Dokumentarfilm Bei uns heißt sie Hanka : Sorbische Identität im Fokus!
Dokumentarfilm Bei uns heißt sie Hanka : Sorbische Identität im Fokus!
Zechen- und Badehaus Brieske, 03130 Brieske, Deutschland - In der Lausitz, wo Tradition und Geschichte tief verwurzelt sind, feiert ein außergewöhnlicher Film bald seine Premiere: „Bei uns heißt sie Hanka“. Der Dokumentarfilm von der Regisseurin Grit Lemke wird am 25. Juli 2025 im Zechen- und Badehaus Brieske gezeigt. Der Filmstart ist für 21 Uhr angesetzt, und die Türen öffnen bereits um 20 Uhr. Eintrittskarten kosten 6 Euro, ermäßigt 4,50 Euro, und das Publikum kann sich auf eine spannende Auseinandersetzung mit der sorbischen Identität freuen, die durch die vielfältigen Lebensentwürfe von Künstlerin, Jungbauern und Dichtern repräsentiert wird. Der Dokumentarfilm beleuchtet das Wiedererwachen der sorbischen Kultur und Sprache, tief verwoben mit den persönlichen Geschichten seiner Protagonisten. Mehr über die Premiere erfährt man bei Kulturkurier.
Doch was steckt hinter den Geschichten, die in „Bei uns heißt sie Hanka“ erzählt werden? Grit Lemke, die in Spremberg aufwuchs, erforscht in ihrem Film nicht nur ihre eigene sorbische Identität, sondern gibt auch einen Einblick in das Leben der Sorben, einem kleinen westslawischen Volk, das in der Lausitz lebt. Mit einer Bevölkerung von etwa 60.000 Menschen sind sie die kleinste ethnische Gruppe in Deutschland, und trotz ihrer langen Geschichte – seit etwa 1.400 Jahren sind Sorben in der Region beheimatet – standen sie im Laufe der Jahrhunderte immer wieder vor Herausforderungen. Der Film zeigt, wie die Sorben mit ihrer Identität ringen und wie manche ihrer Protagonisten, wie Martin und Ignac, einen persönlichen Zugang zu ihren Wurzeln finden. Martin, ein Fan des Fußballclubs Energie Cottbus, entdeckt sogar eine neue politische Sichtweise, nachdem er von den sorbischen Wurzeln seines Großvaters erfährt. Weitere interessante Aspekte über die Sorben können bei Evangelische Zeitung nachgelesen werden.
Tradition und Herausforderungen der Sorben
Die Sorben, auch bekannt als Wenden, sind als ethnische Minderheit in Deutschland anerkannt. Ihr Leben wird von der eigenen Sprache, Kultur und Identität geprägt, und die Anerkennung dieser Aspekte ist für ihren Fortbestand essenziell. Während ihrer Geschichte haben sie viele Herausforderungen bewältigen müssen, unter anderem die Auswirkungen der Christianisierung, die Germanisierung im Deutschen Kaiserreich und die Folgen des Nationalsozialismus. In der DDR wurden die Sorben zwar als ethnische Minderheit anerkannt, jedoch wurde ihre Kultur nur unzureichend gefördert. Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig die Erhaltung der sorbischen Kultur und Sprache ist – nicht zuletzt angesichts der Bedrohungen durch Abwanderung und den Kohleausstieg. Viele Sorbenmischgedörfer mussten weichen, und in der Region sind die Traditionen gefährdet. Informationen zur Geschichte der Sorben sind auf der Seite der Universität Tübingen zu finden.
Im Rahmen des Kultursommers im Landkreis Oberspreewald-Lausitz, der bis September 2025 andauert, wird der Film „Bei uns heißt sie Hanka“ nicht nur zum Höhepunkt der Veranstaltung, sondern auch zu einem wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der sorbischen Kultur. Neben der Filmaufführung wird es während dieser Zeit auch Konzerte, Theateraufführungen und Erlebnisführungen geben, die alle dazu dienen, das reiche Erbe der Sorben zu feiern und am Leben zu halten.
Wer den Film erleben möchte, sollte sich die Tickets rechtzeitig sichern. Bei Regen fällt das Kinoprogramm jedoch aus, daher ist es ratsam, auch einen Blick auf das Wetter zu werfen. Parkmöglichkeiten sind am Marktplatz in Brieske vorhanden. Bei weiteren Fragen steht die Pressekontaktperson Jenny Linke zur Verfügung unter jenny-linke@osl-online.de oder telefonisch unter +49 3573 870 2403.
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Ort | Zechen- und Badehaus Brieske, 03130 Brieske, Deutschland |
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