Wichtiges queer Ehrenamt in Berlin: Kürzungen gefährden den Club!
Helene Morgenstern Lu, Tierärztin und Aktivistin, pendelt zwischen Finsterwalde und Berlin, engagiert sich im queeren Sonntags-Club.

Wichtiges queer Ehrenamt in Berlin: Kürzungen gefährden den Club!
In Brandenburg tut sich einiges im Bereich des ehrenamtlichen Engagements, insbesondere im LGBTQ*-Sektor. Eine wichtige Anlaufstelle in Berlin ist der Sonntags-Club, in dem Helene Morgenstern Lu als ehrenamtliche Mitarbeiterin ein unverzichtbares Mitglied ist. Sie lebt in Berlin und Finsterwalde, hat ihre Wurzeln in Rostock und arbeitet seit 2017 als Tierärztin im Süden Brandenburgs. Seit Anfang 2018 engagiert sich Lu im Sonntags-Club, einer der ältesten queeren Institutionen Berlins, wo sie am Tresen arbeitet und oft am Frauen*Freitag anzutreffen ist. Der Club öffnet um 18 Uhr und bleibt bis 23 Uhr geöffnet, manchmal sogar länger, und bietet über 30 Selbsthilfegruppen an, die eine wertvolle Unterstützung für die Community darstellen.
Doch die Zukunft des Clubs steht auf der Kippe. Im Haushaltsentwurf für 2026/27 fehlt die Fördersumme für eine Stelle, die seit über 10 Jahren gefördert wurde. Solche Kürzungen könnten nicht nur den Sonntags-Club, sondern auch Veranstaltungen wie den Frauen*Freitag gefährden. Lu beschreibt die Atmosphäre am Freitag als bedrückt und betont die Wichtigkeit, die LGBTQ*-Community in ländlichen Gebieten zu unterstützen. In Finsterwalde gibt es keinen Christopher Street Day (CSD), der nächste größere findet in Cottbus statt. Umso wichtiger ist es, dass solche Räume wie der Sonntags-Club bestehen bleiben.
Freiwilliges Engagement und die Herausforderungen
Am 5. Dezember wurde der Internationale Tag des Ehrenamtes gefeiert, der die unschätzbare Arbeit von rund 27 Millionen Ehrenamtlichen in Deutschland würdigt. Lu hat über ihre Zeit im Sonntags-Club nur positive Erfahrungen gemacht und sieht den Club als ihr „erweitertes Wohnzimmer“, wo sie aktiv Teil der LGBTQ*-Community ist. Sie schätzt die Wertschätzung, die sie für ihr Engagement erhält, und plant, sich weiterhin für den Sonntags-Club einzusetzen.
Das Thema Ehrenamt zieht sich durch viele Organisationen in Berlin. Projekte wie das Aufklärungsprojekt AB queer suchen beispielsweise Jugendliche bis 27 Jahre für Bildungsveranstaltungen in Schulen. Unterstützung erhält die Community auch von verschiedenen Beratungsstellen wie der Berliner Aids-Hilfe oder dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD). Suchende können sich dort für vielfältige Engagementmöglichkeiten anmelden, die eine wertvolle Plattform bieten.
Zweitwohnsitzsteuer und ihre Auswirkungen
Ein weiteres Thema, das aktuell in Brandenburg diskutiert wird, ist die Zweitwohnsitzsteuer. Diese Steuer wird von den Kommunen individuell festgelegt und kann zwischen 5% und 35% der Jahreskaltmiete variieren. In Berlin wird die Zweitwohnsitzsteuer zum 1. Januar 2025 von 15% auf 20% erhöht. Betroffen sind viele Pendler, wie auch Lu, die zwischen Berlin und Finsterwalde pendelt. Die Steuer wird in einem Bescheid durch die Gemeinde festgelegt, und gegen diesen kann Widerspruch eingelegt werden, wenn die Grundlagen als verfassungswidrig gelten.
Insgesamt wird der Druck auf die LGBTQ*-Community in den ländlichen Regionen durch steuerliche Belastungen und Kürzungen in der Förderung spürbar. Umso wichtiger ist es, engagierte Menschen wie Lu und Einrichtungen wie den Sonntags-Club zu unterstützen, um die Vielfalt und die sozialen Räume für alle zu bewahren.