Skandalöse Tiertransporte: Rinder leiden und sterben an der Grenze!

Tierschutzskandal: Proteste gegen Tiertransporte aus Elbe-Elster, 69 Rinder starben nach schlimmen Bedingungen. Handlung gefordert!
Tierschutzskandal: Proteste gegen Tiertransporte aus Elbe-Elster, 69 Rinder starben nach schlimmen Bedingungen. Handlung gefordert! (Symbolbild/MB)

Skandalöse Tiertransporte: Rinder leiden und sterben an der Grenze!

Elbe-Elster, Deutschland - Ein Aufschrei geht durch die Tierschutzszene, und im Fokus steht diesmal Brandenburg. Die Tierschutz-Stiftung Vier Pfoten hat am Brandenburger Tor in Berlin demonstriert, um auf die Missstände bei Tiertransporten aufmerksam zu machen. Besonders in den letzten Monaten haben sich skandalöse Vorfälle gehäuft, die das Thema erneut ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Ganz besonders in Erinnerung bleibt der Transport, der zwischen September und Oktober 2024 stattfand, bei dem 69 trächtige Rinder unter katastrophalen Bedingungen auf eine 3500 Kilometer lange Reise zum Schlachthaus geschickt wurden. Gerade einmal die Hälfte der Tiere überlebte diese Tortur.

Die Rinder, die aus Brandenburg sowie den angrenzenden Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt stammten, wurden vom Landkreis Elbe-Elster genehmigt, obwohl bereits damals bekannt war, dass die Blauzungenkrankheit in Deutschland wütete. Wie der Berliner Kurier berichtet, wurde der Transport an der türkisch-bulgarischen Grenze von den dortigen Behörden gestoppt. Die Rinder mussten zur Sicherheit vier Wochen an der Grenze ausharren, oft ohne das Notwendigste – wie Wasser. Tragisch ist, dass in dieser Zeit 21 Tiere starben, darunter acht Rinder und 13 Kälber. Die Überlebenden mussten schließlich auf brutalste Weise getötet werden.

Schockierende Bilanz

Der Vorfall, der in einer Dokumentation von Manfred Karremann im ZDF-Format „37 Grad“ beleuchtet wurde, ist kein Einzelfall. Ein weiteres Mal standen zwei Lastwagen mit Rindern an der Grenze, gerade einmal zwei Wochen nach dem ersten Vorfall. Trotz schockierender Berichte nutzen deutsche Landwirte diesen Transportweg als lukratives Geschäft, indem sie alte Milchkühe und Kälber verkaufen. Die Tierschutz-Stiftung hat daraufhin den Vorfall angezeigt und fordert ein nationales Verbot von Lebendtiertransporten in Drittstaaten. Aktive Mitglieder planen bereits Informationsaktionen, um das Schicksal der Rinder während dieser Transporte näher zu thematisieren.

Von der Politik gibt es Bestrebungen, eine Wende herbeizuführen. Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat bereits im Februar 2025 ein Eckpunktepapier an die EU-Kommission versandt, das Verbesserungen im Tierschutz beim Export lebender Tiere in Drittländer fordert. Mit dem Ziel, tierschutzwidrige Transporte zu verhindern, sollen Ausfuhren nur noch an Vereinbarungen über Tierschutzstandards zwischen Deutschland und den Importstaaten gebunden werden, wie die Webseite des BMEL erläutert.

Politische und gesellschaftliche Verantwortung

Minister Özdemir unterstreicht die Dringlichkeit dieser Maßnahmen, nachdem die EU-Kommission im Dezember 2023 bereits erste Vorschläge zu besseren Tierschutzstandards vorgestellt hatte, jedoch ohne nennenswerte Umsetzung. So soll künftig sichergestellt werden, dass nur Transporte durchgeführt werden, bei denen verbindliche Mindeststandards im Drittland gewährleistet sind. Ein Verbot von tierschutzwidrigen Praktiken nach dauerhaften Aufenthalten oder bei der Tötung der Tiere gehört ebenso dazu.

Die heutige Demonstration von Vier Pfoten ist ein klares Signal, dass die Öffentlichkeit nicht wegschauen will. In Zeiten, in denen zunehmend über Tierwohl und ethische Landwirtschaft diskutiert wird, kann niemand die Augen vor solchen Missständen verschließen. Es liegt auch in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich für den Tierschutz stark zu machen und auf diese Missstände aufmerksam zu machen. Wer wissen möchte, was unsere Rinder während der Transporte durchleiden, sollte sich die Aktionen von Vier Pfoten nicht entgehen lassen.

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OrtElbe-Elster, Deutschland
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