Abschied von Horst Krause: Ein Leben voller Geschichten und Emotionen
Horst Krause, bekannt aus "Polizeiruf 110", starb am 5. September 2025. Eine Erinnerungssendung beleuchtet sein Lebenswerk.

Abschied von Horst Krause: Ein Leben voller Geschichten und Emotionen
In den letzten Jahren hat uns Horst Krause durch seine authentische Darstellung des Dorfpolizisten im beliebten Krimi „Polizeiruf 110“ viel Freude bereitet. Mit seiner charmanten Art und seinem untrüglichen Gespür für die kleinen und großen Probleme des Lebens hat er sich weit über die Grenzen Brandenburgs einen Namen gemacht. Der Schauspieler starb am 5. September im Alter von 83 Jahren in einem Seniorenheim in Teltow, Brandenburg, wie die Familie erst am Montag bekanntgab. Ein Verlust, der nicht nur in der Filmwelt spürbar ist, denn Krause war mehr als nur ein TV-Promi – er war eine Kultfigur für viele Zuschauer.
Seine Karriere begann er als Klassenclown, jedoch bildete er sich zum Dreher aus, bevor er an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Schöneweide studierte. Über die Theaterbühnen in Parchim und Karl-Marx-Stadt kam er schließlich zum Fernsehen, wo er u.a. in „Der Staatsanwalt hat das Wort“ zu sehen war. Nach dem Mauerfall wurde er 1993 durch die Komödie „Wir können auch anders…“ schlagartig bekannt. Doch die Rolle, die ihn unsterblich machte, war zweifelsohne die des Dorfpolizisten, die er 17 Jahre lang verkörperte und die von Regisseur Bernd Böhlich ins Leben gerufen wurde. Damit hat er über die Jahre ein ganz eigenes Universum erschaffen, in dem er mit seiner Persönlichkeit und seinem Motorradgespann die Herzen der Menschen eroberte. Laut RBB lief das Format nie aus der Mode und wurde ein gefühlvolles Pendant zum „Tatort“.
Ein Abschied mit Erinnerungen
Anlässlich seines Todes plant das rbb Fernsehen eine besondere Sendung mit dem Titel „Abschied von Horst Krause“. Diese wird eine filmische Reise zu seinen Lieblingsorten in Berlin und Brandenburg beinhalten, die er über die Jahre unzählige Male besucht hat. Besonders ins Herz geschlossen hat er die Alte Markthalle in Berlin-Moabit, wo er gerne ein Bier trank, das Wirtshaus „Grünefeld“ in Bredow, berühmt für seine Bulette, und das Dorf Ihlow in Märkisch-Oderland, in dem er viele seiner Filme drehte. In der Sendung werden Wegbegleiter und enge Freunde zu Wort kommen, darunter die Schauspielerinnen Carmen-Maja Antoni und Angelika Böttiger sowie Schauspielkollege Uwe Kockisch und Matthias Platzeck, der ehemalige Ministerpräsident von Brandenburg.
Horst Krause wurde 1941 in der Nähe von Danzig geboren und wuchs in Ludwigsfelde auf, wo er, wie er oft humorvoll anmerkte, schon früh seinen schauspielerischen Talente entdeckte. Über die Jahre hat er die Bühne und das Fernsehen mit seiner einmaligen Präsenz und seinen packenden Darstellungen geprägt. Neben „Polizeiruf 110“ drehte er auch in der Serie „Polizeihauptmeister Krause“, die von 2007 bis 2022 ausgestrahlt wurde und das Privatleben seines Charakters beleuchtete. Diese Kombination aus Witz und Ernst hat ihn zum Liebling vieler Zuschauer gemacht.
Doch nicht nur das Fernsehvergnügen hat er bereichert, auch für seine schauspielerische Leistung wurde er mit Auszeichnungen geehrt, darunter der Brandenburger Verdienstorden im Jahr 2012. Zu seinem 80. Geburtstag haben sogar der Ministerpräsident Dietmar Woidke und viele andere, die ihn schätzten, ihm Glückwünsche übermittelt. Ein Lebenswerk, das auch nach seinem Tod bestehen bleibt.
Die Spuren, die Horst Krause im deutschen Fernsehen hinterlässt, sind unübersehbar. Während wir uns von einem ganz besonderen Menschen verabschieden müssen, bleibt uns sein Werk und die Erinnerungen an seine Rollen: Wer ihn gekannt und gesehen hat, wird ihn nicht vergessen.