Lauchhammer: 300 Jahre Industriekultur und Kampf ums Überleben!

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Lauchhammer feiert 300 Jahre Industriekultur, kämpft aber mit den Folgen des Strukturwandels und großen wirtschaftlichen Herausforderungen.

Lauchhammer feiert 300 Jahre Industriekultur, kämpft aber mit den Folgen des Strukturwandels und großen wirtschaftlichen Herausforderungen.
Lauchhammer feiert 300 Jahre Industriekultur, kämpft aber mit den Folgen des Strukturwandels und großen wirtschaftlichen Herausforderungen.

Lauchhammer: 300 Jahre Industriekultur und Kampf ums Überleben!

In Lauchhammer, einer Stadt, die als Wiege der Lausitzer Industrie gilt, wird heuer ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: 300 Jahre Industriekultur! Doch trotz dieses runden Geburtstags hat die Stadt mit Schwierigkeiten zu kämpfen, insbesondere im Zuge des Strukturwandels im Kohlerevier. Wie die rbb24 berichtet, halten sich die florierenden Verkaufsstellen der früheren Zeiten nur mehr als verblasste Erinnerung.

Heidemarie Böttcher, eine Anwohnerin der Stadt, fühlt den Nostalgiefaktor stark. „Früher war hier wirklich was los“, erinnert sie sich, während sie die Straßen betrachtet, in denen die Menschen durch die Geschäfte strömten. Die Neustadt 1 wurde bereits in den 50er Jahren für die Arbeiter des Kohlebergbaus erbaut. Diese Epoche schien ewig zu dauern, bis die Kokerei 1990 schließen musste. Ein sanierter Bereich mit einem Solarpark ist heute das neue Gesicht des einst industriellen Geländes.

Die Schatten der Vergangenheiten

Trotz der Fortschritte plagen Lauchhammer jedoch die Nachwehen des „Wende-Traumas“. Die Arbeitslosigkeit bleibt ein großes Thema, viele ehemalige Beschäftigte aus der Kohlenbranche finden sich nun in einer unsicheren Arbeitswelt wieder. Der Traditionsbetrieb TAKRAF hat von einst 3.500 Arbeitsplätzen auf lediglich 120 reduziert und konzentriert sich nun auf den Kupfer- und Lithiumabbau. „Da liegt was an“, meint ein Bürger, der den Verlust der industriellen Wurzeln beklagt.

Ein weiterer Nadelstich für die Stadt kam in Form des Windradbauers VESTAS, der nach 20 Jahren Schaffens seine Pforten schloss und seitdem konnte kein Nachfolger gefunden werden. Nach Aussagen von Bürgermeister Mirko Buhr wird das Haushaltsvolumen durch Pflichtaufgaben stark belastet, was die Finanzierung neuer Projekte wie das 30 Millionen Euro teure Vorhaben „Erz und Kohle“ erschwert. CDU-Abgeordneter Jens Nowak zeigt sich skeptisch und stellt die Erfolgschancen in Frage.

Aufbrüche und Ideen für die Zukunft

Doch die Geschichte Lauchhammers ist noch lange nicht zu Ende. Die Nikolaikirche, die den Sarkophag der Freifrau von Löwendal beherbergt, trotzt der Zeit, auch wenn sie selten voll ist. Der Glaube an eine positive Wendung scheint vorhanden, so sieht Horst Wagner, ein Einwohner, keinen Grund, die Stadt zu verlassen. Trotz aller Widrigkeiten hoffen die Bewohner auf ein neues Kapitel, das trotz der harten Umstände das Selbstbewusstsein der Stadt stärken kann. So könnte aus der alten Industrieregion eine neue, lebendige Wissensregion erwachsen, ähnlich wie es im Ruhrgebiet, einer anderen traditionsgeladenen Region, bereits teils gelungen ist, wie die bpb herausstellt.

Die Zukunft von Lauchhammer liegt noch im Ungewissen, doch der Wille zur Veränderung scheint stark ausgeprägt zu sein. Es bleibt abzuwarten, ob die Stadt ihren Wandel erfolgreich meistert oder ob der Schatten ihrer industriellen Vergangenheit weiterhin schwer auf ihr lastet. Eines ist jedoch sicher: Die Geschichten aus der alten Kohle- und Erzregion dürfen nicht in Vergessenheit geraten und sind Teil einer vielschichtigen Identität.