Tesla unterzeichnet Wasservertrag in Grünheide – Was bedeutet das für uns?

Tesla unterzeichnet Wasservertrag in Grünheide – Was bedeutet das für uns?

Grünheide, Deutschland - In einem wichtigen Schritt für die Wasserversorgung der Tesla-Gigafactory in Grünheide wurde am 13. Juni 2023 ein neuer Vertrag unterzeichnet. Trotz der positiven Nachricht bleibt einiges im Unklaren, denn die genauen Details des Vertrags sind nicht öffentlich bekannt. Wie die Berliner Zeitung berichtet, wurden wesentliche Änderungen vor der Unterschrift in nicht öffentlichen Sitzungen behandelt, was bei vielen Beteiligten Besorgnis auslöst.

Der gesamte Prozess war von intensiven Verhandlungen geprägt. Der neue Wasservertrag, nach fast zwei Jahren Gesprächen mit dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE), hat die Wasserrechte für Tesla drastisch von früher 1,8 Millionen Kubikmetern pro Jahr auf knapp 400.000 Kubikmeter reduziert, wie rbb24 festhält. Diese Reduzierung ist wohl auch den anhaltenden Wassersperrungen in umliegenden Landkreisen geschuldet, die aufgrund akuter Wasserknappheit infolge eines Dürresommers im vergangenen Jahr verhängt wurden.

Ein kleiner Lichtblick für die Umwelt?

Die Tesla-Fabrik benötigt nun 377.000 Kubikmeter weniger Wasser als ursprünglich zugesichert. Das sorgt zumindest teilweise für Erleichterung, denn die Region hat mit anhaltender Wasserknappheit zu kämpfen. Kritiker und Umweltverbände sehen allerdings die Gefahr, dass Tesla-Änderungen im Vertrag zu Komplikationen führen könnten. Insbesondere, weil Bürgermeister der Region und der WSE-Chef André Bähler betonen, dass bereits ein Versorgungsdefizit besteht und Wasser für soziale Projekte wie Schulen und Kitas Vorrang haben sollte.

Die Wasserknappheit in Brandenburg ist ein ernstes Problem: Nach Angaben des Wasserverbandes sind in der Region 170.000 Menschen von den Entwicklungen betroffen. Umweltverbände fordern eine eingehende Untersuchung der Umweltauswirkungen und haben Klage gegen das Landesamt für Umwelt eingereicht, um eine Genehmigung zur Erhöhung der Wasserfördermenge ohne entsprechende Prüfungen zu verhindern. Die Berichterstattung von Deutschlandfunk Kultur hebt hervor, dass die Region entlang der Spree eine der trockensten in Deutschland ist.

Die Perspektive und gesellschaftliche Reaktionen

Besonders in Anwohnerkreisen gibt es Bedenken hinsichtlich der potentiellen Wasserknappheit. Grünheide, das mit seinen 9.000 Einwohnern im Berliner Speckgürtel liegt, sieht sich nicht nur mit den Herausforderungen eines neuen Industrieprojekts konfrontiert. Der hohe Wasserverbrauch von Tesla, der bislang bei bis zu 1,4 Millionen Kubikmetern jährlich lag, sorgt für zusätzliches Misstrauen in der Bevölkerung. Außerdem zeigt sich schon jetzt, dass es negative Auswirkungen auf die Abwasserqualität gegeben hat, da nun haushaltsübliche statt Industrieabwässer produziert werden.

Inmitten all dieser Herausforderungen plant die Landesregierung Maßnahmen zur Stabilisierung der Wasserversorgung. Dazu gehören technologische Lösungen wie die Auffangung von Starkniederschlägen und die Wiederverwertung von Abwasser. Im Gespräch sind auch der Bau eines neuen Wasserwerks und einer Fernwasserleitung von der Ostsee.

Die Situation rund um die Tesla-Gigafactory bleibt also spannend und zeigt einmal mehr, wie eng industrielles Wachstum mit ökologischen und sozialen Fragestellungen verwoben ist. Alle Augen sind auf die Entwicklungen gerichtet, denn der Zugang zu Wasser wird entscheidend für zukünftige Unternehmensansiedlungen sein.

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OrtGrünheide, Deutschland
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