kühn und der Zeitungsladen „Presse-Kasper“ ihre Türen schließen, während andere Geschäfte, wie Pizza-Remo, mit massiven Umsatzrückgängen kämpfen mussten. Diese ausbleibenden Einnahmen bringen vor allem die kleineren Betriebe in Bedrängnis, wie verschiedene lokale Stimmen anmerken.

Die Bürgermeister Jörg Jenoch aus Eichwalde und Philipp Martens aus Zeuthen äußerten sich erfreut über die Eröffnung, mahnten jedoch an, dass der Abschluss der Bauarbeiten weiterhin notwendig sei, um die Lebensqualität der Anwohner und die Attraktivität der Gemeinden nicht weiter zu gefährden. Jenoch bot sogar seine Unterstützung für benachbarte Kommunen an, während Martens die negativen Auswirkungen der Bauarbeiten auf das Ortszentrum betonte. Ein Hoffnungsschimmer bleibt, denn bis Ende 2024 sollen in Zeuthen alle fehlenden Zugänge, inklusive der nötigen Aufzüge, fertiggestellt werden.

Langsame Fortschritte auf dem Weg zur Barrierefreiheit

Die Verzögerungen in Eichwalde und Zeuthen sind kein Einzelfall. Ein aktueller Bericht des Bundesamts für Verkehr zeigt, dass die komplette Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr weiterhin auf sich warten lässt. Bis Ende 2024 sollen zwar 82 Prozent aller Reisenden von behindertengerechten Umbauten profitieren, jedoch hatten diese Umbauten eigentlich bis Ende 2023 abgeschlossen sein sollen. Verantwortlich für diese Verzüge sind unter anderem Personalmangel und fehlende Zeitfenster für die Bauarbeiten, wie Swissinfo berichtet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die bunten Schleifen zwar durchtrennt wurden, der Weg zu einem nutzerfreundlichen und voll funktionsfähigen Bahnhofsnetz aber noch ein gutes Stück Arbeit benötigt. Die Anwohner können nur hoffen, dass die Restarbeiten bald erledigt werden und die Zugänge sogar als Vorbild für zukünftige Bauprojekte dienen können.

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OrtZeuthen, Deutschland
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