Sorbisch unter Druck: Brandenburgs neue Maßnahmen für die Sprache der Sorben

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Senftenberg fördert die niedersorbische Sprache: Neue Lehrkräfte, Studiengänge und politische Initiativen stärken die Kultur in Brandenburg.

Senftenberg fördert die niedersorbische Sprache: Neue Lehrkräfte, Studiengänge und politische Initiativen stärken die Kultur in Brandenburg.
Senftenberg fördert die niedersorbische Sprache: Neue Lehrkräfte, Studiengänge und politische Initiativen stärken die Kultur in Brandenburg.

Sorbisch unter Druck: Brandenburgs neue Maßnahmen für die Sprache der Sorben

In Brandenburg steht die niedersorbische Sprache vor großen Herausforderungen. Die Situation in der Niederlausitz zeigt, dass Zweisprachigkeit kaum sichtbar ist – abgesehen von Wahlinformationen und einigen Beschriftungen wird die Sprache nur selten gehört oder gesprochen. Etwa 60.000 Sorben leben in der Lausitz, wobei zwei Drittel von ihnen in der sächsischen Oberlausitz und ein Drittel in der brandenburgischen Niederlausitz ansässig sind. Dies berichtet nd-aktuell.

Was viele nicht wissen: Die niedersorbische Sprache ähnelt dem Polnischen, während das Obersorbische mehr Gemeinsamkeiten mit dem Tschechischen aufweist. Laut Informationen von Wikipedia

Engpass bei Lehrkräften

Ein zentrales Problem ist der Mangel an qualifizierten Lehrkräften. In Vetschau, Straupitz und Drebkau sind mittlerweile wieder Lehrkräfte für den Niedersorbisch-Unterricht aktiv, jedoch musste in Lieberose der Unterricht aufgrund einer Lehrkraftversetzung eingestellt werden. Ein neues Programm, das seit 2021 Seiteneinsteigern den Zugang zum Sprachunterricht ermöglicht, zeigt erste Erfolge: sieben von acht Teilnehmern sind bereits im Einsatz. Dennoch bleibt die Ausbildung von Lehrkräften eine Herausforderung.

Die Technische Universität Cottbus-Senftenberg plant, ab dem Wintersemester 2026/27 speziell Grundschulpädagogen für Das Fach Niedersorbisch auszubilden. Diese Initiative wird von der Brandenburger Koalition aus SPD und BSW sowie der oppositionellen CDU unterstützt, die eine stärkere Förderung der niedersorbischen Sprache anstreben. Hierbei spielt das Konzept der zweisprachigen Erziehung in Kitas und Schulen eine zentrale Rolle, um die sorbische Identität zu bewahren. RBB24 hebt hervor, dass بچے niedersorbisch sprechender Familien in Zukunft die Möglichkeit haben sollen, diese Sprache in den Kitas zu erlernen.

Finanzierung der Stiftung für das sorbische Volk

Um die Situation langfristig zu verbessern, ist ein neues Finanzierungsabkommen für die Stiftung für das sorbische Volk erforderlich. Aktuell wird diese Stiftung mit 23,9 Millionen Euro zwischen 2021 und 2025 von Bund und den Ländern Sachsen und Brandenburg finanziert. Auch die Landesregierung wird aufgefordert, sich beim Bund für ein neues Finanzierungsabkommen einzusetzen, da das bestehende Abkommen Ende dieses Jahres ausläuft. Hier bieten sowohl CDU-Abgeordnete als auch SPD-Politiker Vorschläge zur Stärkung der sorbisch sprechenden Gemeinschaft an, wobei Bildung als Schlüssel zum Erhalt der sorbischen Identität genannt wird.

Die Sorben sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig und bewahren mit Stolz ihre Bräuche und Traditionen. Doch die Zeit drängt – aktuell sprechen nur etwa 5.000 Menschen aktiv Niedersorbisch in der Region. Ein Maßnahmenpaket zur Förderung dieser Sprache, das von verschiedenen politischen Fraktionen ins Leben gerufen werden soll, könnte entscheidend zur Hebung der niedersorbischen Bildungskultur in Brandenburg beitragen. Nur durch gezielte Bildungsmaßnahmen und finanzieller Unterstützung kann die niedersorbische Sprache aus ihrer Gefährdungssituation befreit werden.