Windkraft in Gefahr: Widerstand gegen riesige Windräder in Dahme-Spreewald!

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Im Landkreis Dahme-Spreewald entstehen zwei Windparks mit 55 Windrädern, trotz Bedenken der Anwohner und Naturschützer.

Im Landkreis Dahme-Spreewald entstehen zwei Windparks mit 55 Windrädern, trotz Bedenken der Anwohner und Naturschützer.
Im Landkreis Dahme-Spreewald entstehen zwei Windparks mit 55 Windrädern, trotz Bedenken der Anwohner und Naturschützer.

Windkraft in Gefahr: Widerstand gegen riesige Windräder in Dahme-Spreewald!

Im Landkreis Dahme-Spreewald steht die Errichtung von zwei Windparks zwischen Teupitz und Halbe in der Diskussion. Mit insgesamt 55 Windrädern, die eine beeindruckende Nabenhöhe von 180 Metern erreichen sollen, wird ein erheblicher Beitrag zur Stromversorgung angestrebt. Bereits jetzt kann man feststellen: Diese Windräder sind höher als die 100 Meter hohe Halle des Freizeitbads „Tropical Islands“. Verantwortlich für das Projekt ist die Zossener Energiequelle GmbH, die nur 15 Kilometer von dem geplanten Waldstück entfernt ansässig ist. Der umstrittene Bau könnte jährlich etwa eine Milliarde Kilowattstunden Strom produzieren, was fast doppelt so viel ist, wie Potsdam benötigt, berichtet RBB24.

Ein Bruchstück der Landschaft? Diese Frage stellen sich viele Anwohner und Naturfreunde. Durch den nahegelegenen Höchstspannungsleitung kann der erzeugte Strom direkt eingespeist werden – ein Schachzug, der den Bau wirtschaftlich attraktiv macht. Der Projektleiter Vincent Wahrenburg betont, dass der Eingriff in die Natur minimiert werden soll. „Jeder gefällte Baum wird durch zwei bis drei neue ersetzt“, so seine Zusicherung. Auch die bereits vorhandenen Wirtschaftswege für Feuerwehren und Forstfahrzeuge erleichtern den Bau, da keine neuen Schneisen durch den Wald geschlagen werden müssen.

Widerstand und Kritik

Doch die Pläne stoßen auf erheblichen Widerstand. Anwohner äußern Bedenken, dass die Planungen ohne ausreichende Einbeziehung der Bevölkerung stattfanden. Zudem hat die Zossener Energiequelle GmbH ihre ursprünglichen Pläne bereits angepasst: So wurde die Anzahl der Windräder um 20 reduziert und der Abstand zu Wohnhäusern auf 1.600 Meter erhöht. Nicht zuletzt ist auch der Nabu Dahmeland unter den Gegnern des Projekts, der negative Auswirkungen auf das Ökosystem und die Artenvielfalt befürchtet. Insbesondere die Waldlandschaft des Naturparks Dahme-Heideseen steht in der Kritik, der Vorstand des Kuratoriums lehnt Windkraftanlagen im Landschaftsschutzgebiet entschieden ab. Die ständige Veränderung des Landschaftsbildes mache Windkraft dort überflüssig, wie auf Naturparkmagazin zu lesen ist.

„Für den Ausbau der erneuerbaren Energien ist die Nutzung von Landschaftsschutzgebieten nicht nötig“, heißt es weiter. Besondere Beachtung finden die Empfehlungen der Regionalen Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald, die einen Teilregionalplan erarbeitet hat, der Windenergieanlagen in Landschaftsschutzgebieten ausschließt.

Finanzielle Perspektiven

Trotz der Kontroversen sieht Stadtverordneter Mario Hecker dennoch Chancen für die Kommune. Halbe und Teupitz könnten schätzungsweise jeweils bis zu 500.000 Euro pro Jahr durch mögliche Gewinnbeteiligungen einnehmen. Sollte die Genehmigung für den Bau erteilt werden, könnte das erste Windrad bereits im Jahr 2028 in der Landschaft nahe der A13 stehen, was nicht nur das Landschaftsbild prägen, sondern auch den finanziellen Spielraum der beiden Orte erweitern würde.

Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten. Die Genehmigung für den Bau liegt momentan bei der zuständigen Genehmigungsbehörde. In einer Zeit, in der der Druck zur Nutzung erneuerbarer Energien wächst, ist die Balance zwischen Natur- und Umweltschutz sowie wirtschaftlichen Interessen wichtiger denn je.