Der Männerfreund aus Königs Wusterhausen: Ein Leben für die Gerechtigkeit!

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Gerald Trotzki, ehemaliger Kriminalpolizeichef in Königs Wusterhausen, engagiert sich ehrenamtlich für Bedürftige nach einer Lebertransplantation.

Gerald Trotzki, ehemaliger Kriminalpolizeichef in Königs Wusterhausen, engagiert sich ehrenamtlich für Bedürftige nach einer Lebertransplantation.
Gerald Trotzki, ehemaliger Kriminalpolizeichef in Königs Wusterhausen, engagiert sich ehrenamtlich für Bedürftige nach einer Lebertransplantation.

Der Männerfreund aus Königs Wusterhausen: Ein Leben für die Gerechtigkeit!

Gerald Trotzki ist ein Name, der in Königs Wusterhausen viele Erinnerungen weckt. Der 69-Jährige, der als ehemaliger Chef der Kriminalpolizei der DDR in dieser Stadt bekannt wurde, hat im Laufe seines Lebens Höhen und Tiefen erlebt, die ihn geprägt haben. Sein Weg führte ihn durch die Herausforderungen der DDR, durch die turbulente Wendezeit und schließlich zu einem Leben als ehrenamtlicher Rechtsbeistand für die Menschen in seiner Heimat. Trotzki, der heute für seine wertvolle Unterstützung von Senioren geschätzt wird, verfolgt auch seine eigene Geschichte, die eng mit der kommunistischen Vergangenheit verbunden ist.

Trotzki wuchs in den 1960er Jahren als eines von fünf Kindern auf und verlor früh seinen Vater. Nach einer Lehre als Motorschlosser fand er schließlich seinen Weg zur Volkspolizei, wo er als Wachtmeister begann. Mitte der 70er Jahre schloss er ein Studium der Kriminalistik ab und kümmerte sich insbesondere um Jugendkriminalität, bevor er zum Kommissariatsleiter aufstieg. Trotzki hebt hervor, dass er nie ein Kind oder Jugendlichen in einen der gefürchteten Jugendwerkhöfe eingewiesen hat, obwohl diese Einrichtungen in der DDR bekannt waren für ihre strengen und oft grausamen Erziehungsmethoden.

Jugendwerkhöfe der DDR: Einblick in eine düstere Vergangenheit

In der DDR wurden als „schwer erziehbar“ geltende Kinder in Jugendwerkhöfen untergebracht, deren Ziel die Umerziehung zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ war. evangelische-zeitung.de berichtet, dass die Bedingungen in diesen Einrichtungen oftmals menschenunwürdig waren. Viele Jugendliche erlitten Gewalt und Misshandlungen. Die Jugendwerkhöfe waren streng überwacht und isoliert, um den Jugendlichen jegliche Fluchtmöglichkeit zu nehmen.

In den Jahren vor dem Mauerfall gab es in der DDR insgesamt 32 Jugendwerkhöfe, darunter auch geschlossene Einrichtungen wie den in Torgau, wo Hunderte von Jugendlichen unter extremen Bedingungen lebten. Nach offiziellen Angaben gab es viele Berichte über Misshandlungen, was zu einem erheblichen psychischen und physischen Leid bei ehemaligen Insassen führte. Wikipedia führt aus, dass die erste Einrichtung bereits kurze Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet wurde und sich die Zahl der Einweisungen über die Jahre steigerte.

Ein neues Leben nach der Wende

Nach der Wende kam für Trotzki eine Zeit des Umbruchs. Er verließ die Polizei, da er sich mit den neuen Strukturen nicht identifizieren konnte, und trat eine Stelle als Sicherheitsbeauftragter in der Privatwirtschaft an. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm: Eine Hepatitis-C-Erkrankung, die er sich durch Blutspenden in der Offiziersschule eingefangen hatte, führte zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. 2006 bekam er eine Lebertransplantation, die ihm eine neue Chance im Leben gab.

In dieser Phase begegnete er einer gesetzlichen Betreuerin, die ihm den Weg zum Ehrenamt ebnete. Heute kümmert sich Trotzki um Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln, meist ältere Bürger, für die er Sozialhilfe beantragt. Seine ehrenamtliche Tätigkeit beschreibt er als bereichernd; über 40 Menschen hat er bereits beerdigt.

Weihnachten verbringt er in der Regel mit seiner Familie in Senzig, wo er die besinnliche Zeit mit seinen Liebsten schätzt. Trotzkis Lebensgeschichte ist ein eindrückliches Zeugnis für die Herausforderungen und Umwälzungen, die sowohl individuelle Schicksale als auch die gesamte deutsche Geschichte geprägt haben. Sein Engagement für die Gemeinschaft macht deutlich, wie wichtig Menschlichkeit und Fairness auch in schwierigen Zeiten sind.