Protest gegen gigantisches Industriegebiet: Bäume in Gefahr!

Ein neues Industriegebiet östlich von Fürstenwalde könnte trotz Protesten gegen die Waldrodung entstehen. Entdecken Sie die Hintergründe.

Ein neues Industriegebiet östlich von Fürstenwalde könnte trotz Protesten gegen die Waldrodung entstehen. Entdecken Sie die Hintergründe.
Ein neues Industriegebiet östlich von Fürstenwalde könnte trotz Protesten gegen die Waldrodung entstehen. Entdecken Sie die Hintergründe.

Protest gegen gigantisches Industriegebiet: Bäume in Gefahr!

Heute in Brandenburg geht es hoch her: Ein geplantes 240 Hektar großes Gewerbe- und Industriegebiet östlich von Fürstenwalde sorgt für ordentlich Zündstoff. Die Rodung von tausenden Bäumen wäre nötig, um Platz für die neuen Hallen und Fabriken zu schaffen. Das hat eine Bürgerinitiative auf den Plan gerufen, die laut rbb24 mit einem Waldspaziergang auf die Problematik aufmerksam machte. Rund 60 Menschen waren vor Ort, um gegen die Verschandelung der Natur zu protestieren. Claudia Laue, eine der engagierten Stimmen der Initiative „Walderhalt Spreetal“, hebt hervor, dass die Dürre und der Wassermangel in Brandenburg nicht ignoriert werden dürfen.

Die Pläne sind nicht von Pappe: Das Gebiet soll als "großflächiger industriell-gewerblicher Vorsorgestandort" ausgewiesen werden, in den Kommunalenvertretungen von Fürstenwalde und Langewahl gab es bereits mehrheitliche Zustimmung. Ganze 400 Hektar – so die Bürgerinitiative – könnten dafür beansprucht werden. Dies wäre mehr als ein Viertel größer als die bekannte Tesla-Gigafactory in Grünheide. Bürgermeister Matthias Rudolph dementiert diese Dimensionen jedoch, gibt 220 Hektar an, was immerhin von der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH mit 240 Hektar bestätigt wird.

Was steckt hinter dem Vorhaben? Es geht um regionale wirtschaftliche Perspektiven, vor allem nach der Schließung des Goodyear-Werks und den Stellenstreichungen bei Bonava. Bürgermeister Rudolph betont die Wichtigkeit, diese Chance für neue Unternehmen zu nutzen. Doch der Protest der Anwohner ist lautstark. Die Gegner der Rodung stellen die wirtschaftlichen Argumente in Frage und kündigen an, ihre Aktivitäten fortzusetzen.

Wasserversorgung im Fokus

Dabei sind nicht nur die Bürger von Fürstenwalde betroffen. Heike Christoph vom Nabu Scharmützelsee äußert in einem Bericht von der taz Bedenken bezüglich der Trinkwasserversorgung in der Region. Der Wald dient nicht nur als Erholungsraum, sondern spielt auch eine essentielle Rolle für die Wasserökologie der Spree. Bitte beachten Sie: Der Wald ist kein gewöhnlicher Kiefernforst, sondern hat eine strukturierte Artenvielfalt und erfüllt wichtige ökologische Funktionen.

Die räumliche Lage des geplanten Gewerbegebiets ist etwas hinderlich, denn es gibt keinen direkten Bahnanschluss, lediglich Zugang über die Bundesstraße und Autobahn. Das hat bereits einige kritische Stimmen in der Stadtverordnetenversammlung laut werden lassen. Und während die Gemeindevertretung in Langewahl, die 350 der 430 Hektar Waldes in der Gegend besitzt, auch der Flächennutzungsänderung zustimmte, bleibt die Zukunft des Waldes ungewiss.

Der Wald selbst ist eher schwach geschützt; nur ein kleiner streifen an der Spree ist als Naturschutzgebiet gesichert. Und während die Pläne für das Industriegebiet im Herbst ausgelegt werden, hoffen die Bürger, die Möglichkeit zu erhalten, Einspruch zu erheben und auf den Wert des Waldes aufmerksam zu machen.

Die Bürgerinitiative in Fürstenwalde hat Unterstützung von verschiedenen Umwelt- und politischen Gruppen, auch von der Initiative „Grünheide“, und bietet einen wichtigen Rückhalt im Kampf um den Erhalt des Waldes. Die Bedenken sind groß: Kann es wirklich sein, dass wir noch mehr grüne Flächen in unserer Region opfern müssen, wenn Alternativen zu einer nachhaltigen Entwicklung vor der Tür stehen?

Umwelt- und wirtschaftliche Argumente prallen aufeinander, das Thema bleibt vorerst brisant. Wie sich die Situation weiterentwickelt, bleibt abzuwarten – eines ist sicher: Die Bevölkerung von Fürstenwalde wird nicht aufgeben, für ihren Wald zu kämpfen.